Sorgt Leidenschaft im Job für mehr oder weniger Effizienz?

vom 13.12.2015, 19:15 Uhr

Neulich hatte ich ein recht interessantes Gespräch mit meinem Bruder, in welchem wir uns über die verschiedenen Herangehensweisen an den eigenen Job, beziehungsweise den Arbeitsplatz, unterhalten haben.

So meinte mein Bruder, dass er fehlende Leidenschaft für den Job nicht grundsätzlich schlecht findet und das manchmal sogar besser sein kann. Denn wenn man seinen Job nicht leidenschaftlich ausübt, dann überlegt man sich verschiedene Methoden, um ihn effektiver und schneller zu erledigen, weil man mit der ungeliebten Arbeit möglichst wenig zu tun haben möchte und mit möglichst wenig Aufwand ans Ziel kommen will. Das steigere wiederum die Effizienz.

Ich bin aber eher der Meinung, dass eine gewisse Leidenschaft für den Job an sich schon die Effizienz steigert. Denn wenn man leidenschaftlich bei der Sache ist und der Job einem Spaß macht, dann erledigt man die Aufgaben wesentlich gewissenhafter und ebenfalls schneller. Zumindest meiner Erfahrung nach.

Denkt ihr auch, dass fehlende Leidenschaft für den Job die Effizienz in selbigem steigert, da man schnellstmöglich mit der Arbeit fertig sein möchte? Oder findet ihr, wie ich, dass ein gewisses Maß an Leidenschaft für den Job und Arbeitsplatz alleine schon dafür sorgt, dass die Arbeit leichter vonstatten geht?

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ja, ich denke, fehlende Leidenschaft ist manchmal besser. Es ist nicht immer gut, sehr gewissenhaft zu sein, weil Gewissenhaftigkeit geht ja meistens mit einer höheren Investition an Zeit und Mühe einher. Die Frage ist, ob sich das dann auch in den Ergebnissen niederschlägt. Es gibt Aufgaben, die müssen einfach nur gemacht werden und da kommt es nicht so auf Perfektion an. Wer hier viel Mühe investiert und vielleicht besonders genau arbeitet, hat davon aber letztlich keinen Vorteil, weil diese höhere Genauigkeit gar nicht gefragt ist.

Ich habe auch eine Kollegin, die ihren Job vermutlich recht gerne macht. Aber sie trödelt und macht ganz viele Dinge, die eigentlich nicht notwendig sind. Sie überzieht ihre Termine, was dann für nicht blöd ist, weil ich in das Zimmer will oder sie schreibt ihre Berichte so genau, dass sie dafür ewig braucht und Überstunden nehmen muss. Was bringt ihr also das Engagement? Eigentlich nur Nachteile. Ich schreibe meine Berichte immer schnell und reize meine Termine auch nicht aus, damit komme ich viel besser.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich glaube eher, dass es auf den Menschen ankommt. Ich persönlich bin ein grundsätzlich fauler Mensch. Soll heißen, dass ich ungern mehr mache als unbedingt notwendig, unabhängig davon ob ich für etwas Leidenschaft empfinde oder nicht. Ich sehe einfach nicht ein, warum ich bei einem Arbeitsablauf 3 Schritte hintereinander machen soll, wenn doch relativ schnell klar ist, dass es am Ergebnis nichts ändert und ich auch den zweiten Schritt weg optimieren könnte.

So ging es mir bei meiner Stelle im Institut, die ich über zwei Jahre hatte. Die Arbeit dort hat mir viel Spaß gemacht, auch wenn es Aspekte gab, die ich nicht so sinnvoll empfunden habe. Da war es dann auch so, dass ich mit dem Hiwi, der für mich zuständig war, oft diskutiert habe, warum ich bestimmte Daten erfassen und in die EDV eintragen musste, die doch offensichtlich gar nicht relevant für die Fragestellung waren. Er fand es auch unlogisch, hatte aber Anweisungen von unserem Professor dazu bekommen, sodass das trotzdem gemacht werden musste.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich würde eigentlich sagen, dass Leidenschaft im Job eher für mehr Effizienz sorgt, als für weniger. Sicher kann es sein, dass man dann Strategien entwickelt, mit denen man die Aufgaben schneller bewerkstelligt, wenn man nicht so leidenschaftlich für den Job arbeitet. Aber das kann man doch auch, wenn man sehr engagiert arbeitet. Ich denke eher, dass engagierte Arbeit eher zu größerer Effizienz führt, weil man im Job aufgeht und dafür auch eher mehr tut, als weniger.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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