Sorge um 15 Jährigen, der einnässt und sich verschließt
Kinder in der Pubertät sind manchmal nicht einfach. A erlebt im Moment etwas, was sie sich einfach nicht erklären kann. Sie ist alleinerziehend. Aber das schon seit 10 Jahren. Ihr Mann, der Vater ihres 15 jährigen Sohnes ist vor 10 Jahren verstorben. A lebt seit dem alleine mit ihrem Sohn und wohnt auch seit der Geburt des Kindes in dem Haus der Eltern, welches sie geerbt hat. Für den Jungen hat sich in den letzten 10 Jahren nichts geändert. Er geht seit 6 Jahren in die gleiche Schule und ist auch ein relativ guter Schüler. Er hat A nie irgendwelche Probleme bereitet.
Seit einiger Zeit merkt sie, dass er verschlossener ist und hat das immer auf die Pubertät geschoben. Und seit ein paar Tagen sieht sie, dass das Bett von ihrem Sohn nass ist und er den Bezug schon immer in die Waschmaschine gesteckt hat. Wenn sie ihn darauf anspricht, dann hat er angeblich Limo verschüttet oder will das Bettzeug waschen, weil er im Bett gegessen hat. Aber auch die Matratze ist feucht und man sieht, dass er eingenässt hat und man riecht es natürlich auch. A lässt sich aber natürlicher Weise nicht auf ein Gespräch ein, weil es ihm wahrscheinlich auch peinlich ist.
Wie würdet ihr behutsam vorgehen? Wie würdet ihr versuchen etwas heraus zu bekommen? In der Schule ist er, laut verschiedener Lehrer, unauffällig. Aber irgendwas muss ja passiert sein. Bei der Mutter hat sich nichts geändert. Weder beruflich noch privat. Was würdet ihr machen?
Vielleicht wäre es ratsam, zu einem Therapeuten zu gehen, der sich damit auskennt. Nicht immer sehen z.B. Lehrer alles, was passiert und es kann durchaus doch etwas geben, was den Jungen belastet. Vorher wäre natürlich noch abzuklären, ob es organische Gründe für das Einnässen gibt. Manchmal ist auch der Hormonhaushalt Schuld daran, dass Kinder wieder einnässen.
Für den Jungen ist das natürlich unangenehm, aber dennoch ist ein Arztbesuch wahrscheinlich das Beste.
@Squeeky: Der Junge weigert sich zu einem Arzt zu gehen und würde auch nicht zu einem Therapeuten wollen. Er sagt, dass alles in Ordnung ist und einen 15 Jährigen, der bald 16 wird kann man nicht zu einem Arzt schleifen. Alles Reden nutzt nichts und der Junge verschließt sich eher noch mehr, wenn man einen Arzt auch nur erwähnt oder einen Therapeuten.
Erst gestern habe ich den Film "Aus der Haut" gesehen. Da ging es auch um einen Jugendlichen, der anscheinend ein ganz normales, problemloses Leben führte. Seine Eltern konnten sich auch nicht erklären, warum er versucht hatte, sich selbst umzubringen.
Der Junge in dem Film war schwul und hatte eben damit zu kämpfen, dass er sich nicht traute, sich zu outen und was die Klassenkameraden denken werden etc. Also es gibt Probleme, an die denkt man einfach nicht. Und es muss auch nicht immer etwas von außen sein, wie ein Umzug, neue Schule oder andere Veränderungen. In der Pubertät verändert sich innerlich ja auch enorm viel.
Als Mutter würde ich einfach nicht locker lassen. Klar ist es ihm peinlich. Vielleicht kann sie ihm eine peinliche Geschichte von sich erzählen. Ich hab im Schwimmbad beim Schulunterricht mal öffentlich gepinkelt. Vielleicht würde ihn so etwas kurz zum Lachen bringen und dann kann man offener darüber reden.
Wenn er partout nicht zum Therapeuten will, gibt es in der Familie vielleicht jemanden, dem er sich eher anvertrauen würde als seiner Mutter. Ein Onkel vielleicht. Oder der Vater vom besten Freund. Aber zum Hausarzt würde ich ihn auf jeden Fall mal bringen. Allein schon, dass er merkt, dass man nicht locker lässt und es ernst nimmt.
Wenn der Junge nicht zum Arzt gehen möchte, würde ich als Mutter trotzdem einen Termin machen und dann eben alleine hingehen. Man kann sich so als Elternteil ja vielleicht auch Hilfe holen und Tipps vom Arzt oder Therapeuten bekommen, wie man sich da verhalten sollte.
Vielleicht ist es sinnvoll, immer mal wieder nachzufragen, ob es dem Jungen gut geht oder ob er über irgendwas reden möchte. Vielleicht würde es auch was bringen, sein Umfeld mal etwas zu beobachten. Wie eben, ob er Freunde hat und etwas mit ihnen unternimmt. Es könnte auch hilfreich sein, mal mit Lehrern zu sprechen und zu fragen, ob es irgendwelche Auffälligkeiten gibt. Bedrängen würde ich den Jungen nicht. Ich würde ihm eher sagen, dass er immer zu mir kommen könnte, wenn er eben über etwas sprechen möchte oder etwas auf dem Herzen hat. Wenn man drängt, macht er sicherlich noch mehr dicht.
Eine Tante von mir, hatte mit meinem Cousin auch das Problem des Einnässens. Damals gab der Arzt den Rat, sich einfach nicht darum zu kümmern und dem jungen auch nicht zu helfen beim Bettwäschewechsel und Kleidung waschen. Durch den Gestank würde er dann irgendwann von alleine kommen und Rat suchen.
Ich finde das ja etwas eklig und würde das bei meinen Kindern (hoffentlich) nicht so handhaben, ich weiß auch nicht, ob man das heute noch empfehlen würde. Aber vielleicht ist das zum Teil ein Ansatz, um den jungen Mann doch dazu zu bringen, sich helfen zu lassen?
Irgendwas steckt dahinter und sicherlich will man das als Mutter auch wissen. Aber nicht jedes Kind rennt zu seiner Mutter an und erzählt von jedem Problem und auch in der Schule kann etwas sein, aber die Lehrer nichts mitbekommen. Zudem es auch genug Gegebenheiten geben wird, bei denen weder ein Lehrer noch die Mutter anwesend ist und etwas schief laufen kann.
Klar ist es peinlich mit 15 Jahren ins Bett zu nässen und wird damit nicht zu seiner Mutter rennen und darüber reden. Noch weniger mit seinen Freunden, wie steht man dann dar? Könnt ihr überhaupt im Ansatz verstehen zu welchem Ziel er sich damit macht? Lehrer, genau das gleiche auch dort bekommen andere vieles mit wenn man ein vertrauliches Gespräch sucht und demnach hat er niemanden um darüber zu reden.
Alle schreien direkt nach einem Therapeuten, wunderbar. Meint ihr ein Junge in diesem Alter wird damit hausieren gehen vor einem Wildfremden Menschen was ihn belastet und zugeben mit dem einnässen? Garantiert nicht, es gibt genug Erwachsene die ihren Mund nicht auf bekommen und ebenfalls nichts sagen aber weil er ein Kind ist soll er das quasi immer automatisch sagen?
Drängen ist der falsche Weg, damit macht man es nicht besser. Auch nicht wenn er gegen den Willen zum Arzt geschleppt wird. Man kann versuchen ihm eine männliche Bezugsperson an die Seite zu geben, vielleicht ist das ein klassisches Männerproblem was ihn bewegt und das bespricht man sicherlich auch nicht mit seiner Mutter, schon gar nicht in dem Alter. Und ansonsten weiter beobachten, Helfen würde ich übrigens auch nicht, denn das funktioniert nicht selten doch sehr gut.
Meine Kinder sind zwar noch keine Teenies, aber ich hätte auch auf ein Männerproblem getippt. Jungen in dem Alter stecken doch bis zum Hals in der Pubertät. Sie entdecken ihre Sexualität und ihre eigene Persönlichkeit.
Als Mutter würde ich es aber tunlichst vermeiden wollen, dass Leute von außerhalb etwas mitbekommen. Denn wie peinlich ist es für einen Teenager, dessen Klassenkameraden hören, dass er zum Therapeuten geht? Oder sich gar einnässt? Dann hat er in der Schule kein schönes Leben mehr.
Was das Einnässen an sich betrifft: Vielleicht ist es nicht direkt ein Einnässen, sondern hat wirklich mit der Sexualität zu tun? Oder der Junge nässt, weil er Angst hat?
Was auch immer der Grund ist, mit der Mutter wird er darüber nicht reden können oder wollen, also sollte eventuell jemand anderes her, zu dem der Junge einen guten Draht hat.
Das ist natürlich kein leichtes Thema. Die Gründe können vielseitig sein. Vom einfachen Entdecken des Körpers und damit überfordert sein bis hin zum Missbrauch kann es ziemlich viel sein. Darüber möchte ich nun auch keine Vermutungen anstellen. Ich würde vielleicht noch mal in einer stillen Minute das Gespräch suchen, klar machen, dass das nicht schlimm ist und man ruhig darüber reden kann. Wenn das absolut nicht geht, muss vielleicht die Tante des Jungen her oder sonst irgendwer, dem er vertraut. Zum Arzt schleppen würde ich den Jungen aber auch nicht, wenn er das nicht will.
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich keine Mama bin. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich mein Umfeld nicht wahrnehme, eigene Anzeichen an mir nicht erkannt haben will und durch meinen Streetworkerberuf, der auch nicht ausnahmslos im Milieu stattfand, keine Ahnung hätte, was sein kann. Ich kann nur von "kann" reden, weil solange der Junge sich verschließt, sind es reine Mutmaßungen.
Doch wenn du sagst, dass sich im Allgemeinen nichts geändert hat, außer, dass er auf eine englischen Schule geht und jetzt anfängt ins Bett zu nässen sowie sich zu verschließen, dann spricht das dafür, dass etwas passiert sein muss, was sein Selbstwertgefühl belastet, seine Psyche sowie auch sein Unterbewusstsein. Selbst, wenn er selber das nicht mehr wahrnimmt und sich als normal empfindet, ist es das natürlich nicht.
Zunächst einmal würde ich sogar vom "Schlimmsten" ausgehen. Ein Missbrauch wäre eine absolute Erklärung dafür, dass der Junge mit 15 Jahren jetzt ins Bett macht. Denn Missbrauchsopfer neigen häufig dazu, auf einmal in kindliche Muster zu fallen. Woran das liegt, das kann wahrscheinlich ein Therapeut besser sagen. Doch Missbrauch wäre eine durchaus plausible Möglichkeit sowie nicht verwunderlich, da es vielen Opfern so ergeht.
Es wäre jedoch auch möglich, dass der in der Schule gemobbt wird, sich nicht traut etwas zu sagen, Angst hat und seine Nerven mit ihm durchgehen. Das höchste aller Gefühle wäre natürlich, dass er womöglich krank ist, aber selber natürlich keine Ahnung hat. Ein Nierenproblem oder eine Inkontinenz? Die kann durch Sport, Tritte in die Weichteile auftreten und mehr. Gibt ja vieles, was als Grund dafür spricht und nicht nur das Alter.
Du merkst selber, dass wir ja nur mutmaßen können. Doch Missbrauch wäre hier eben auch eine Möglichkeit, sodass ich wirklich anraten würde, ernst mit dem Jungen zu sprechen. Ihn aber auf keinen Fall zu verdrängen, dass er dann sich weiter in die Ecke gedrängt fühlt. Anmerken, dass es immer Okay ist, zur Mama zu kommen. Sie hilft überall usw. Da wir nicht wissen, was es ist, muss ein sehr behutsames Vorgehen stattfinden.
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