Sonntag als Ruhetag heilig?

Der Sonntag ist ja der gesellschaftlich deklarierte Ruhetag der Woche. Das muss aber für den Einzelnen nicht bedeuten, dass man wirklich nichts macht. Manche Leute aus meinem Bekanntenkreis sind auch Sonntags sehr aktiv und vermeiden nur möglichst Lärm zu machen, andere nennen den Sonntag auch "Couchtag".

Ich bin da eher ein Mischtyp. Wenn auf dem Hof irgendwas anfällt, dann mache ich das zumindest meistens. Sonst ruhe ich mich an diesem Tag aber auch gerne aus. Ich denke, dass ein solcher Tag in unserer leistungsorientierten Gesellschaft auch mal eingestreut werden muss. Möglicherweise wird das mit der Zeit immer schwerer werden. Wie gestaltet ihr eure Sonntage?

Sonntag war irgendwie noch nie richtig ein Ruhetag für mich. Schon als Kind haben wir große Wanderungen an dem Tag gemacht und später habe ich dann eben das gemacht, was ich in der Woche nicht geschafft habe. Still sitzen ist sonntags nur drin, wenn ich am Tag davor lange weg war und ein paar Stunden schlafen muss. Ich halte auch nichts davon, wenn andere der Meinung sind, dass man an diesem Tag nichts machen darf, immerhin glaube ich nicht daran, dass Gott diesen Tag zum Ausruhen geschaffen hat.

Vielleicht ist das "heilig" im Titel im Bezug auf "Gott" meinerseits auch nicht allzu glücklich gewählt. Mir geht es so wie du es auch geschrieben hast um den persönlichen Bezug der Leute. Ich denke auch, dass sich die wenigsten von ihrer Religion vorschreiben lassen, dass sie an einem Tag nichts machen dürfen, zumindest im moderneren Christentum. Das Einzige, was es zu beachten sind, sind die gesetzlichen Vorschriften gegen Lärmemission.

Ich finde den Sonntag als Ruhetag schon sehr wichtig. Wobei das bei mir absolut nichts mit Glaubensfragen zu tun hat. Der Alltag ist hektisch und vor allem laut. Ich finde es einfach gut, dass es einen Tag in der Woche gibt, wo die meisten nicht arbeiten müssen. Einen Tag, an dem man vor Rasenmähern, Bohrern und Laubbläsern geschützt ist.

Für mich heißt das nicht, das man diesen Tag in "Andacht" verbringen muss. Es ist ein Tag, an dem man in Wohngebieten auf laute Tätigkeiten verzichtet und Zeit hat für Freizeitaktivitäten, Freunde und Familie. Ich selbst habe meist sonntags einen Trainingstag und außerdem arbeite ich gerne. Denn dann kann ich die Ruhe genießen und mit sehr gut konzentrieren. Meine persönlichen freien Tage lege ich eher auf den Wochenanfang. Dann haben alle Geschäfte geöffnet und bei den typischen Ausflugszielen ist kaum etwas los. Das passt recht zu meinem aktuellen Leben.

Wenn ich so darüber nachdenke komme ich zu dem Schluss, dass es am Sonntag auch nicht darauf ankommt, ob man ruhig macht oder einen Waldlauf startet, sondern, dass man einfach mal macht was man will. Auch muss man sich nicht wirklich auf den Sonntag festlegen, obwohl es sich natürlich anbietet, weil die allgemeine Hektik, die man an Werktagen in der Welt vorfindet, eben nur gemindert vorhanden ist.

Ich finde es wichtig, dass der Sonntag ein "Ruhetag" ist, an dem die Geschäfte zu haben und man eigentlich nichts machen muss, es sei denn man möchte. Wir verbringen sonntags meist sehr schöne und gemütliche Familientage, kochen, quatschen oder schauen zusammen einen Film. Wären sonntags auch die Geschäfte offen, müsste jeder noch etwas erledigen und es wäre ein Tag wie jeder andere.

Wenn es viel zu tun gibt, mache ich sonntags auch schon mal was. Ich habe viele im Bekanntenkreis, denen der Sonntag "zu langweilig" ist, weil man nicht so viele Möglichkeite hat, etwas zu unternehmen. Das finde ich überhaupt nicht, aber jeder sieht das natürlich anders.

Für mich bedeutet "Ruhetag" nicht, dass ich mir an dem Tag den Allerwertesten platt sitze, das mache ich die Woche über nämlich schon genug. Ich habe, wie viele Leute inzwischen, einen Job, der zum großen Teil am Schreibtisch erledigt wird.

Für mich bedeutet ein Ruhetag, dass ich Zeit für mich habe und für Menschen, die mir wichtig sind und keinem Ablauf folgen muss, der mir von Außen vorgegeben ist. Ich bin auf jeden Fall gerne aktiv am Wochenende, weil ich für solche Sachen wie Fahrradtouren oder Fotoexkursionen oder Snowboarden unter der Woche einfach nicht die Zeit finde. Und wenn ich die Zeit hätte kommt bei jemand anderem garantiert etwas dazwischen, so dass wird dann nicht zusammen los ziehen können,

immerhin glaube ich nicht daran, dass Gott diesen Tag zum Ausruhen geschaffen hat.

Der biblische Gott lässt einen Mann zu Tode steinigen, der es gewagt hat am Sabbat Feuerholz zu sammeln. Ich würde sagen, dass es dieser Gott verdammt ernst gemeint hat mit dem Ausruhen, wenn er wegen eines Vergehens, des keinem schadet, die Todesstrafe verhängt hat. Immerhin glaube ich aber an keinen Gott und deshalb auch nicht an den Wahrheitsgehalt dieser Geschichte.

Mittlerweile weiß ich meine Sonntage sehr zu schätzen, was auch daran liegt das wir an Feiertagen unter der Woche arbeiten müssen. Ich bin der Meinung, dass zumindest der Sonntag ein Tag ist an dem man quasi "gezwungen" wird sich zu erholen, da man eben nicht einkaufen gehen kann oder andere Besorgungen erledigen kann.

Natürlich verrichte auch ich ab und an meinen Haushalt an einem Sonntag, da ich manchmal unter der Woche einfach zu beschäftigt war. Am liebsten verbringe ich meinen Sonntag allerdings tatsächlich auf der Couch oder gemütlich mit Freunden.

Ich finde auch nicht, dass man den Ruhetag wirklich als Tag einhält, an dem man nichts macht. Bei mir ist es zwar meistens so, dass ich einen großen Teil des Tages daheim verbringe und nicht viel mache. Für mich bedeutet der Ruhetag aber zum einen, dass man keinen Lärm veranstalten soll und zum anderen, dass man sich mal von der Arbeit ausruhen sollte, was eben auch wichtig ist, wenn man die ganze Woche hart gearbeitet hat. Das kann aber auch bedeuten, dass man Sport macht oder etwas anderes, was einem eben Spaß macht und wobei man abschalten kann.

Für mich ist der Sonntag beim besten Willen kein Ruhetag, da ich an diesem Tag eigentlich immer arbeiten muss. Neben meinem Studium arbeite ich noch jedes Wochenende und da ist es seit einigen Jahren völlig normal für mich, dass ich an diesem Tag auch arbeiten muss. Je nachdem, wie meine Schicht ist, kann es auch durchaus vorkommen, dass ich neun oder zehn Stunden arbeiten muss und von daher bleibt da natürlich auch nicht viel Zeit, um sich auszuruhen. Stattdessen muss ich da immer Geld verdienen, was ich aber auch nicht so schlimm finde. Der Sonntag ist für mich nun kein besonderer Tag und da ich auch nicht besonders religiös bin, finde ich es auch nicht so schlimm, dass ich da eben immer arbeiten muss.

Wenn ich dann noch Zeit habe, etwas anderes zu machen, dann nutze ich die Zeit auch dafür. Meistens habe ich am Sonntag immer noch einiges zu erledigen, was ich unter der Woche nicht geschafft habe und da ich diese lästigen Pflichten nicht wieder in die neue Woche schleppen möchte, versuche ich dann einfach, alles am Sonntag zu erledigen. Somit schreibe ich da auch immer einige Mails, schaffe Ordnung und mache auch noch einiges für die Uni. Meistens muss ich dann auch noch irgendwelche Unterlagen sortieren und auch etwas aufräumen.

Nur ganz selten bleibt mir dann wirklich Zeit, um mich auszuruhen und mir richtig Zeit für mich zu nehmen. Manchmal bleibe ich dann tatsächlich auch den ganzen Tag zu Hause und mache nichts, außer vor dem Fernseher zu sitzen. Oftmals nutze ich die Zeit dann aber auch, um etwas zu unternehmen. Somit gehe ich dann ins Kino, in die Therme oder auch ins Restaurant. Allerdings kommt das verhältnismäßig wirklich extrem selten vor, da ich meistens doch arbeiten muss und dann meistens auch so erledigt bin, dass ich nur noch zu Hause bleiben möchte. Immerhin ist am Sonntag bei mir in der Arbeit immer ganz besonders viel los und es ist der stressigste Tag in der Woche, so dass ich danach dann auch froh bin, wenn ich nicht mehr aus dem Haus muss.