Sommerzeit- Winterzeitumstellung noch sinnvoll?

Einer Umfrage nach hatte sich die Mehrheit der Teilnehmer für die Abschaffung der Zeitumstellung und Beibehaltung der Sommerzeit für das ganze Jahr ausgesprochen. Auch ich habe an der Umfrage teilgenommen, mich aber für die Beibehaltung der Winterzeit ausgesprochen, da diese der astronomischen Zeit am nächsten kommt. Das heißt, dass am Datum der Equinoxe, der Tag- und Nachtgleiche, die Sonne um 06:00 Uhr aufgeht und um 18:00 Uhr untergeht.

Vor der Zeitumstellung galt auch in Deutschland diese "Winterzeit" ganzjährig, lediglich die Lebensverhältnisse wurden entsprechend angepasst. Zum Beispiel begann die Schule für die ersten vier Klassen der Grundschule in den Wintermonaten, der dunklen Jahreszeit, erst um 09:00 Uhr statt um 08:00 Uhr.

Wärt Ihr für Zeitumstellung und wärt Ihr eher bei einem Wegfall der Zeitumstellung für die Beibehaltung der Winterzeit oder der Sommerzeit?

Darüber gab es schon einen Thread hier, und ich hatte mich an da vor einiger Zeit geäußert. Ich weiß, dass ich in einer Minderheit bin, aber ich fand die Situation mit der Zeitumstellung immer den besten Kompromiss, um sowohl im Winter als auch im Sommer die Tageshelligkeit gut auszunutzen. Für mich als Abendmensch war es immer herrlich, die langen Sommerabende nutzen zu können.

Sollte also die Zeitumstellung wirklich abgeschafft werden, wäre ich als Notlösung für die dauerhafte Sommerzeit, wohl wissend, dass dies sehr lange Dunkelheit morgens an Wintertagen bedeuten würde. Aber das wäre für mich deutlich einfacher zu ertragen als die frühe Abenddunkelheit im Sommer bei dauerhafter Winterzeit.

Die Vorstellung, dass es so früh dunkel wird, und zwar in vielen Monaten gleich zum Feierabend oder früher, bedrückt mich ehrlich gesagt, weil ich eigentlich ein lichthungriger Mensch bin. Das war bisher zwar im Winter auch schon so, aber im Sommer konnte man auch als Vollzeitarbeitnehmer noch die sonnigen Abendstunden nutzen.

Möchte noch einmal auf die Argumente für Beibehaltung der Winterzeit eingehen: Viele Arbeitnehmer, die Nachtschicht haben, müssen am 28. Oktober eine Stunde umsonst arbeiten, kommen am nächsten Morgen übermüdet nach Hause. Die Unfallzahlen steigen. Der Einwand, sie hätten ja diese Stunde bei der Umstellung im Frühjahr geschenkt bekommen, kann insofern entkräftet werden, dass das in der Personalplanung oft überhaupt nicht berücksichtigt werden kann.

Dann kann ich nicht verstehen, wieso es im Sommer unbedingt noch so lange hell sein muss, denn, wenn jemand zum Beispiel Frühschicht hat, ist er dann vielleicht total unausgeschlafen. Die Schweden kennen das. Trotz dicker Vorhänge wird es Mitte Juni nie so recht dunkel im Schlafzimmer. Viele klagen dann über Schlaflosigkeit. Sie haben die Konsequenzen gezogen und machen eine Woche lang offiziell frei für "Sommersonnenwende".

Da übrigens die Neuregelung bezüglich Abschaffung des Zeitwechsels europaeinheitlich vonstatten gehen soll, wird es also noch ein heftiges Hauen und Stechen geben. Die Auswirkungen sind offensichtlich je nach geografischer Lage viel größer als angenommen.