Sollten vegane Eltern wegen Ernährung bestraft werden?

vom 15.05.2019, 10:31 Uhr

In Australien ist ein Extremfall in den Schlagzeilen gelandet. Dort hatten Eltern ihr Baby vegan ernährt, wobei es offensichtlich zu schweren Entwicklungsverzögerungen gekommen ist. Mittlerweile droht den Eltern sogar Haft wegen ihrem Ernährungsverhalten.

Sicherlich ist das nur ein Extrembeispiel und es gibt ja auch vegan lebende Eltern, bei denen die Kinder nicht so stark unterentwickelt sind durch die Ernährung. Findet ihr, dass man vegan lebende Eltern bestrafen sollte? Es gibt ja durchaus Menschen, die in einer veganen Ernährung für Kinder Körperverletzung und Kindeswohlgefährdung sehen. Wie seht ihr das? Wo zieht ihr die Grenze? Welche Bestrafung wäre wann angemessen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich bin weder Veganer noch Vegetarier, dennoch finde ich es ziemlich weit hergeholt die vegane Ernährung dafür verantwortlich zu machen. In der Vergangenheit habe ich mich sehr mit dem Thema beschäftigt und mich auch einige Wochen vegan ernährt.

Natürlich kann es zu Mangelernährung kommen das liegt aber nicht an dem veganen Ernährung sondern an der Art. Meines Wissens nach kann man alle Nährstoffe dich auch in tierischen Lebensmitteln sind durch pflanzliche Alternativen ersetzen. Lediglich beim B12 könnte es etwas eng werden. Der durchschnittliche Mensch hat aber davon so viel zu sich genommen das es locker ausreicht.

Wo sehe ich meine Grenzen. Die Grenzen sind dann gegeben wenn es Eltern gibt die nur noch darauf achten möglichst leeres Gemüse ohne Nährstoffe an die Kinder zu verfüttern, wie z.B. Blattsalat oder geschälter billigster Reis.

» Kamilentee » Beiträge: 460 » Talkpoints: 14,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe keinen blassen Schimmer, warum vegetarische oder vegane Ernährung andauernd mit Mangelernährung in Verbindung gebracht wird. Wenn man sich damit beschäftigt- und das wird man wohl tun, denn aus Spaß und reinem Pflanzenhass wird man ja nicht vegan- weiß man auch darüber Bescheid, welche Stoffe dem Körper fehlen. Folglich wird man sich gerade deshalb, wenn man weiß, dass man junges Leben erwartet oder das junge Wunder schon auf der Welt ist, darum kümmern, dass die passenden Nährstoffe anders zugeführt werden.

Wenn dies gewährleistet ist, dann sind die Stoffe, die benötigt werden auch in veganer Muttermilch vorhanden. Anschließend muss man sich eben informieren. Da kann man nicht alle veganen und vegetarischen Familien in einen Topf werfen. Somit sollte die Überschrift nicht so verallgemeinert werden. Es war vielleicht ein Fall, der sich so zugetragen hat, allerdings kann auch unter anderen Umständen die Grundversorgung leiden. Wenn das Kind nur von Süßigkeiten ernährt wird, wäre es auch eine Mangelernährung.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wenn das Kind durch eine Mangelernährung einen Schaden davonträgt, egal durch welche Art der falschen Ernährung, müssen Eltern bestraft werden. Wobei ich das auch mit dem Veganen nicht ganz so rosig sehe, denn leider wird sich oft nicht genug informiert und gerade bei Kindern scheint es mir noch schwerer das ordentlich umzusetzen ohne dass das Kind davon Schaden nimmt. Für mich gehört Fleisch zu einer kindlichen Ernährung einfach dazu, weil es natürlich ist und man kann sicherlich alternativ dazu auch gut leben, aber dann muss man entsprechend informiert sein und das ist leider nicht immer der Fall.

Folglich wäre ich dafür einem Kind Fleisch zu geben und es dann selber entscheiden zu lassen. Natürlich wird einem das nicht richtig vorkommen, wenn man selber komplett auf alles Fleischliche verzichtet, aber ich würde diesen Weg besser finden, da das ja nun auch nicht das erste Kind ist, was verstirbt oder einen Schaden davon trägt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Dann müsste man aber erst mal grundsätzlich die Frage klären, ob Kinder ein Recht auf eine ausgewogene Ernährung haben, denn dogmatische Veganer sind ja nicht die einzigen, die ihre Kinder nicht ausgewogen ernähren.

Wenn ich sehe, dass schon Grundschüler deutlich übergewichtig sind dann ist das sicher nicht ihre Schuld und auch nicht die Schuld der berühmten "Gene". Und aus dicken Kindern werden häufig dicke Erwachsene und dicke Erwachsene haben häufiger gesundheitliche Probleme. Also ist eine zu süße und zu fette Ernährung nicht weniger schädlich als eine, die komplett auf tierische Produkte verzichtet.

nordseekrabbe hat geschrieben:Ich habe keinen blassen Schimmer, warum vegetarische oder vegane Ernährung andauernd mit Mangelernährung in Verbindung gebracht wird.

Ganz einfach, weil man gewisse Nahrungsbestandteile nicht in ausreichender Menge zu sich nimmt wenn man auf eine große Gruppe der verfügbaren Lebensmittel komplett verzichtet. Das ist bei Kindern deshalb so problematisch weil der Mangel im Wachstum schlimmere Folgen hat als bei Erwachsenen und weil die Menge der Nahrungsergänzungsmittel, die ein Kind bräuchte um den Mangel auszugleichen, sich ständig ändert. Deshalb wird ja auch immer davon abgeraten Kinder dogmatisch vegan zu ernähren.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich denke, dass man da schon Unterschiede machen muss. Manche Eltern setzten sich sicherlich ausgiebig mit der veganen Ernährung auseinander und achten auch darauf, dass das Kind die nötigen Zusätze erhält, um eben keine Mangelerscheinen zu bekommen. Aber ich bin generell der Meinung, dass man bei Kindern schon auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung achten sollte. Für mich stellt sich da die Frage, wie das bei einem Baby ohne Milch funktionieren soll. Gerade, wenn es eben Milchersatz gibt, da nicht ausreichend Muttermilch vorhanden ist oder warum auch immer.

Wenn der Verdacht besteht, dass die Eltern das Kind nicht ausreichend versorgen und eine Mangelernährung im Raum steht, sollte es je nach Fall sicherlich Strafen geben. Gerade, wenn bewusst ist, dass es dem Kind schadet.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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