Sollten Spiele einen hohen Wert auf die Story legen?

vom 06.12.2015, 00:02 Uhr

In den letzten Jahren ist es immer stärker hervorgetreten, dass sich Spiele fast nur noch über Atmosphäre und Handlung definieren, als über ihr zugrunde liegendes Gameplay. Natürlich sind Videospiele als erzählendes Medium sehr wichtig, aber sollte dabei nicht die Basis eines Spiels, das Gameplay, nicht vergessen werden? Gerade viele Blockbuster sind nur noch Versatzstücke bereits bekannter Spielmechaniken und wirklich innovative Konzepte bekommt man nur noch in der Präsentation serviert.

Nicht falsch verstehen, ich mag Videospiele als Erzählung und für mich hat die Handlung einen sehr hohen Stellenwert. Wenn allerdings das Gameplay eines Spiels schon tausende Mal da gewesen ist und sich ein Spiel nur durch seine Story von anderen unterscheidet, fehlt auch irgendetwas. Sicher, die Handlung eines Spec Ops: The Line war gut, aber sie konnte nicht verbergen, dass es als Third-Person-Shooter nur mittelmäßige Qualität besaß. Dennoch wird das Spiel häufig als einer der besten Vertreter eben dieses Genres gefeiert - und das nur wegen der Handlung.

Was meint ihr dazu? Sollten Videospiele einen hohen Wert auf die Story legen und dabei das Gameplay nur als Grundbasis für die Handlung nutzen? Oder sollte eurer Meinung nach erst einmal das Gameplay stimmen, bevor Wert auf die Story gelegt wird?

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» zuki » Beiträge: 520 » Talkpoints: 3,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Für mich kommt es dabei ein wenig auf das Genre des Spiels an. Bei einem Rollenspiel erwarte ich zum Beispiel primär eine packende Story und tiefgründige Charaktere, denn meiner Meinung nach sind es diese zwei Faktoren, die ein gutes RPG ausmachen. Da Spiele dieser Art sowieso relativ textlastig sind und das Gameplay vorwiegend in Kämpfen zur Geltung kommt, macht es mir auch nichts aus, wenn es nicht die Innovation schlechthin ist. Trotzdem spielt das Gameplay natürlich auch eine Rolle. So würde ich ein RPG mit Live-Kämpfen, beispielsweise aus der "Tales of" Reihe, einem anderen Spiel mit rundenbasiertem Kampfsystem vorziehen, da ich es einfach interessanter und dynamischer finde.

Nun gibt es aber auch Games, bei denen die Handlung eher in den Hintergrund rückt. Ich zähle Ego-Shooter zu dieser Kategorie. Natürlich heißt das nicht, dass jeder Ego-Shooter eine schlechte Story hat, aber in den meisten Fällen geht es mehr oder weniger immer um das gleiche und die Story ist lediglich ein lockerer roter Faden, dem man durch die einzelnen Missionen folgt. Dafür hat das Gameplay bei Spielen dieser Art für mich klare Priorität, weil der Spielspaß und -erfolg mit dem Handling steht und fällt. Einen Shooter, der sich katastrophal steuert, würde ich nach wenigen Runden auf die Seite legen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Für mich zählt eigentlich alles, die beste Story ist für mich wertlos und uninteressant, wenn das Gameplay und die Grafik nicht stimmen. Aber es ist schon so, eigentlich achten viele Spieler nur noch auf die Grafik und wirklich gute Titel von kleinen Entwicklern haben praktisch keine Chance. Nur noch die riesigen Studios wie Rockstar Games, Electronics Arts oder Ubisoft bringen wirklich regelmäßig Spiele heraus, die erfolgreich sind. Man sollte einfach auf das Gesamtbild achten.

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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