Sollten Rundfunkbeiträge auch für Privatsender gelten?

vom 03.07.2017, 06:19 Uhr

Ich habe gelesen, dass der Chef der Sendergruppe ProSiebenSat1 einen Anteil von der Rundfunkgebühr von aktuell 17,98 € pro Monat und pro Haushalt fordert. Er behauptet, dass ARD und ZDF ihrem Auftrag nicht mehr gerecht werden können und dass die Privatsender daher einen Teil vom Kuchen abbekommen müssten. Nur das wäre fair. Seiner Meinung nach sollten öffentliche Mittel an Inhalte geknüpft werden und nicht an die Sender.

Schön und gut, aber offen gesagt finde ich nicht, dass die Privatsender in der Hinsicht ein so viel "besseres" Angebot haben so viel Unterschichten-TV wie da läuft. Ich denke da an solche Formate wie Dschungelcamp, Frauentausch, Shopping, Bauer sucht Frau, Schwiegertochter gesucht und wie die nicht alle heißen. Für so einen Mist wäre ich nicht bereit, monatliche Gebühren zu bezahlen, da erwarte ich dann schon mehr Angebote mit Anspruch. Wie seht ihr das? Sollten Privatsender einen Teil vom Kuchen der Rundfunkgebühren abbekommen oder vielleicht sogar eigene Rundfunkgebühren erheben dürfen? Wärt ihr bereit bei dem aktuellen Angebot entsprechende Gebühren zu bezahlen oder müsste dafür ein anderes Angebot her?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wenn ich das lese kostet mich das ein müdes Lächeln. Ich bezahle die GIS, die ihr ja GEZ nennt, jeden zweiten Monat und das sind bei mir über 40 Euro. Ich denke sogar mittlerweile fast 42 Euro. Es ist generell eine Frechheit, GIS zu verlangen und ich überlege mir schon lange, sie abzumelden.

Ich selber schaue gar nicht mehr fern, ich habe den Fernseher an sich mit den staatlichen und privaten Sendern nur, weil meine Tochter sehr gerne fern sieht und weil ihr Papa ebenfalls auf die öffentlichen und privaten Sender verzichtet. Da ich auch mit dem Fernsehen groß geworden bin, möchte ich ihr das nicht vorenthalten.

Allerdings werde ich sehr wahrscheinlich, sobald sie ausgezogen ist, ebenfalls dazu schauen, dass ich keine GIS mehr bezahlen muss. Aber vielleicht hat man es dann ja schon bald abgeschafft. Ich finde nicht, dass man die Privatsender auch noch bezahlen sollte.

Wenn ich manchmal zusehe, wie sie unsere Millionen einfach hinaus werfen bei der Millionenshow oder irgendwelchen anderen sinnlosen Shows wie Schlag den Star oder ähnliches, wo sich so oder so immer bereits reiche Schnösel bewerben, die die Million gar nicht nötig haben, dann sehe ich nicht ein, warum man uns noch mehr Geld aus der Tasche zieht.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Das Problem ist, dass die Rundfunkgebühren bei uns in Deutschland mittlerweile Pflicht sind. Es ist nicht mehr möglich, diese nicht zu zahlen. Das ist unabhängig davon, ob man nun einen Fernseher besitzt oder nicht. Man kann sich zwar davon befreien lassen, aber nur wenn man zu einer Gruppierung gehört, welche sehr wenig Einkommen haben oder aber eine bestimmte Behinderung aufweist z.B. Sehbehinderung ab 60% und ähnliche.

Früher reichte es anzugeben, dass mein keinen Fernseher besitzt und den Grund dafür nannte. So habe ich damals nur den Beitrag für die Nutzung von Radio bezahlt, aber nicht für einen Fernseher. Ich habe angegeben, ich besitze aus religiösen Gründen keinen Fernseher und damit war die Sache erledigt.

Momentan schaue ich keinen Fernseher. Durch die Umstellung kann meine Antenne das Programm nicht mehr empfangen und ich habe mich noch nicht darum gekümmert, dass es geht. Wenn ich etwas schauen möchte nutze ich Netflix oder Amazon-Prime. Hierfür muss ich eh extra bezahlen.

Mir ist es eigentlich egal, ob die Rundfunkbeiträge auch für Privatsender gelten. Fair fände ich es aber schon. Wenn das Sender sind, welche ohne eine extra Abogebühr zu empfangen gehen, sollten sie auch einen Teil der Pflichtgebühren erhalten. Ich muss ja eh zahlen, egal ob ich das nutze oder nicht. Ob das fair ist ist ein anderes Thema.

» M. Mizere » Beiträge: 342 » Talkpoints: 172,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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