Sollten Pflanzen im Garten regelmäßig umgesetzt werden?

vom 11.02.2016, 21:11 Uhr

Meine Schwiegermutter ist eine leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Als sie sich ihr jetziges Haus baute, war das wichtigste ihr neuer Garten. Lange bevor drinnen im Haus alles fertig war, musste der Garten schon im schönsten Glanz erstrahlen. Sie hat sich ein richtiges Paradies dort erschaffen.

Nun ist es aber so, dass ihr ihre Gartengestaltung bereits nach einigen Monaten oft schon nicht mehr gefällt. Das ist in ihrem jetzigen Garten so und war auch bereits in vorherigen Gärten der Fall. Mein Freund war damals froh, als er endlich bei ihr auszog, so dass er ihren Gartenaktionen entkommen konnte.

Meine Schwiegermutter muss also alle paar Monate, spätestens aber nach einem Jahr, ihren Garten neugestalten. Nicht selten müssen alle gepflanzten Büsche, Sträucher und Pflanzen ausgegraben und umgesetzt werden. Und das so lange, bis es ihr gefällt. Oft hat sie sich schon gewundert, dass ihre Pflanzen das so problemlos mitmachen, meint aber, dass es den Pflanzen wohl gut tut und sie sich darüber freuen.

Ich persönlich habe schon mehrfach gelesen, dass es den Pflanzen gar nicht gefällt, ständig wieder ausgebuddelt und umgesetzt zu werden. Viele Pflanzen wachsen nicht mehr richtig an oder leiden unter dem Stress. Mein Vater hat auch schon öfters versucht, Pflanzen umzusetzen und diese sind jedesmal dadurch kaputtgegangen.

Was meint ihr? Stört es die Pflanzen im Garten, wenn sie alle paar Monate einen neuen Standort bekommen und ausgegraben werden? Oder ist es für die Pflanzen vielleicht sogar schön und sie genießen es?

» Liana » Beiträge: 816 » Talkpoints: 12,72 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Dass Pflanzen das genießen, würde ich aufgrund ihrer Natur einfach mal ausschließen. Wäre das von Vorteil, wären sie nicht so fest verwurzelt entstanden, sondern könnten sich zumindest langsam fortbewegen, um sich irgendwo neu zu verwurzeln.

Es ist von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich, wie gut sie das Umsetzen vertragen. Bei einigen ist das ohne große Probleme machbar, bei anderen hat es eindeutige Nachteile. Viele Pflanzen blühen dann im ersten Jahr nach dem Umsetzen nicht. Stachelbeeren beispielsweise tragen dann ein Jahr lang nicht.

Außerdem muss man beim Ausgraben wirklich vorsichtig sein, die Wurzeln nicht zu verletzen. Das sind jedes Mal Wunden, mit denen die Pflanzen klarkommen müssen. Wie weitläufig die Wurzeln sind, ist auch unterschiedlich. Bei manchen ist es einfach, bei anderen praktisch unmöglich. Das hängt dann auch vom Alter ab. Wenn man die Pflanzen aber jedes Jahr umsetzt, macht man es ihnen unmöglich, ihr ideales Ausmaß an Wurzelmasse zu erreichen.

Kurzum: ich würde es nicht machen. Ein Garten ist kein Haus voller Möbel. Pflanzen sind nun mal verwurzelt. Wenn man das Bedürfnis hat, den Garten immer umzugestalten, würde es vielleicht helfen, unterschiedliche Bereiche im Garten zu gestalten, so dass man dadurch Vielfalt erlangt. Dann wird´s nicht so schnell langweilig.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich halte diese Idee auch eher für falsch. Also wenn man seine Pflanzen dauerhaft schädigen und vielleicht sogar sterben lassen möchte, kann man das ruhig so machen. Ich finde es aber absolut befremdlich, wenn man seine eigenen Bedürfnisse auf ein Lebewesen wie eine Pflanze oder ein Tier projiziert und sich dann einbildet, dass die Pflanze gerne alle paar Wochen ausgebuddelt und woanders wieder eingegraben werden möchte, nur weil man sie selbst am Standort X plötzlich unvorteilhaft und hässlich findet.

Ich sehe das so wie Bienenkönigin. Wenn es in der Natur der Pflanzen liegen würde, zu wandern (und sei es so langsam wie eine Schnecke), dann könnten sie das auch und sie würden bei Wassermangel oder Nährstoffmangel anstatt einzugehen einfach da hingehen, wo sie bessere Bedingungen vorfinden. Das ist aber nicht der Fall.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es gibt Pflanzen, die man alle paar Jahre mal umsetzen sollte. Das merkt man dann aber, wenn die Blüten weniger werden. Schwertlilien gehören zu diesem Pflanzen, wobei die auch nicht so viele Wurzeln haben, wie zum Beispiel Büsche. Dass man da ab und an mal merkt, dass ein früher gewählter Standort nicht optimal ist, kann man junge Bäume oder eben auch Büsche noch mal versetzen.

Aber doch nicht jedes Jahr. Man selbst will doch auch nicht alle paar Monate umziehen und sich neu ein leben. Aber vielleicht lässt die gute Frau ihre Umgestaltungswut einfach nur im Garten aus, weil die Pflanzen sich nicht groß dagegen wehren können. Im Haus ständig alles neu anzuordnen, wird ja wohl der Gatte noch irgendwie unterbinden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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