Sollten Nährwerttabellen überarbeitet werden?
Ich habe kürzlich ein Zitat von Tim Mälzer gelesen, in dem es hieß, dass in den Nahrungsmitteln viel mehr Zucker enthalten wäre, als in der Nährwerttabelle angegeben wäre. So gesehen hat er ja auch Recht, denn in der Nährwerttabelle wird ja nur der handelsübliche Zucker in Gramm angegeben, soweit mir bekannt ist. Solche Sachen wie Fruktose, Glukose und wie diese versteckten Zuckerarten noch alle heißen werden zwar in den Zutaten angegeben, aber nicht auf das Gramm genau. Daher kann es durchaus sein, dass in einem Lebensmittel viel viel mehr Zucker enthalten ist, als vom Verbraucher eigentlich angenommen.
Das ist schon erschreckend, wenn man bedenkt, wie ungesund Zucker ist und welche Schäden das haben kann (siehe Fettleber etc.). Ich würde es daher viel besser finden, wenn man die Nährwerttabellen überarbeiten würde in dieser Hinsicht, damit der Verbraucher ein viel realistischeres Bild vom gesamten Zuckeranteil bekommt. Wie seht ihr das? Sollten Nährwerttabellen in dieser Hinsicht überarbeitet werden oder haltet ihr das für überflüssig? Wird sich so eine Überarbeitung überhaupt durchsetzen lassen oder ist das eher unrealistisch?
Bei überhöhtem Zuckerkonsum denke ich eher an Karies und Diabetes denn ausgerechnet an eine Fettleber, aber ich schweife ab. Dass sich die Lebensmittelindustrie mit allen verfügbaren Mitteln dafür einsetzt, ihre Produkte so positiv wie möglich darzustellen und sich dabei aller möglichen Tricks und Schlupflöcher bedient, finde ich nicht "erschreckend", sondern halte es für eine ganz normale Auswirkung des Kapitalismus. Schließlich zwingt mich keiner mit vorgehaltener Pistole, ein bestimmtes Produkt zu konsumieren. Ich kann gerne jederzeit verzichten, es gibt genügend Alternativen.
Ebenso wenig finde ich es "erschreckend", dass in industriell hergestellten Lebensmitteln übermäßig viel Zucker enthalten ist. Die Konsumenten mögen es nun mal gerne süß, und ich nehme auch an, dass die diversen Zuckerarten nicht nur der Süßung dienen, sondern auch andere Zwecke erfüllen, damit das Essen beispielsweise auch gut aussieht oder lange haltbar ist. Der Job der Fertigfutter-Hersteller ist es schließlich nicht, uns möglichst gesund und kariesfrei zu halten, sondern ihre Produkte unter die Leute zu werfen.
In meinen Augen nützt es also nicht viel, wenn man an irgendwelchen Nährwerttabellen herum schraubt, die sowieso kein Mensch beachtet. Die Bevölkerung müsste in dieser Hinsicht viel mehr und wohl auch viel direkter aufgeklärt werden, aber das würde wohl auf eine Werbekampagne gegen Großteile der lebensmittelverarbeitenden Betriebe hinaus laufen, wenn man es ganz genau nimmt. Und da wäre der Aufschrei bestimmt viel zu groß, wenn der Umsatz an ungesunden Lebensmitteln einbricht. Hängen schließlich auch Arbeitsplätze dran und so,
Letzten Endes hilft hier nur der gesunde Menschenverstand des mündigen Bürgers, der im Idealfall schon in der Schule gelernt hat, dass es mehr als eine Zuckerart gibt, dass man Erdbeeren nicht im Januar aus Chile importieren sollte, und so weiter, und den ganzen Schrott dann schlicht nicht mehr kauft. Dass es damit nicht weit her ist, wird schließlich an allen Ecken und Enden weidlich ausgenutzt, weswegen sich daran wohl nicht so schnell etwas ändern wird.
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