Sollten Landärzte früher studieren dürfen?

vom 03.04.2017, 04:19 Uhr

In der Regel ist es ja so, dass das Medizinstudium ziemlich überlaufen ist und es deutlich mehr Bewerber als Studienplätze gibt. Wenn jemand kein passendes Abitur oder die nötigen Wartesemester vorweisen kann, dann ist ein Studienbeginn nahezu unmöglich. Jetzt ist es so, dass durch den "Masterplan Medizinstudium 2020" eine neue Reform in Gang gesetzt werden soll.

Bund und Länder haben sich auf diesen Masterplan geeinigt, wobei dieser noch verabschiedet werden muss. Neue Kernelemente des Medizinstudiums soll sein, dass man schon im ersten Semester Patientenkontakt bekommt und dass eben Studienplätze geschaffen werden sollen, die nur den späteren Landärzten vorbehalten sein sollen. Auch soll die Allgemeinmedizin im Studium gestärkt werden.

Um mehr Landärzte gewinnen zu können, sollen die Bundesländer eine Quote einführen dürfen, sodass beispielsweise bis zu 10 Prozent der Studienplätze den Studenten vorbehalten sein sollen, die sich dazu verpflichten, nach dem Studienabschluss eine Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin zu absolvieren und anschließend für bis zu 10 Jahre in der hausärztlichen Versorgung in unterversorgten beziehungsweise durch Unterversorgung bedrohten ländlichen Regionen zu arbeiten.

Was haltet ihr von diesem Masterplan? Wird es dadurch tatsächlich mehr Landärzte geben oder haltet ihr das für unwahrscheinlich? Würdet ihr euch darauf einlassen, wenn ihr Medizin studieren wolltet oder wäre das nichts für euch?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Nette Idee, damit gewinnt man vielleicht den einen oder anderen für diese Idee, der sich darunter bislang noch gar nichts vorstellen kann oder damit befasst hat. Landarzt ist nun nichts, worum ich mich reißen würde und wäre auch meine letzte Wahl, aber wenn man dafür einige Wartesemester weniger hat, warum nicht? 10 Jahre sind eine überschaubare Zeit, mit entsprechender Planung und Wirtschaften, kann man auch mit einer Landarztpraxis in der Zeit gutes Geld verdienen kann.

Man muss sich auch mal überlegen warum das so unbeliebt geworden ist über die ganzen Jahre. Ein Arzt in der Stadt von dem erwartet niemand das er nach Feierabend noch nach Hause kommt und hüpft, der verweist an den Notdienst oder die Klinik und die Sache ist durch. Auf dem Land kannst du das vergessen, da wird es erwartet das du mitten in der Nacht hüpfst, wenn jemand Aua hat. Diese Hausbesuche zahlt dir niemand, dankt dir so richtig auch keiner.

Dann hast du dort viele alte Sitzen die mehr kosten als einbringen, wirtschaftest du falsch und behandelst jeden wie er es bräuchte, dann ist dein Budget nach 4 Wochen leer, muss aber 3 Monate reichen. Damit musst du dann entscheiden an wem du sparst, damit andere auch etwas abbekommen. Mehr Geld bekommen diese nicht, haben mehr Aufwand als ihre Stadtkollegen und warum schwerer machen wenn es auch einfacher geht?

Wenn ich also wirklich zu schlecht für den NC war, keine Lust habe auf Wartesemester dann würde ich mich damit befassen als letzte Option, wenn ich die Zulassungsprüfungen in jedem Jahr dann noch versemmele. Denn diese hat man ebenfalls noch, wenn man Wartesemester einkürzen möchte diese haben es aber auch in sich.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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