Sollten Erzieher Kinder vor der Schule empfangen?

vom 20.05.2016, 11:24 Uhr

Ich bekam neulich unfreiwillig eine Unterhaltung von zwei Frauen mit. Die eine Frau meinte, dass sie in letzter Zeit Stress hätte mit ihrer Tochter. Denn die Tochter wäre im Moment in so einer Phase, in der sie sich ständig sträuben würde aus dem Haus zur Schule zu gehen und es wäre wohl jeden Morgen ein ziemlicher Kampf, dass das Kind überhaupt in die Schule käme.

Diese Frau meinte dann, dass es viel sinnvoller wäre, wenn die Kinder in der Grundschule vor Unterrichtsbeginn von ausgebildeten Erziehern in Empfang genommen werden würden und wenn sich diese um die Kinder kümmern würden bis der Unterricht los geht. Erzieher wären andere Bezugspersonen als Lehrer oder Eltern und sie war der felsenfesten Überzeugung, dass das helfen würde, ihre störrische Tochter gerne in die Schule gehen zu lassen.

Gut, das war jetzt nur eine Momentaufnahme, die ich mitbekommen habe. Ich weiß auch gar nicht, wie die Frau sich als Mutter verhält oder wie die Tochter ist. Mir kommt es jedoch komisch vor und ich glaube nicht, dass ein Kind plötzlich viel lieber in die Schule geht, wenn Erzieher dort tätig wären. Schließlich hängt laut meiner Erfahrung auch sehr viel von den Klassenkameraden ab und ein Erzieher wird die Klassenkameraden ja wohl nicht komplett ändern können, wenn die einem unsympathisch sind. Sollten Erzieher die Kinder vor Schulbeginn empfangen oder ist das Unsinn?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wenn man zur Schule kommt und gleich fängt der Unterricht an, kann man sich mit Freunden nicht so austauschen. Ich kann mir schon vorstellen, dass es einige Schüler motivieren würde, wenn man sich erst quasi privat mit Freunden zusammen findet, bevor der Ernst losgeht. Aber andere Schüler würde das auch wieder stören, wenn man für so eine lockere Runde extra früher aufstehen müsste.

Man kennt ja jetzt den Einzelfall nicht. Vielleicht würde es bei dem Mädchen aus dem Beispiel wirklich etwas bringen. Aber wenn die Ursache für den Schulfrust zum Beispiel darin liegt, dass das Kind in der Klasse Außenseiter ist, würde die beschriebene Maßnahme vielleicht auch nicht den von der Mutter gewünschten Erfolg bringen. Aber das kann man aus der Ferne schlecht beurteilen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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