Sollten alle religiösen Symbole gleich behandelt werden?
In einem Artikel, den ich las, beschwerte sich jemand aus der Evangelischen Kirche darüber, dass die christlichen Symbole wie das Kreuz wegen dem Kopftuch-Urteil des Gerichtshofs benachteiligt werden würden. Klick.
Seiner Meinung nach wäre es sehr ungerecht, wenn die christlichen Symbole grundsätzlich aus Schulen verbannt werden, um niemandes religiöse Gefühle zu verletzen, aber gleichzeitig erteile man muslimischen Lehrerinnen die Erlaubnis das Kopftuch als religiöses Symbol öffentlich in Schulen zu tragen.
Findet ihr das eigentlich gerecht, dass die religiösen Symbole (egal welcher Art) ungleich behandelt werden? Oder seht ihr hier gar keine Ungleichbehandlung? Könnt ihr derartige Kritik nachvollziehen und findet sie sogar berechtigt? Oder wird hier einfach nur übertrieben?
Irgendwie werden hier Äpfel mit Birnen verglichen. In einem Fall ging es ja um ein Kreuz, das an der Wand eines Klassenzimmers hing. Ich glaube das war damals auch nicht nur einfach ein Kreuz sondern die komplette Folterszene. Es ist doch nur logisch, dass es Eltern gibt, die nicht wollen, dass ihre Kinder eine Exekution anschauen müssen wenn sie eigentlich lernen sollten.
Im anderen Fall geht es um ein religiöses Symbol, das eine Lehrerin am Körper trägt. Das Argument würde also nur funktionieren, wenn man es anderen Lehrkräften tatsächlich verbieten würde mit Kreuzen, Davidsternen, Pentagrammen oder was auch immer um den Hals herum laufen.
Ich finde das macht schon einen Unterschied macht. Wenn ich eine Lehrerin mit Kreuz um den Hals sehe denke ich, dass sie christlich ist. Das ist ihre persönliche Sache. Wenn ich aber ein Kreuz in einem Klassenzimmer sehe, würde ich denken, dass die Schule als Institution dieser Religion den Vorzug gibt.
Und ganz davon abgesehen, gibt es nicht in diesem neuen Urteil auch eine Klausel, die ein Verbot zulässt, wenn der Schulfrieden durch eine Kopftuchlehrerin gestört wird?
Ich glaube nicht, dass man das miteinander vergleichen sollte. Kleidung sollte jeder so tragen können, wie er will und wenn ein Kind mit Badeanzug in die Schule kommt, ist das bei entsprechenden Temperaturen schon in Ordnung, wenn es so will, mal übertrieben ausgedrückt. Als ob uns so ein Kopftuch bedrohen würde. Früher gab es auch mal Zeiten in Deutschland, da hat man sich ein Tuch auf den Kopf zusammen gebunden, so schlimm ist auch ein religiöses Kopftuch nicht, es ist nicht bedrohlich.
Anders empfinde ich es aber schon, wenn ein Kreuz über der Tür hängt. Das macht dann so den Anschein, als dürften nur Christen durch diese Tür gehen und das finde ich dann auch nicht mehr nett oder aufgeschlossen. Eine Schule oder sonst irgendeine Einrichtung sollte keinen Glauben aufdrängen, sondern Kinder weltoffen erziehen oder anderen Menschen ihren Glauben lassen. Ein Kreuz hat meiner Meinung nach mehr Symbolkraft, wenn man es aufhängt. Um den Hals kann es ja jeder tragen, aber nicht über eine öffentliche Tür hängen.
Warum müssen denn in Schulen überhaupt Kreuze hängen? Sind denn alle Schüler einer Schule alle Christen. Im Grundgesetz ist doch die Glaubensfreiheit verankert und man darf sogar ohne jeglichen Glauben sein. Wenn die Gesellschaft tolerant sein will muss sie auch allen Anliegen in dieser Sache Rechnung tragen finde. Kein Mensch darf somit schlechter behandelt werden finde ich. Als ungläubiger Mensch werde ich auch nicht zum Gottesdienst gehen.
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