Sollten alle Museen eintrittsfreie Zeiten haben?
Laut Zeitungsberichten plant Berlin nun, eintrittsfreie Zeiten im dortigen Landesmuseum einzuführen. Wie denkt ihr persönlich über eintrittsfreie Zeiten in Museen generell? Findet ihr, dass sich andere Museen daran durchaus ein Beispiel nehmen sollten? Werden Museen dadurch attraktiver? Welche Vorteile und welche Nachteile seht ihr bei einem solchen Konzept?
Ich glaube schon, dass das gut wäre. Immerhin kann dann jeder in ein Museum gehen und Bildung, was ein Museum ja ist, sollte meiner Meinung nach für jeden zugänglich sein. In Paris gibt es so etwas meines Wissens nach auch und warum dann nicht in Deutschland? Vielleicht kann man den ein oder anderen dadurch begeistern und als dauerhaften Besucher gewinnen.
Ich finde es schwierig, weil es dann sicher Menschen gibt, die eben gezielt zu diesen Zeiten ins Museum gehen und dem Museum dann natürlich Eintrittsgelder fehlen. Wenn sich ein Museum rein durch die Eintrittsgelder finanziert, dann stelle ich mir das unter Umständen nicht gerade leicht vor. Anders sieht es vielleicht bei Museen aus, die sowieso gefördert werden, die können das vermutlich leichter auffangen. Ich würde also nicht sagen, dass das zwingend alle Museen anbieten sollten.
Ich wäre sehr dafür, dass Museen immer ohne Eintritt besucht werden können. Denn das ist eigentlich der einzige Ort, wo es Bildung ohne Bedingungen gibt. Andere Länder schaffen das doch auch. In Großbritannien sind alle Dauerausstellungen in staatlichen Museen frei. Meine Kinder sind Fans des Naturhistorischen Museums und des Technik Museums in London. Wir haben dort Tage verbracht. Und hierzulande? Einmal Senckenberg und 35 Euro sind weg.
In Frankreich kommen zumindest junge Menschen bis Mitte Zwanzig kostenlos ins Museum. Da fehlt zumindest für die die finanzielle Hürde, die noch nichts oder nicht viel verdienen. Und hierzulande, wo arme Kinder angeblich die gleichen Chancen haben sollen, ist der Besuch eines Museums eine Frage des Einkommens der Eltern.
Ich erinnere mich, dass in München die großen Museen früher tatsächlich einige eintrittsfreie Tage pro Monate hatten (ich glaube, an manchen Sonntagen). Irgendwann wurde dann ein eher symbolischer Preis von einem Euro an diesen Tagen eingeführt. Die aktuelle Regelung ist mir allerdings gar nicht bekannt.
Generell finde ich es gut, wenn Museen an manchen Tagen nichts kosten würden, denn ich habe auch schon gelegentlich auf den Besuch eines Museums verzichtet, wenn ich den Eintrittspreis überzogen gefunden hatte - meistens geht es mir so bei Ticketpreisen über 10 Euro.
Ich finde schon, dass das eine gute Idee ist. Sowas machen ja inzwischen schon viele Museen und es wird gut angenommen. Alternativ könnte man ja auch einen Tag mit ermäßigtem Eintritt für alle einrichten. In München machen das ja schon viele Museen, dass am Sonntag der Eintritt nur noch einen Euro kostet.
Ich finde es großartig wenn Museen Eintrittsfreie Zeiten haben. Ich kenne das aus sehr vielen Städten und auch in meinem Wohnort gibt es eine eintrittsfreie Zeit. Bei mir in der Gegend kann man jeweils am ersten Sonntag im Montag kostenfrei in verschiedene Museen gehen. Außerdem gibt es regelmäßige themenbezogene Tage an denen der Eintritt frei ist. Zusätzlich gibt es oft freien Eintritt für Kinder und deren Familien.
Ich finde diese Angebote super und nutze Sie auch gerne. Gerade für Museen die mich nicht zu hundert Prozent ansprechen mich aber dennoch neugierig machen. Gerade wenn es eine kleinere Ausstellung ist fragt man sich schließlich oft ob sich der Eintritt „lohnt“. Wenn man keinen Eintritt bezahlen muss spart man sich diese Frage natürlich.
Allerdings finde ich es falsch zu sagen das jedes Museum eine Zeit bieten sollte in der Mann freien Eintritt bekommt. Viele, gerade kleinere, Museen können so schon kaum überleben. Wenn dann auch noch der Eintritt wegfällt, und wenn es auch nur für wenige Stunden oder Tage ist, kann das vielleicht schon das Aus bedeuten.
Ich kenne viele Museen, die eintrittsfreie Zeiten haben. Allerdings handelt es sich dabei oft um Zeiten, zu denen man normalerweise eher arbeiten muss. Von daher kann man das natürlich auch nur dann machen, wenn man dann gerade nicht arbeitet, Urlaub hat oder was auch immer. Ich weiß aber, dass mich das schon oft daran gehindert hat, zu den eintrittsfreien Zeiten ins Museum zu gehen.
Ich war im Ausland aber oft schon zu eintrittsfreien Zeiten im Museum. Da war es dann natürlich oft so, dass die Schlange extrem lang war und man sehr lang warten musste. Da muss man eben abwägen, ob man sich das antut oder nicht doch lieber zu einer Zeit ins Museum geht, zu der wenig los ist, bei der man dann aber natürlich auch Eintritt bezahlen muss.
Der erste Punkt, der mir hier sofort in den Kopf kommt, ist das Thema Finanzen. Ein Museum muss sich am Ende ja auch irgendwo finanzieren können. Hier müsste man dann individuell schauen. Vorteil ist natürlich, dass der eine oder andere vielleicht doch mal einen Besuch abstattet. Vor allem die Leute, die dafür sonst kein Geld ausgeben würden, kommen dann vielleicht doch mal ins Grübeln. Gerade den Punkt finde ich sehr wichtig, denn Kultur ist ja nun nicht gänzlich verkehrt.
Zohan hat geschrieben:Der erste Punkt, der mir hier sofort in den Kopf kommt, ist das Thema Finanzen. Ein Museum muss sich am Ende ja auch irgendwo finanzieren können.
Das ist halt die Frage, die eine Gesellschaft beantworten muss. Muss sich ein Museum wirklich refinanzieren? Sollte Bildung an Bedingungen geknüpft werden oder nicht doch für alle zugänglich sein? Sicherlich ich weiß, dass das etwas utopisch und idealistisch ist und es sicherlich in jedem Bildungssystem immer auch an materiellen Dingen hängt, wie gut die Bildung ist. Aber man kann ja versuchen so gut es geht ähnliche Voraussetzungen zu schaffen.
Zumal sich ja sowieso die Frage stellt, welche Museen es denn wirklich schaffen sich selbstständig zu finanzieren ohne irgendwelche Zuschüsse von Kommunen, Ländern und Staaten. Da kann man doch auch gleich überlegen, ob man nicht einfach die Zuschüsse erhöht und den Eintritt dafür einfach komplett weg lässt und dann beispielsweise nur für bestimmte Sonderausstellungen noch Eintritt nimmt.
Ich denke schon, dass für viele Menschen Museumsbesuche eine Kombination auf dem Klischee des öden vergilbtem Museums und dazu dafür zu hohe Kosten sind und deswegen dann nicht stattfinden und am Ende dann doch wieder nur die ins Museum gehen, die sich sowieso immer viel bilden und die sowieso mehr Geld haben. Aber zu dieser Vermutung gibt es sicherlich schon viele Studien die das untermauern oder auch widerlegen können.
In jedem Fall würde ich persönlich versuchen, die Eintrittsgelder eigentlich generell nach Möglichkeit abzuschaffen, egal zu welcher Zeit. Bildung sollte so weit es geht kostenlos sein und für alle zur Verfügung stehen.
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