Sollte Religionsunterricht in Kirchen selbst stattfinden?

vom 31.03.2018, 11:37 Uhr

In Deutschland ist es ja so, dass man durchaus in der Schule Religionsunterricht bekommt. Meines Wissens nach fängt das von der ersten Klasse an und je nachdem welcher Konfession man angehört, wird man eben in evangelischer oder katholischer Religion unterrichtet. Wegen Kommunion oder Konfirmation geht man nochmal privat zum Unterricht, aber das ist ja was anderes.

Jedenfalls habe ich gelesen, dass es teilweise schon islamischen Religionsunterricht gibt, welcher aber von einer Moscheegründerin stark kritisiert worden ist. Sie meint, dass man die Kinder so feindlicher in Bezug zum Islam erziehen würde und die Politik sich da nicht einmischen sollte. Findet ihr, dass man grundsätzlich den Religionsunterricht in Kirchen und anderen Gotteshäusern geben sollte? Oder ist die Schule dafür der beste Ort?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Da die Schule eine staatliche Institution ist und Staat und Kirche von einander getrennt werden sollten, finde ich Religionsunterricht an Schulen generell fehlplatziert. Ich finde zwar, dass die Schüler über Religionen unterrichtet werden sollten, aber ohne sie zu missionieren und mit einem rationalen Blick auf die Dinge. Und ansonsten denke ich, dass ein Ethik Unterricht, an dem alle Kinder teilnehmen können, wesentlich passender wäre.

Was in den Kirchen und in den Moscheen dann selbst unterrichtet wird, ist wieder eine andere Sache. Ich stehe allen religiösen Vereinen erst ein mal skeptisch gegenüber, doch das hält die anderen ja nicht davon ab, ihre Kinder dorthin zu schicken. Deswegen sollte es neben der Indoktrinierung in den Kirchen/Moscheen auch noch den aufgeklärten Unterricht in der Schule geben, quasi als Ausgleich, damit man nicht nur eingelullt wird.

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» PinkPirate » Beiträge: 646 » Talkpoints: 2,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Natürlich gehört der Religionsunterricht in die Schule und nicht allein in die Hand von Religionsgemeinschaften. Die können gerne zusätzlich Unterricht nach ihren Vorstellungen zusätzlich anbieten. Das ist deren Sache. Aber das Verständnis für die eigene Religion oder die Religion der Eltern sollte im Rahmen der Allgemeinbildung und als Stärkung der Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung und selbstständigen Quellenbewertung unbedingt außerhalb der jeweiligen Glaubensgemeinschaft stattfinden.

Die Trennung sollte noch deutlicher sein und der Unterricht sollte definitiv in staatlicher Hand bleiben, außer man lässt Home Schooling auch in Deutschland zu. Ansonsten wäre das ziemlich inkonsequent. Übrigens bin ich nicht getauft und habe immer den Religionsunterricht mitgemacht. Von Indoktrination war da nichts zu merken. Es gab Grundlagen, um den Glauben zu verstehen, und ganz viel Kirchengeschichte. Der Kommunionsunterricht und die Firmkatechese waren da eine ganz andere Nummer und so sollte Religionsunterricht ganz sicher nicht sein. Den Kram habe ich nämlich auch überstanden, weil man ja unbedingt in den Verein eintreten soll.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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