Sollte Ostern und Weihnachten abgeschafft werden?

vom 13.03.2021, 14:57 Uhr

Weihnachten und Ostern sind derzeit zwei Anlässe, welche schon eine längere Tradition in unserer Gesellschaft haben. Beide haben ihre Ursprünge im Christentum und stellen die Geburt, Tod und Auferstehung von Jesus Christus dar. Mittlerweile sinken die Zahlen der gläubigen Christen jedoch stetig. Oft hat das auch demografische oder politische Gründe.

Doch auch Nichtchristen nutzen die Feiertage und profitieren davon, haben ansonsten jedoch keinen Bezug zum Glauben. Sollte deswegen Ostern und Weihnachten lieber abgeschafft werden? Irgendwo steht es doch in Widerspruch, dass Nichtgläubige diese Anlässe für sich feierlich nutzen, obwohl sie sonst den Glauben doch ablehnen oder das Christentum sogar verteufeln. Warum sollten Nichtchristen von christlichen Feiertagen und der Adventszeit profitieren?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Eigentlich wird man mit diesem Unsinn nur vor Weihnachten konfrontiert, aber warum nicht mal vor Ostern? Feste zur Wintersonnenwende und zum Frühlingsanfang gibt es in sehr vielen Kulturen, die mit dem Christentum nichts zu tun haben und teilweise viel weiter zurückreichen. Glaubst du es ist tatsächlich Zufall, dass die Christen zwei ihrer wichtigen Feste genau zu diesen Zeitpunkten feiern?

Und wie genau "profitiert" man eigentlich von christlichen Feiertagen und der Adventszeit? Weil man da zwangsläufig frei hat anstatt sich selber aussuchen zu können wann man diese Tage frei nimmt? Mich nerven die ganzen Feiertage im Frühling immer, ich hätte sehr gerne die Möglichkeit ein paar dieser Tage in den Sommer zu schieben.

Und die Adventszeit? Die Zeit von Konsum und Kommerz? Das große Fest des Einzelhandels? Ich glaube viele würden sehr gerne darauf verzichten wochenlang mit ständigen Aufforderungen zum Kaufen bombardiert zu werden. Und wenn man es schafft das auszublenden, was hat man dann? Ein Fest der Popkultur mit diversen heidnischen Bräuchen, zwischen denen man die Priese Christentum oft nur erahnen kann.

Gegenvorschlag: Warum verzichten nicht die Christen, die immer mit diesem Unsinn ankommen, einfach auf alles, was an diesen Festen nicht christlich ist? Kein Osterhase, keine bunten Eier suchen, kein Weihnachtsmann, kein Weihnachtsbaum, kein Rudolph mit der roten Nase, keine Weihnachtsfilme, Weihnachtsmärkte gabs auch nicht in der Bibel, Glühwein schon gar nicht und so weiter.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Cloudy24 hat geschrieben:Eigentlich wird man mit diesem Unsinn nur vor Weihnachten konfrontiert, aber warum nicht mal vor Ostern? Feste zur Wintersonnenwende und zum Frühlingsanfang gibt es in sehr vielen Kulturen, die mit dem Christentum nichts zu tun haben und teilweise viel weiter zurückreichen. Glaubst du es ist tatsächlich Zufall, dass die Christen zwei ihrer wichtigen Feste genau zu diesen Zeitpunkten feiern?

Vor Ostern wird man auch schon damit konfrontiert. Gehe mal in Dekoläden oder Euroshops unmittelbar nach Silvester rein, da wird schon das Ganze Osterzeugs angeboten, was im Januar noch keiner braucht. Wenn Christen diese Termine, welche schon lange vor Kommerz und Co festgelegt wurden, in andere Monate diese Feste begehen würden, würde das auch nichts an der Sache ändern.
Cloudy24 hat geschrieben:Und wie genau "profitiert" man eigentlich von christlichen Feiertagen und der Adventszeit? Weil man da zwangsläufig frei hat anstatt sich selber aussuchen zu können wann man diese Tage frei nimmt? Mich nerven die ganzen Feiertage im Frühling immer, ich hätte sehr gerne die Möglichkeit ein paar dieser Tage in den Sommer zu schieben.

Weil eben in der Zeit viel freigenommen werden kann oder Unternehmen über Weihnachten bis Neujahr sehr oft schließen oder im Sparmodus laufen. Das merkst du immer dann, wenn am 20.12. keine Behörde mehr so richtig arbeiten und auf das eingehen will, was du von denen willst. Mit viel Glück kriegst du da noch Jemanden ans Telefon, mehr aber auch nicht.
Cloudy24 hat geschrieben:Und die Adventszeit? Die Zeit von Konsum und Kommerz? Das große Fest des Einzelhandels? Ich glaube viele würden sehr gerne darauf verzichten wochenlang mit ständigen Aufforderungen zum Kaufen bombardiert zu werden. Und wenn man es schafft das auszublenden, was hat man dann? Ein Fest der Popkultur mit diversen heidnischen Bräuchen, zwischen denen man die Priese Christentum oft nur erahnen kann.

Die Adventszeit ist christlichen Ursprungs, welche von nichtchristlichen Geschäftemachern und Spendensammler ausgenutzt wird um den Leuten den Lohn und das letzte Rest an Vernunft auszusaugen, dass hat aber nichts mit dem ursprünglichen Advent zu tun. Wenn dieser Konsumzwang abgeschafft werden würde, bleibt wohl ein Teil der echten Adventszeit über die normal nichts mit alledem zu tun hat. Saufen und Glühweinstände lassen sich als Begriff nicht in einer der Bibeln finden. Das spricht doch gerade dafür, diese "Festlichkeiten" abzuschaffen.
Cloudy24 hat geschrieben:Gegenvorschlag: Warum verzichten nicht die Christen, die immer mit diesem Unsinn ankommen, einfach auf alles, was an diesen Festen nicht christlich ist? Kein Osterhase, keine bunten Eier suchen, kein Weihnachtsmann, kein Weihnachtsbaum, kein Rudolph mit der roten Nase, keine Weihnachtsfilme, Weihnachtsmärkte gabs auch nicht in der Bibel, Glühwein schon gar nicht und so weiter.

Auch Nichtchristen kommen mit Fakten, welche nicht jeden Gefallen. Man muss kein Christ sein um zu erkennen, dass solche Feierlichkeiten nicht mehr dem ursprünglichen Zweck in der Gesellschaft dienen, sondern nur als Feier- Konsumvorwand genommen wird. Christen haben das Christkind und kein Weihnachtsmann, wer den Glauben auch lebt, bei dem kommt kein Weihnachtsmann, sondern das Christkind bevor es dann Abends zur Kirche geht.

Diese rennen dann in der Regel auch nicht über die Märkte und kippen sich zu, sondern verbringen die Zeit mit der Familie. Es hört sich blöd an, aber für mich wäre die Abschaffung kein Problem. Ich sehe es auch in der Nachbarschaft, viele von dieser sind nicht gläubig und haben in der Zeit nicht mal Deko im Fenster stehen, nutzen die Zeit aber wieder für Dinge, welche nichts mit dem Fest zu tun haben. Dafür braucht es dann auch kein frei oder solche Anlässe, wenn man ehrlich ist.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Es zeugt auf jeden Fall nicht von einer "christlichen" Gesinnung, harmlose Feste wie Ostern und Weihnachten "abschaffen" zu wollen, weil man sie seinen Mitmenschen nicht gönnt und der Meinung ist, Anhänger des Christentums gehörten einer privilegierten Schicht an und hätten deshalb als einzige das Recht auf Glühwein, Christbaum und Osterschinken, während das ganze dreckige Heidenvolk gefälligst die Finger davon lassen soll. Steht schon im Neuen Testament, Evangelium nach Matthäus: Wer sich selbst erhöht, verdient einen saftigen Arschtritt, oder so ähnlich.

Außerdem rücken ja auch nicht gerade jedes Jahr an Ostern und Weihnachten die Feiertags-Schlägertrupps aus und treiben die Leute mit Gewalt auf die Weihnachtsmärkte, zwingen sie, weinend Eier zu färben und Ostergeschenke zu kaufen, die den Weihnachtskommerz noch in den Schatten stellen. Mich nerven ein paar Auswüchse der diversen Traditionsfeste schon auch ein bisschen, aber ich kann mir ja rauspicken, was ich davon gerne mitnehme, und was anderen überlasse. Freie Gesellschaft und so. Wenn keiner mehr Lust darauf hätte, würden sich die Feste ganz von alleine "abschaffen".

Und auch wenn ich keine große Christin bin: So überheblich bin ich dann doch nicht, dass ich mir von meinen Mitmenschen erst den Taufschein zeigen lasse, bevor ich ihnen Lebkuchen oder bunte Eier anbiete oder ihnen einen Adventskranz verkaufe.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Gerbera hat geschrieben:Es zeugt auf jeden Fall nicht von einer "christlichen" Gesinnung, harmlose Feste wie Ostern und Weihnachten "abschaffen" zu wollen, weil man sie seinen Mitmenschen nicht gönnt und der Meinung ist, Anhänger des Christentums gehörten einer privilegierten Schicht an und hätten deshalb als einzige das Recht auf Glühwein, Christbaum und Osterschinken, während das ganze dreckige Heidenvolk gefälligst die Finger davon lassen soll..

Aber Christen wie Heiden sind doch privilegiert, wieso gibt es keine muslimische Feiertage, sondern ausschließlich christliche UND heidnische? Wie Andere schon schrieben, gehen echte Christen nicht irgendwo hin und besaufen sich und stellen sich in aller Regel auch keinen Baum hin, das machen zumeist eben die Heiden.

Daher kommt auch das Wort Scheinheiligkeit. Etwas zu tun und zu vertreten, was man nicht ist und damit sind nicht die Christen gemeint. Darum würde ich den Standpunkt verstehen, warum christliche Anlässe wie Ostern oder Weihnachten abgeschafft werden sollten. Diese werden ja genau für solche Dinge missbraucht, ihr bestätigt es doch immer wieder in euren Aussagen.

» Excelsior » Beiträge: 513 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Excelsior hat alles schon beantwortet. Weihnachten oder Ostern sollte meiner Meinung nach kein Fest des Konsums sein, da sind wir alle denke ich mal einer Meinung. Im Umkehrschluss sollten Christen dann auch nicht von heidnischen Festen und Anlässen profitieren, Wenn man der Meinung ist zwecks dem abschaffen. Ich bin so fair und spreche auch diese Varianten an. Wenn dann Gleichberechtigung für alle.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Excelsior hat geschrieben:Aber Christen wie Heiden sind doch privilegiert wieso gibt es keine muslimische Feiertage sondern ausschließlich christliche UND heidnische? Wie Andere schon schrieben gehen echte Christen nicht irgendwo hin und besaufen sich und stellen sich in aller Regel auch keinen Baum hin, das machen zumeist eben die Heiden.

Stimmt, ich bin auch der Meinung, dass es allmählich Zeit wird, auch Feiertage anderer hierzulande verbreiteter Religionen und Kulturen mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und die Bräuche und Traditionen gerne noch zu erweitern. Macht das Leben bunter, gute Sache.

Und ich weiß ja nicht, welches Weihnachtstrauma du abbekommen hast, in dem sich die Leute "einen Baum hinstellen und besaufen". In den meisten mir bekannten Kirchen stehen in der Weihnachtszeit "Bäume", und es werden dort christliche Gottesdienste abgehalten. Und sich am Glühwein sinnlos zu besaufen ist bekanntlich an keine Religion gebunden, sondern lediglich eine Frage des guten Benehmens.

Den Rest habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden, das klingt für mich wie sinnfreies, aber dafür umso selbstgerechteres Gebrabbel ohne Zusammenhang.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Gerbera hat geschrieben:In den meisten mir bekannten Kirchen stehen in der Weihnachtszeit "Bäume", und es werden dort christliche Gottesdienste abgehalten.

Dann bist du also ein Heide, der ein weihnachtliches oder österliches Fest feiert und Kirchen besucht, wofür und warum? Einerseits etwas ablehnen, anderseits die Annehmlichkeiten davon genießen wollen? Ich sage es ja immer wieder, irgendwo steckt in vielen von uns ein kleiner Christ. Was für dich sinnbefreit klingt, versteht ein intelligenter Mensch auf Anhieb, welcher sich auch die Mühe macht es zu verstehen. An deinem Beispiel sehe ich ein Paradoxon und zwar, dass viele Menschen die von sich was geben, obwohl sie nichts zu sagen haben.

» Excelsior » Beiträge: 513 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe Weihnachten und Ostern schon lange nicht mehr als christliches Fest gefeiert. Weihnachten feiere ich, dass die Tage wieder länger werden und Ostern feiere ich, dass der Frühling kommt. Ich habe mir die Feste also wieder als Atheist zurückgeholt. Wer soll denn Weihnachten, bei uns ein traditionelles Fest, abschaffen? Wir leben doch in keiner Diktatur, die uns eine Kultur aufzwingen kann. Und muslimische Feiertage gibt es nicht, weil in Deutschland früher nur wenige Moslems lebten.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke, dass es nicht notwendig ist, Weihnachten und Ostern abzuschaffen, nur weil immer weniger Menschen in unserer Gesellschaft dem Christentum folgen. Diese Feiertage haben mittlerweile eine kulturelle Bedeutung für viele Menschen erlangt und sind ein wichtiger Bestandteil unserer Traditionen und Bräuche.

Es ist auch nicht falsch, dass Nichtgläubige diese Anlässe für sich feiern und davon profitieren. Die Bedeutung von Weihnachten und Ostern geht über den religiösen Hintergrund hinaus und steht für viele Menschen für Nächstenliebe, Zusammenhalt und Hoffnung. Diese Werte sind für jeden Menschen wichtig, unabhängig von seiner religiösen Zugehörigkeit oder Weltanschauung.

Natürlich gibt es auch Menschen, die diese Feiertage rein kommerziell nutzen und sich ausschließlich über Geschenke und Konsum freuen. Aber das ist nicht das, worum es bei Weihnachten und Ostern gehen sollte. Vielmehr geht es darum, Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen, zu reflektieren und sich auf die wichtigen Dinge im Leben zu besinnen.

Ich versuche meinem Sohn auch die Bedeutung dieser Feiertage näherzubringen, auch wenn wir nicht aktiv in einer Kirche sind. Wir schmücken gemeinsam den Weihnachtsbaum, backen Plätzchen und tauschen Geschenke aus. Aber ich versuche auch, ihm zu zeigen, dass es nicht nur um Geschenke geht und dass wir uns auch um diejenigen kümmern sollten, die weniger Glück haben als wir.

Insgesamt denke ich also, dass es wichtig ist, Weihnachten und Ostern als Teil unserer Kultur und Traditionen zu erhalten, auch wenn die religiöse Bedeutung für viele Menschen nicht mehr im Vordergrund steht. Diese Feiertage bieten uns die Möglichkeit, uns auf das Wesentliche im Leben zu besinnen und uns auf Werte wie Nächstenliebe und Hoffnung zu konzentrieren, die für jeden Menschen von Bedeutung sind.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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