Sollte man "Im Westen nichts Neues" unbedingt gesehen haben?
"Im Westen nichts Neues", ein deutscher Antikriegsfilm, geht bei den diesjährigen 95. Oscarverleihungen mit gleich neun Nominierungen ins Rennen und zählt damit klar zu den Favoriten. Es handelt sich dabei um eine Netflix-Produktion vom Regisseur Edward Berger.
Die Verfilmung des Romans von Erich Maria Remarques Roman hat bereits schon andere internationale Preise gewonnen und weitere Nominierungen erzielt - u.a. erst am Donnerstag vierzehn Nominierungen bei den Britischen Film Awards 2023.
Neben der generell faszinierenden Anzahl an Nominierungen schreibt der Film bei den Oscars jetzt schon Geschichte, denn noch nie war ein deutscher Film in der Hauptkategorie "Bester Film" nominiert. Unter den weiteren acht Nominierungen finden sich diese auch in den Kategorien Auslands-Oscar, Drehbuch, Kamera und Filmmusik.
Ich muss gestehen, dass sowohl das Buch als auch der Film bisher komplett an mir vorbeigegangen sind, obwohl ich eigentlich kein Kulturbanause bin und generell schon interessiert an Literatur und Filmempfehlungen.
Habt ihr den Film "Im Westen nichts Neues" bereits gesehen? Habt ihr auch das Buch gelesen? Was ist so faszinierend an der Umsetzung des Filmes? Ist der Film in großen Teilen dem Buch angelehnt? Warum ist dieser Film eurer Meinung nach zurecht so stark im Fokus der Film-Preisverleihungen? Liegt es auch an der Schauspielerbesetzung in den Hauptrollen - u.a. Daniel Brühl?
Es gibt für mich keine Bücher, die man unbedingt gelesen haben sollte, oder Filme, die man unbedingt gesehen haben sollte. Kriegsfilme schaue ich mir eh meistens nicht an, weil ich das alles gar nicht sehen möchte. Ich weiß, dass Kriege furchtbar sind. Man kann das ja zur Genüge im Fernsehen sehen. Mir kommen dann immer Erinnerungen an meine Mutter, die den Zweiten Weltkrieg als Jugendliche erlebt hat und viel davon erzählte. Ich meide solche Filme und Bücher.
Allerdings habe ich "Das Boot" gesehen und werde auch das Buch lesen, weil das Buch angeblich andere Schwerpunkte setzt und moralische Dilemmata beschreibt. Aber ich würde nicht behaupten, dass jeder das unbedingt gesehen oder gelesen haben muss.
Das Buch musste ich in der Schule lesen und bis zum Erbrechen interpretieren. Folglich liegt es mir bis heute schwer im Magen und ich kann echt nicht beurteilen, ob sich das Lesen lohnt. Das trifft bei mir, obwohl ich ständig lese, auch nahezu jede Schullektüre zu, leider. Aber man kann den Stoff halt komplett zerreden.
Der aktuelle Film hat allerdings nicht so viel mit dem Buch zu tun. Vieles wurde geändert, sogar das Ende gibt jetzt den Titel eigentlich nicht mehr her. Ok, tolle Technik, solides Schauspiel, aber inhaltlich? Müssen muss sowieso nichts. Also wenn es nicht interessiert, dann lässt man es. Ich gucke auch kein Starwars und leben noch.
Den Film habe ich schon damals in der Schule gesehen und erinnere mich noch gut daran. Damals hatten wir den 1. und 2. Weltkrieg generell sehr exzessiv im Geschichtsunterricht durchgenommen, da es sich dabei um die liebsten Themen meines damaligen Geschichtslehrers handelte. Mehrere Jahre nahmen wir daher nichts anderes durch. Den Film hatten wir daher auch gesehen, so wie viele andere Kriegsfilme auch und natürlich hatten wir den Film auch intensiv besprochen und mussten jeweils auch eine Rezension dazu schreiben.
Auch wenn es schon lange her ist, als dass ich den Film gesehen habe, erinnere ich mich noch sehr gut daran. Damals hat mich der Film als Teenager nicht besonders interessiert, wobei ich heute anders darüber denke. Mein Interesse an Geschichte ist erst nach der Schule so richtig gewachsen, so dass ich dann auch noch Geschichte studiert habe. Jedenfalls würde ich den Film daher als durchaus gelungen bezeichnen, wobei ich nicht ganz verstehe, warum der Hype jetzt erst kommt. Ich vermute mal, dass es daran liegt, dass es den Film nun bei Netflix kostenlos zu sehen ist.
Welche Filme man gesehen haben muss und welche nicht, darüber kann man natürlich streiten. Ich finde schon, dass man ihn sehen kann, wobei das Buch dazu sicherlich auch nicht schlecht ist. Man verpasst nun aber sicherlich auch nichts, wenn man den Film nicht schaut und sich auf andere Arten über den Krieg informiert.
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