Sollte man Einnahme von Medikamenten digital überwachen?

Ich habe einen sehr interessanten Artikel gelesen. In diesem Artikel wird berichtet, dass die US-Arzneimittelbehörde eine Tablette zugelassen hat, die einen eingebauten Sensor besitzt. Durch diesen Sensor kann problemlos per App kontrolliert werden, ob das Medikament auch eingenommen worden ist oder nicht, weil dieser Sensor erst im Kontakt mit der Magensäure entsprechende Impulse an die App weiterleitet. Auf diese Weise sollen Arzt oder Angehörige merken, ob die Medikamenteneinnahme korrekt abgelaufen ist oder nicht.

Die Zielgruppe für diese Erfindung sind in erster Linie Menschen mit psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie, bipolare Störung oder Depressionen. Gerade dort ist es ja besonders wichtig, dass die Medikamente regelmäßig genommen werden. Bei Depressionen beispielsweise wirken viele Antidepressiva erst nach einer regelmäßigen Einnahme von frühstens 14 bis 21 Tagen. Was haltet ihr von dieser Erfindung? Sollte man die Einnahme von Medikamenten digital überwachen (können)? In welchen Fällen findet ihr so eine digitale Überwachung sinnvoll und wann nicht? Sollten deutsche Ärzte dieses Konzept ebenfalls anwenden (dürfen)?

In manchen Fällen wäre das sicherlich hilfreich. Allerdings muss der Patient dann ja auch ein Pflaster auf der Brust mit einem Sensor tragen, damit das Signal der Tablette weitergeleitet werden kann. Vielleicht würden sich manche Patienten das Pflaster dann abreißen.

Bisher kenne ich es so, dass Patienten mit psychischen Erkrankungen die Medikamente teilweise unter Aufsicht gegeben werden. Da wird dann auch kontrolliert, ob diese wirklich geschluckt wurde. Aber das ist sicherlich nicht immer möglich, dass man eben dabei bleiben kann, bis der Angehörige die Medikamente genommen hat.