Sollte man die Nationalhymne mitsingen müssen?
Die Fußball-WM hat begonnen, wobei es ja Tradition ist, dass auch die Nationalhymnen der Mannschaften abgespielt werden. Manche Spieler singen dann mit, andere wiederum nicht. So sollen sich aktuell viele Deutsche daran stören, dass Ilkay Gundogan und Mesut Özil die Nationalhymne nicht mitgesungen haben.
Findet ihr persönlich es wichtig und notwendig, dass man die Nationalhymne dann mitsingt? Ist es in euren Augen eine Form von Nationalpflicht? Findet ihr es schlimm, wenn es Menschen gibt, die da nicht mitsingen wollen? Wäre das für euch eine Form von Landesverrat?
Echt? Es hat Tradition, dass die deutschen Spieler die Nationalhymne mitsingen? Tatsächlich ist die Phase, in der kein Spieler gesungen hat, ja wo man nicht einmal zumindest die Lippen bewegt hat, viel länger. Also eigentlich ist das Singen, oder zumindest so zu tun, eine neue Mode.
Und warum zum Geier sollte ein Spieler singen müssen? Der soll doch eigentlich Fußball spielen und ist nicht als Chorknabe engagiert worden, oder? Bei anderen Sportlern ist es komischerweise gar kein Thema, wenn sie das Abspielen der Hymne ruhig und respektvoll abwarten. Das tun die meisten.
Und warum sollte es um Himmels Willen Landesverrat sein, wenn ein Spieler mit türkischen Wurzeln, englischem Arbeitgeber und Mitgliedschaft in der Nationalmannschaft nicht trällert? Der müsste ja eine gespaltene Persönlichkeit haben. Würde der singen, dann hieße es eben, der verstellt sich nur.
Ich finde, dass es jedem selber überlassen sein sollte, ob und in welchem Maße er seinen Nationalstolz nach außen trägt. Nicht jeder Deutsche muss zur WM bei den ersten Klängen der Hymne vor dem Fernseher aufstehen und aus tiefster Seele mit grölen, und es ist auch kein Landesverrat, wenn man keine schwarz-rot-goldene Fahne am Balkongeländer aufhängt. Noch dazu ist es doch so, dass man es sowieso nicht richtig macht, wie auch immer man es dreht und wendet. Zeigt man sich in solchen Punkten zu engagiert, wird schief geguckt und kritisch getuschelt, und entzieht man sich dem ganzen, ist es auch nicht genehm.
Nur, weil jemand die Hymne mitsingt, ist er nicht überzeugter, landestreuer oder emotional engagierter als jemand, der dabei schweigt und die Stimmung einfach auf sich wirken lässt. Manche Leute singen schlicht und ergreifend nicht gerne und verzichten deswegen darauf, und die Erfahrung hat ja gezeigt, dass andere auch einfach nicht textsicher sind. Ein Teil hat außerdem Wurzeln in anderen Regionen der Welt oder vielleicht doppelte Staatsbürgerschaften und fühlt sich daher gleichermaßen noch anderen Ländern verbunden. Warum auch immer sich jemand zurückhält, es ist sein gutes Recht. Eine Mitsingpflicht besteht nicht, und diese sollte es auch nicht geben.
Landesverrat? Dann würde es also keinen Unterschied machen, ob man die Nationalhymne vor einem sportlichen Ereignis nicht mitsingt oder, sagen wir, das Parlament in die Luft sprengt oder Frankreich dabei unterstützt, das Saarland zu annektieren.
Ich finde es generell lächerlich, dass man der Nationalhymne beim Sport (und zwar nur beim Sport) so eine übergroße Bedeutung zumisst. Für mich dient sie nur der Unterscheidung der unterschiedlichen teilnehmenden Nationen, wie die Flaggen und die Trikots eben auch. Und bezeichnend finde ich, dass manche Gestalten zwar irgendwelchen Fußball spielenden Gestalten mangelnden Patriotismus vorwerfen, aber offensichtlich bei der Auswahl der Bällchen-Treter weder Gesangsfähigkeiten noch Identifikation mit der deutschen Nationalhymne verlangt werden, solange die jungen Burschen wirklich gut Fußball spielen können. Was ja im Augenblick auch relativ ist. Vielleicht sollte man doch nur Leute spielen lassen, die auch singen?
Ich kann mir also nicht vorstellen, dass es bei der Auswahl von Nachwuchstalenten für einen derart wichtigen Wirtschaftszweig wie den Fußball auf einmal heißen würde: "Tja, Herr Nakamura, Sie sind zwar der beste Torwart, den wir je gesehen haben, aber der hohe Ton bei "Blüh' im Glanze..." ist ja eine Katastrophe bei Ihnen! Außerdem haben Sie einen schwer verständlichen Akzent und identifizieren sich trotz umfangreichen Coachings immer noch mit ihrer japanischen Herkunft. Deswegen müssen wir den Herrn Müller einstellen, der war mal bei den Regensburger Domspatzen!"
Dass es eine Form von Landesverrat sein soll, finde ich auch extrem hoch gegriffen, auch wenn man sich daran stört, dass einige Spieler nicht mitsingen. Es ist schon richtig, dass es auffällt, dass manche Spieler mitsingen, andere aber nicht. Aber für mich war es das auch und ich finde auch, dass es keinen Unterschied macht, ob ein Spieler mitsingt oder während der Hymne schweigt. Ich wüsste keinen Grund, warum ich mich darüber aufregen sollte.
Wie kommt man denn da auf Landesverrat, nur weil jemand die Nationalhymne nicht mitsingen möchte? Es gibt doch durchaus Menschen, die einfach nicht gerne singen oder meinen, dass sie nicht singen können. Da sollte man vielleicht sogar froh sein, wenn sie das dann auch unterlassen. Ich denke auch, dass die Spieler guten Fußball spielen sollten und es nicht darauf ankommt, ob sie bei der Hymne mitsingen oder nicht.
Bei vielen sieht man dann ja auch, dass sie nur die Lippen bewegen und kein Ton heraus kommt, wie Cooper schon sagt. Da ist es sicherlich besser, wenn dann lieber einfach gar nichts gemacht wird und man respektvoll wartet, bis die Hymne eben zu ende ist.
Für mich gibt es persönlich viel wichtigeres als das. Ich finde es witzig, die verschiedenen Nationalhymnen einfach nur zu kennen, aber ansonsten? Sie jucken mich nicht. Mich juckt auch die deutsche Nationalhymne nicht und wenn ich ganz ehrlich bin, sie ist einfach unglaublich öde, langweilig und beschissen. Zumal ich mich damit auch nicht identifizieren kann.
Ich fühle mich hier nicht mehr frei, somit fällt das Recht auf Freiheit im Text ja schon weg. Einigkeit? Wo denn? Hier ist die Politik eine Einheit in ihre Tasche, aber für uns tun die herzlich wenig, aber werden mit unseren Steuergelder bezahlt und verprassen unsere Kohle. Ne, wenn ich ganz ehrlich bin, sind die alle weit von dem weg, was ich mir vorstelle, um es in DE etwas gerechter zu machen.
Ich finde es generell nicht schlimm, wenn Özil nicht mitsingt. Das er betet, lass ich auch gelten. Es geht um das ganze Gehabe, dass alle ihm so toll die Integration andichten und er ist nur ein „Maulheld“. Integriert? Mit dem Despoten ablichten, nach Mekka huldigen, was ihm überlassen sei, aber auch seine neue Freundin beweist eindrucksvoll, was er eben nicht ist. Auch sein Gehabe auf dem Platz in Arsenal, wenn da jemand Essen wirft, dass er es aufhebt und küsst, weil das Wegwerfen von Essen für Moslems eine Sünde sei, sagt über ihn vieles aus.
Mir geht es also weniger darum, dass er nicht mit singt, als das durmherum! Das geht mir auf den Sack und mich nervt das mir aufdrücken wollen, dass er mein Paradebeispiel der gelungenen Integration sein muss. Am Arsch und ich kenne Mesut Özil noch zu Zeiten der Jugend, wo er bei unserem Verein gekickt hat! Ich habe zwar nie direkt mit ihm ein Wort gewechselt, aber ich war eben sehr nah an ihm zu Jugendzeit dran. Da war er mir auffällig nicht so schlimm mit seinem Glauben über alles. Aber Okay, jeder wie er will.
Wer die Nationalhymne nicht mitsingen will oder kann, sollte auch nicht in einer Nationalmannschaft spielen. Man hat doch lesen können, wie Özil tickt. Warum so jemand in der Nationalmannschaft gespielt hat, ist mir schleierhaft. Gündogan sollte ebenfalls die Mannschaft verlassen. Eigentlich sollte es eine Ehre sein und kein Selbstzweck dort zu spielen.
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