Sollte man als Fotograf immer mit goldenem Schnitt arbeiten?

vom 15.08.2021, 21:58 Uhr

In den letzten Wochen habe ich mir ein neues Hobby gesucht und aktuell probiere ich mit an der Fotografie aus. Eine Spiegelreflexkamera habe ich mir passend dazu auch zugelegt und nun übe ich täglich, um meine Fähigkeiten zu verbessern. Im Austausch mit anderen wurde mir schon öfters als Tipp mit auf den Weg gegeben, dass ich mich am goldenen Schnitt orientieren sollte. Ich persönliche kenne diesen nur aus der Kunst, also eher von Gemälden und finde, dass er bei Fotos nicht immer einen Mehrwert bietet.

Die Meinungen gehen hier sehr weit auseinander und wenn man 3 verschiedene Menschen befragt, die sich auch schon länger damit beschäftigen, bekommt man vermutlich vier Meinungen. Wie steht ihr zu dieser Thematik? Denkt ihr, dass man auch bei seinen Bildern immer den goldenen Schnitt einhalten muss? Oder seht ihr das eher locker und legt darauf keinen Wert?

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Sagen wir mal so, wenn du ganz am Anfang stehst und dich noch nie mit Bildkomposition beschäftigt hast und zu den Leuten gehörst, die dazu tendieren ihr Hauptmotiv immer zentral in den Fokus zu nehmen kannst du sicher davon profitieren wenn du erst mal mit dem klassischen 9er Raster arbeitest.

Aber ich sehe das als Hilfsmittel für den Anfang, damit man ein Auge für eine gute Bildkomposition entwickelt, nicht als starre Regel. Es gibt Leute, die wirklich lernen müssen, dass es gut aussieht wenn man eine gewissen Leere in seinen Fotos zulässt, dass es diese Leere auch braucht damit manche Motive überhaupt wirken können. Und da hilf es am Anfang schon wenn man das Bild in drei Teile aufteilt und das Hauptmotiv in das eine Drittel schiebt.

Gerade diese Aufteilung wirkt auf mich aber oft auch etwas langweilig und vorhersehbar weil es viele Leute genau so gelernt haben und genau so durchziehen. Und dabei übersieht man vielleicht, dass es für ein bestimmtes Motiv viel außergewöhnlichere und interessantere Blickwinkel geben würde.

Ich fotografiere schon so lange, dass Bildkomposition bei mir ganz automatisch abläuft, ich muss darüber nicht mehr nachdenken. Ich denke höchstens noch darüber nach wenn ich ein Motiv vor mir habe, das praktisch schon zu Tode fotografiert wurde. Also angenommen ich wäre zum Beispiel zum ersten Mal in Paris, wollte nicht ohne Bild vom Eiffelturm nach Hause kommen, aber auch nicht das klassische Postkartenmotiv abfotografieren. Dann würde ich mir schon überlegen was ich an der Bildkomposition ändern kann.

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