Sollte Kinderwunsch auch materiell abgesichert sein?
Was denkt ihr? Sollte ein Kinderwunsch auch materiell so abgesichert sein, dass die Kinder wirklich alles haben und dass ihnen bis sie selbst auf eigenen Beinen stehen an nichts fehlt? Sollte man ihnen materielle Geschenke machen können, die bis hin zum Führerschein und Auto führen? Inwieweit sollte man materiell abgesichert sein und auch die Kinder, um den Kinderwunsch dann auch Wirklichkeit werden zu lassen?
Wenn ihr glaubt, dass man materiell auf jeden Fall abgesichert sein sollte, dürften dann ärmere Leute, Hartz 4 Empfänger und Geringverdiener keine Kinder in die Welt setzen?
Ich finde das Geld - in Form von Rücklagen und Ersparnissen - eine gewisse Art von materieller Sicherheit bietet. Also selbst wenn man dann zum Beispiel arbeitslos werden sollte, das Auto den Geist aufgibt oder eine andere Panne passieren sollte, kann man damit gut eine Zeit überbrücken und klarkommen und muss dann nicht direkt am Hungertuch nagen.
Ich persönlich lege schon Wert auf gewisse Rücklagen, wenn man an die Familienplanung denkt. Ich würde mit Rücklagen nun nicht einem potentiellen Kind alles kaufen und es verwöhnen, das sehe ich gar nicht ein. Trotzdem würde ich in Erwägung ziehen, dass das Kind sich den Führerschein oder das Auto unter Umständen selbst erarbeiten muss, sonst weiß es doch gar nicht zu schätzen, wie viel so ein Auto wert ist. Man geht mit Dingen ganz anders um, wenn man sie ständig geschenkt bekommt und nichts dafür tun muss.
Ich finde es beruhigend, wenn man Rücklagen hat und ich denke, dass sich diese Ruhe bei den Eltern auch auf die Kinder auswirken wird. Denn wenn die Eltern jeden Cent dreimal umdrehen müssen und teilweise nicht wissen, wie sie die Nahrungsmittel nächste Woche bezahlen sollen, dann spüren die Kinder das auch und das finde ich nicht gut für die kindliche Entwicklung.
Rücklagen sind auf jeden Fall etwas, was man immer mal braucht, nicht nur für Kinder. Es macht einfach immer Sinn sich einen bestimmten Betrag im Monat wegzulegen. Immerhin kann ja auch so mal etwas kaputt gehen. Allerdings denke ich nun nicht, dass man arbeitslos nicht in der Lage ist ein Kind aufzuziehen, aber die Bedingungen sind nicht so gut, weil man dann doch ziemliche Einschränkungen hat.
Im Optimalfall hat man ein Polster, auf das man zurückgreifen kann, wenn mal etwas ist. Ich finde es besser, wenn man nicht als Kind verzichten muss und schon eine behütete Kindheit haben kann, weil einfach etwas Geld vorhanden ist. Dennoch ist man nicht automatisch besser nur weil man mehr Geld hat.
Als wenn jedes Kind geplant ist nach der Eieruhr. Geld alleine macht nicht glücklich und sorgt auch nicht für eine glückliche Kindheit, wenn es an anderen Dingen fehlt. Dafür bin ich ein Paradebeispiel, bei uns war Geld im Überfluss vorhanden, ich könnte von Anfang an Beruf Tochter angeben und hätte nie arbeiten gehen müssen. Dafür gab es keine Kindheit, kaum Liebe und Zuwendung, kaum materiellen Besitz da der Erzeuger der das Vermögen hütete, massiv geizig ist und oben drauf noch Prügel wenn es ihm gerade in den Kram passte.
Es ist zwar nett wenn man Geld auf dem Konto hat, aber wie hoch sollten die Absicherungen sein? Wenn man nach dem Eingangsthread geht, dann muss man erst genug Geld am Konto haben damit man dem Kind hinterher auch den Arsch vergolden kann, bevor man sich an die Zeugung macht und alle anderen mögen es dann doch bitte unterlassen. Warum? Selbst wenn ich 200.000 Euro auf dem Konto als Rücklage habe, kann diese mit einem Schlag weg sein, nehmen wir nur an, dass das Haus überflutet wird, keine Elementarversicherung vorhanden ist und man die Schäden selbst zahlen darf. Da ist hinterher dann auch nicht mehr große Sprünge machen, wenn ich für diese Summe 40 Jahre lang gespart habe und meinen Nachwuchs damit vergolden wollte.
Man sollte sich schon vorher Gedanken machen was ein Kind kostet, aber großartig Rücklagen für Führerschein und Auto haben da rein gar nichts zu suchen. Denn auch ein Kind wächst und wird älter und kann sich diese Luxusgüter dann auch alleine finanzieren, dass da die Eltern nicht aufkommen müssen. Hier kommt es so an, dass man dafür aufkommen muss als Elternteil und der Nachwuchs nie einen Finger krumm machen muss. Warum dann nicht gleich einfordern, dass man die komplette Summe haben muss damit man den Nachwuchs von der Geburt bis zum Sterbebett finanziert, damit dieser nie etwas machen muss.
Verzicht ist etwas, was ein Kind lernen muss und auch sollte. Alles in den Hintern gesteckt zu bekommen wenn es mit dem Finger schnippt sorgt nur dafür, dass das Kind komplett Weltfremd aufwächst und hinterher dann wenn es auf sich gestellt ist, dann die harte Landung in der Realität macht. Denn irgendwann sind Eltern nicht mehr da die das finanzieren, da müssen sie dann auf eigenen Beinen stehen und wenn sie das vorher nie mussten und auch den Wert von Geld nie zu schätzen gewusst haben, dann wird das eine reine Bauchlandung werden. Will man als Elternteil das, ich jedenfalls nicht.
Klar habe ich Rücklagen inzwischen, die gab es auch nicht immer. Mein Kind war nicht geplant, sondern kam ungeplant und wurde erst spät entdeckt. Ich hatte zu dem Zeitpunkt einen Job, bei dem man von der Hand in den Mund lebt, Rücklagen waren da nicht machbar. Auch ein Jobwechsel stand an, dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind, sollte bekannt sein und da wurde das Geld dann auch weniger. Das ging soweit, dass ich teilweise echte Probleme finanzieller Natur hatte die Windeln zu bezahlen im Monat. Und? Mein Sohn lebt, er ist glücklich von Anfang an gewesen. Er bekommt jetzt auch nicht das alles, wenn er mit dem Finger schnippt. Ansonsten hätten wir schon 4 Ponys und 10 Hunde im Wohnzimmer sitzen, er würde ein Auto fahren (so ein kleines Elektroauto) und diese Geschichten. Gibt es nicht, sind auch nicht notwendig. Ab und an gibt es etwas von seinen Wünschen, diese Dinge weiß er dann aber auch zu schätzen, weiß das es Ausnahmen sind und nicht die Regel und geht damit auch sehr sorgsam um. Würde ich ihn materiell überschütten, sähe das anders aus und auch wenn er nie etwas machen müsste, wüsste er diese Dinge nicht so zu schätzen.
Klar hat er ein Konto auf das monatlich auch Geld geht, aber dennoch darf er sich seinen Führerschein und sein Auto selbst erarbeiten und finanzieren, da bin ich nicht der Goldesel für ihn, der das einfach mal eben so zahlt. Er soll etwas dafür machen, wenn es hinterher nicht reicht dann kann man immer noch dazu geben und solche Geschichten, aber ich bin nicht sein Goldesel der ihm von Anfang bis Ende alles finanziert und absichert, damit er einen gepudeten und vergoldeten Hintern hat, der sich nie bewegen muss.
Der Kindsvater meines Sohne ist bettelarm aufgewachsen, da war die Mutter im Monat mit 532 DM dabei, davon wurde Wohnung bezahlt, das Studium von ihr, die Fremdbetreuung und die restlichen monatlichen Dinge die angefallen sind. Meint mal nicht, dass er das großartig mitbekommen hat und einen Schaden daher hat, er meint immer noch, dass seine Mutter ihm die gebrauchten Sachen gekauft hat weil sie ihn ärgern wollte und nicht, weil es finanziell nicht drinnen war mit neuen Sachen. Gab es etwas neues, dann wurde das nicht einmal geschätzt und kaputt gemacht. Bis heute, 35 Jahre später steht dieser Mensch auf dem Standpunkt, dass das alles nur war um ihn zu Ärgern.
Bei einer anderen Familie im Umfeld wurde der Sohnemann 30 Jahre lang vergoldet und gepudert finanzieller Natur. Was hat der gemacht? Studium angefangen und nach 8 Jahren war er im Endeffekt im 5. Semester, da Party, Autos, Veranstaltungen alles vorgegangen sind. Als seine Eltern dann den Geldhahn zugedreht haben, er ohne abgeschlossenes Studium da stand und mal gerechnet hat, was er im Monat braucht damit er seinen Lebensstandard halten kann und mit dieser Gehaltsvorstellung an Arbeitgeber heran getreten ist, die ihn als ungelernten das bezahlen sollen, sind diese vor lachen vom Stuhl gefallen und haben dankend abgelehnt. Da hat das liebe Geld auch nichts geholfen, dass dort das Geld nie an seinem Wert geschätzt worden ist oder auch man nur im Ansatz einen realistischen Bezug dazu aufbauen konnte.
Ich denke mal eine gewisse Absicherung bzw. Grundlage sollte schon geschaffen sein. Man will ja dem Kind auch ein bisschen was bieten können und damit meine ich nicht nur materielle Sachen, sondern auch Pädagogische wertvolle wie Ausflüge in den Zoo und andere Sachen.
Persönlich gesehen würde hätte ich mir wohl keine Kinder angeschafft, wenn ich nicht mal finanziell selber über die Runden gekommen wäre, wobei man ja eigentlich heutzutage gerade für Kinder überall Zuschüsse bekommt. Aber möchte man dies auf so eine Art und Weise?
Einen Wunsch kann man niemals materiell absichern. Genauso wenig können Kinder niemals alles haben. Ich würde monatlich etwas Geld anlegen, damit sich die Kinder davon später Dinge wie Führerschein oder Auto kaufen können. Ich selber hätte es sonst auch nie geschafft mir einen Führerschein oder ein Auto zu finanzieren. Dann wäre ich extrem isoliert ohne Auto.
Ich beziehe selber Hartz IV und würde nie auf die Idee kommen Kinder in die Welt zu setzen. Ich komme ja so schon kaum aus und würde auch keine größere bezahlbare Wohnung bei dem derzeitigen Wohnungsmangel finden.
Natürlich sagt es einem schon der Hausverstand, dass man erst Kinder in die Welt setzen sollte, wenn man ein gesichertes Einkommen, einiges an Erspartem und eine Wohnung hat, die groß genug ist, oder ein Haus gebaut hat. Leider kann man das nicht immer umsetzen, denn auch heute noch passiert es leider, dass auch ungewollte Kinder da sind und diese viel zu früh da sind, bevor man sich das alles aufbauen kann.
Diese Kinder lernen aber dann wirklich, mit wenig auszukommen, sind dankbarer und können wahrscheinlich dann auch besser mit dem Geld umgehen, als jene Kinder, die alles hinten hinein gesteckt bekommen. Wobei man auch unterscheiden muss zwischen wohlhabenden Eltern oder Eltern der Mittelklasse, die ihre Kinder wirklich verwöhnen und Eltern, die ihre Kinder trotzdem sehr bescheiden aufwachsen lassen.
Wenn man aber die Wahl und die Zeit hat, sich auf ein Kind vorzubereiten, sollte man alle Zeit der Welt nutzen, um dies wirklich gut und überlegt zu tun. Immerhin kostet so ein Kind ja von der Geburt weg bis es volljährig ist oder nachher noch ein Studium beginnt, eine Menge Geld.
Außerdem ist es für die Kinder ja auch nicht fein, wenn sie in der Schule gehänselt werden, weil sie gebrauchte Kleidung oder günstige Kleidung an haben oder etwa nicht genug oder etwas einfaches oder immer dasselbe zur Jause mit bekommen.
Ich selber kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich als Kind sehr unter den Geldsorgen meiner Eltern gelitten habe, auf vieles verzichten musste, Hosen von meinen Cousinen bekommen habe, die mir zu kurz waren und ich deshalb gehänselt wurde. Es war nicht immer ein schönes Gefühl, ein Kind einer armen Familie zu sein.
Natürlich sagt es einem schon der Hausverstand, dass man erst Kinder in die Welt setzen sollte, wenn man ein gesichertes Einkommen, einiges an Erspartem und eine Wohnung hat, die groß genug ist, oder ein Haus gebaut hat.
Dummerweise erreichen das viele Leute aber erst dann, wenn sie wiederum schon wieder zu alt sind um noch mit dem Kinderkriegen anzufangen. Ein guter Freund von mir war erst 3 Jahre bei der Bundeswehr, hat dann ewig lange studiert, dann mal hier und mal da freiberuflich gearbeitet ohne festes Einkommen, hat dann das zweite Staatsexamen gemacht, musste natürlich auch ewig umziehen und hat seine erste richtige feste Arbeitsstelle mit Verbeamtung dann mit 35 Jahren angetreten.
Jetzt ist er 36 Jahre alt, hat auch ein Haus und genug Geld, als Berufsanfänger aber praktisch keine Zeit. Auch die Frau ist jetzt endlich mal in Sicht, aber die ist auch schon 32 Jahre alt und die beiden werden wohl keine Kinder mehr bekommen, da der Zug bei beiden quasi abgefahren ist.
Von der reinen Logik, dem Sinn und Verstand her, würde ich die Frage mit einem Ja beantworten. Wenn man aber weiter drüber nachdenkt, stellt sich die Frage "Was ist genau materiell?" und wie weit soll oder muss das gehen.
Ich will und kann auch keinem verbieten Kinder zu bekommen, schon gar nicht will ich Leute über einen Kamm scheren. Denn Ob man Hartz 4 bekommt ist eine Sache, ob man dann versucht da raus zu kommen, ob man das selbst verschuldet hat, ob man Kinder will, um das Kindergeld abzugreifen etc. (habe ich alles schon gesehen oder gehört, das sind ganz andere Themen. Also pauschalisieren kann und will ich das nicht.
Dennoch bin ich der Meinung, dass ein gewisser Rückhalt da sein muss, um ein Kind großziehen zu können und erziehen zu können. Letzteres ist vielleicht sogar noch wichtiger. Denn finanzielle Rücklagen sind schön und gut, damit bekommt man ein Kind groß. Was aber zeigt es einem Kind, wenn man ihm einfach einen Führerschein bezahlt oder ein Auto kauft, sei es zum Geburtstag, Abitur oder mal eben so? Dass Geld auf den Bäumen wächst?
Ich hätte mir sicherlich damals nichts mehr gewünscht, als ein Auto oder den Führerschein oder den Tauchschein geschenkt zu bekommen, aber das ist nie passiert. Stattdessen hat mein Vater gesagt, dass man so die Sachen, die man bekommt nicht wirklich wertschätzen kann. Man baut keinen Bezug zum Thema Geld auf und man denkt sich, dass man sich vieles einfach neu kaufen kann, wenn es kaputt ist oder einem nicht mehr gefällt. Dass andere hart für solche Sachen arbeiten müssen, kommt manchen gar nicht mehr in den Sinn. Na ja, ich denke ihr wisst wo ich drauf hinaus will.
Ein gesundes Mittelmaß zwischen materieller und/oder finanzieller Absicherung und dem Umgang mit diesen finanziellen und/oder materiellen Gütern muss bestehen und sollte auch vorhanden sein, wenn man ein Kind in diese Welt setzen will und vor allem "richtig" erziehen will. Wobei "richtig" für jeden ja wieder etwas anderes ist.
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