Sollte Jens Spahn Hartz IV mal testweise ausprobieren?

vom 01.05.2018, 04:54 Uhr

Gesundheitsminister Spahn ist wegen seiner Äußerungen zu Hartz IV in der Kritik. Unter anderem sagte er, dass Hartz IV zum Leben reichen würde, wobei er dafür viel kritisiert worden ist. Es kam sogar der Vorschlag, dass er ja mal testweise mit dem Einkommen eines Hartz IV-Beziehers leben könnte, um eben selbst festzustellen, inwiefern das Geld zum (über)leben reicht. Dies lehnt er jedoch ab.

Was haltet ihr von seiner Reaktion? Findet ihr, dass er diesen Test durchaus machen sollte, um eben nachvollziehen zu können, wie sich die Bezieher fühlen und wie knapp das Geld ist? Oder bringt so ein Test auch nichts, weil er eben arbeiten muss und ein Bezieher nicht?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde die Idee wirklich gut. Genau das, habe ich meinem Freund auch gesagt, nachdem wir gehört haben, dass seine Mutter auch von Hartz IV lebt, obwohl die ja noch Zusatzeinkommen hat. Dann weiß er wenigstens, wovon er spricht. Dann müsste noch zusätzlich die Waschmaschine oder so kaputt gehen, und dann kann er erst einmal sehen, wie gut man mit dem Geld klar kommt. Es ist eine Frechheit, was er von sich gibt, finde ich.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Nicht, dass ich jetzt gut fände, was Herr Spahn so alles an unqualifiziertem Gefasel von sich gibt, aber er hat Recht daran getan, so ein blödsinniges Ansinnen abzulehnen. Die meisten Menschen könnten es nämlich mit hinreichendem Wissen, nächsten Monat wieder den Dienstwagen vor der Tür und das gute Gehalt auf dem Konto zu haben, locker schaffen, mal für vier Wochen den Gürtel testweise eng zu schnallen, um etwas zu beweisen, was sich in so einem konstruierten Vorhaben gar nicht nachweisen lässt.

Das wäre alles überhaupt nicht authentisch. Muss er dann seinen Wagen abgeben, sein Konto sperren, die Tiefkühltruhe leeren, in eine Sozialwohnung ziehen und den Kleiderschrank radikal ausmisten, damit das ganze überhaupt noch einen Anstrich von Glaubwürdigkeit hat? Einen Monat auf alles zu verzichten ist gar nichts, das kennen sicher viele noch aus Studentenzeiten. Und hätte er das getan, hätten ihm die Kritiker zurecht auch genau das vorgeworfen.

Ihm wäre besser geraten, seine Worte zu überdenken, die er so von sich gibt. Oder einfach mal seine Arbeit zu machen, ohne immer in die Schlagzeilen zu wollen, da wäre nämlich noch ein Ministerposten frei, den er bekleiden darf.

» Verbena » Beiträge: 4938 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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