Sollte Homophobie in Deutschland eine Straftat sein?
Laut Medienberichten wurde in Brasilien entschieden, dass Homophobie zur Straftat erklärt worden ist. Soll heißen, dass die Diskriminierung von Homosexuellen oder Transsexuellen mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden kann. Wie denkt ihr über ein entsprechendes Gesetz? Sollte Deutschland diesem Beispiel folgen oder findet ihr das maßlos übertrieben? Welches Strafmaß wäre eurer Ansicht nach bei Homophobie angemessen?
Ich finde das überhaupt nicht übertrieben so etwas zu beschließen. Es ist einfach lächerlich was sich Schwule und Lesben heute immer noch anhören müssen, wenn sie öffentlich ihre Liebe zeigen und sich beispielsweise küssen. Das kann einfach nicht sein und muss meiner Meinung nach auch bestraft werden, wobei der Nachweis dessen sicherlich nicht immer leicht ist, aber man muss ja mal ein klares Zeichen setzen.
Leider scheint es immer mehr Leute zu geben, die das anders sehen, sonst würde Rechts nicht so gerne gewählt werden, aber ich habe dazu den klaren Standpunkt, dass jeder das Recht haben sollte seine Liebe zu leben, wenn keiner dabei zu Schaden kommt.
Ich persönlich sehe Homophobie in einer ähnlichen Kategorie mit Rassismus und anderen Formen der Diskriminierung. Generell ist es mir wichtig, dass dieses ausgrenzende und abwertende Denken und Handeln gegenüber anderen Menschengruppen wenn schon nicht formell bestraft, dann doch zumindest nicht gut geheißen wird. Vielleicht sollte man diese Formen der Diskriminierung auf eine Stufe mit Beleidigungen stellen, die ja auch strafbar sind?
Meiner Meinung nach bedarf es in Deutschland unbedingt eines Gesetzes, welches LGBTIQ-Personen als eine Gruppe schützt und Homophobie strafbar macht.
Diskriminierungen aufgrund von Rasse, Ethnizität und Religion sind schon lange verboten, aber Äußerungen, welche sich gegen sexuelle Orientierungen oder die Geschlechtsidentität von Menschen richten, gelten bisher nicht als strafbar, auch wenn letzteres - also das dritte Geschlecht - seit dem 01.01.2019 in Deutschland offiziell anerkannt ist.
Im Falle homophober Handlungen und/oder Äußerungen können sich die LGBTIQ-Personen zwar jeweils allgemein auf den Schutz der Persönlichkeit und auf Schutz wegen Beleidigung berufen, aber es wird sich bis dato dagegen gewehrt, explizit für diese Menschen ein Gesetz zu erlassen, welches sie unter Schutz stellt.
Außerdem kann eine homosexuelle Person keine Ehrverletzungsdelikte gegen sich selbst beanstanden, wenn ein homophober Kommentar an die homosexuelle Gruppierung als Gesamtes gerichtet wird. Deutschland zeigt mit diesem Verhalten ganz klar, dass es seine Verpflichtungen gegenüber sexuell anders Orientierten nicht ernst nimmt und hinter der Gesellschaft zurückbleibt, die es normalerweise beschützen und vertreten sollte.
Meiner Meinung nach gehört jegliche Form von Homophobie verboten und bestraft. Gerne auch mit langjährigen Gefängnisstrafen. Menschen aus der LGBTIQ-Community sind genau so Menschen mit Gefühlen wie jeder andere auch. Nur sind sie auf Grund der Diskriminierung viel eher suizidgefährdet und das darf einfach nicht ignoriert werden.
Wenn man nicht selber von Hass und Diskriminierung betroffen ist, ist es wahrscheinlich leicht ein Gesetz zum Schutz einer Personengruppe, die das tagtäglich erleben muss, als "maßlos übertrieben" zu bezeichnen.
Ich frage mich bei Menschen, die gegen solche Gesetze sind oder sich dagegen aussprechen, dass die sexuelle Orientierung ins Grundgesetz aufgenommen werden soll, immer, vor was die eigentlich Angst haben. Denn so ein Gesetz betrifft ja nur die, die homophob sind. Für den Rest der Bevölkerung ändert sich überhaupt nichts. Genau wie die meisten Menschen auch durch solche Sachen wie ein Verbot von Volksverhetzung überhaupt nicht eingeschränkt werden weil sie keine Möchtegern-Nazis sind.
Dann sollte Homophobie oder auch Antisemitismus ein Ausschlusskriterium für Asyl werden. Und was nützen irgendwelche Gesetze? 3 Verurteilungen wegen 1.200 Anzeigen nach der Silvesternacht zeigen doch, wohin die Reise geht. Wir haben Gesetze, wonach die Vielehe unter Strafe steht. Aber warum gibt es dann Streit um die Einbürgerung mit Vielehe? Ich bin auch nicht so begeistert, wenn ich sehe, dass Rassismusvorwürfe systematisch als Waffe genutzt werden. Polizisten können ein Lied davon singen. Ich bezweifle daher stark, dass es keine ähnliche Entwicklung auch hier geben würde.
Aber braucht man dafür jetzt extra ein Gesetz? Diskriminiert es Schwule und Lesben nicht auch genauso, wenn man sie zu bedrohten Art erklärt? Ich gehe da voll mit euch mit, dass es strafbar sein sollte Menschen zu diskriminieren und auszugrenzen. Aber reichen dafür die bestehenden Gesetze, was Diskriminierung angeht nicht aus? Ich weiß es persönlich nicht, deswegen frage ich jetzt.
Schwule und Lesben sollten doch ganz normale Menschen wie alle anderen sein und eigentlich völlige Normalität genießen. Sollte das natürlich nicht funktionieren und wir auf Grund einer nicht ausreichenden Rechtslage wirklich so ein Gesetz brauchen, damit man homophobe Handlungen bestrafen kann, dann muss es eben her.
Bohr ist das ein heftiges Thema. Auf der einen Seite, weil ich auch schon mit Frauen zusammen war, weiß ich, wie die Öffentlichkeit reagieren kann. Das kann bei gewisser Klientel schon echt zu heftigen Problemen führen und ja, ich hatte ausnahmslos mit dieser Klientel Probleme. Weder der deutsche Nazi kam mir da zu nahe, noch die konservative Christin oder Katholiken, sondern immer ein und dasselbe Pack! Das ärgert natürlich komplett an.
Doch wenn man „Homophobie“ nun spezieller als Beleidigungen etc. unter Strafe stellt, könnte man das Gefühl vermitteln, diese Menschen sind mehr wert, als andere. Oder diese Personengruppe wird wie auf den Präsentierteller gelegt, dass ist sicherlich auch nicht das Gelbe vom Ei. Die Menschen wollen ja einfach keine Extrawurst, sondern erwarten sie, toleriert und respektiert zu werden.
Witzig ist ja immer folgendes. Ich leckte keine meiner Ex-Freundin per se öffentlich ab. Nicht ständig hielten wir Händchen oder so. Trotzdem hat sich entsprechende Personengruppe daran in ihrer männlichen Ehre gekränkt gefühlt und die Verhaltensanweisungen haben begonnen.
Was ich daheim in meinen vier Wänden mache, geht keinem was an, auch wenn man es sich denken kann. Ich muss mich aber auch an Leute wie AKK wenden, die öffentlich die Homo-Ehe nicht gut heißt, aber stehen ließ und was sagt das? Wenn Politiker mehr Toleranz jedem gegenüber fordern, aber nicht mal bei anderen Sexualität dies selbst in allen Belangen richtig akzeptieren können, dann muss man sich über einen O-Ton in der Gesellschaft teilweise nicht wundern.
Australien und Neuseeland waren da immer schon Vorreiter. Da gab es frühzeitig ein Gesetz gegen homosexuelle Diskriminierung. Dort geht man auch gut und gerne für homosexuellen feindlichen Angelegenheiten mit hohen Geldstrafen oder Gefängnisstrafen heraus, was schon deutlich ist. Bedeutet aber eben wie an Israel Folau zu sehen, dass dies nicht jeden davon abhält, diskriminierend zu werden.
Gewisse Klientel, die in Deutschland lebt, sich aber nicht deutsch fühlt, die wird man mit derartigen Gesetzen auch nicht erreichen. Die kriegen wieder wie bei fast allem einen Klaps auf den „Hinterkopf“ und machen daher weiter. Daher wird das Gesetz auch nichts in meinen Augen bringen.
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