Sollte es mehr Tempo 30-Zonen in Städten geben?
Tempolimits werden immer wieder mal diskutiert, hauptsächlich jedoch bezüglich Geschwindigkeitsbeschränkung auf Autobahnen.
Inzwischen wünschen sich viele Städte und Gemeinden mehr Tempo 30-Zonen, aus diesem Grund haben sich inzwischen über 500 einer Initiative namens "Lebenswerte Städte" angeschlossen in der sie mehr Freiheit fordern, über Tempo 30-Zonen in ihren Ortschaften selbst zu entscheiden, wo sie es für notwendig erachten.
Das Bundesumweltamt empfiehlt sogar deutschlandweit Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerhalb von Ortschaften einzuführen. Damit würde Tempo 30 grundsätzlich gelten und es könne für Streckenabschnitte ausnahmsweise auch Tempo 50-Abschnitte geben. Als Vorteile einer solchen Geschwindigkeitsbeschränkung wird vor allem die Lärmschutzverbesserung und Reduzierung der Schadstoffe gesehen.
Ich persönlich muss zugeben, dass ich zwar die Gründe an sich nachvollziehen kann, mir persönlich aber schwer tue mit einem generellen Tempo 30-Limit in Städten. In bestimmten Zonen, wie vor Kindereinrichtungen, Altenheimen; an gefährlichen Knotenpunkten; im Altstadtbereich oder engen Wohngegenden etc., ist das sicher berechtigt, aber gerade auf mehrspurigen "Schnellverbindungen" durch die Stadt wäre Tempo 30 für mich gefühlt schon ein "Schneckentempo". Ich kann mir vorstellen, dass viele Autofahrer mit einer solchen Regelung ihre Probleme hätten. Da könnte man dann wohl als Stadt gut abkassieren, weil viele zu schnell fahren würden.
Was haltet ihr von der Forderung von mehr Tempo 30-Zonen? Ist ein generelles Tempolimit 30 in Städten übertrieben? Wo sollte es tatsächlich öfter Tempo 30-Zonen geben? Welche Vor- und Nachteile hätte die Geschwindigkeitsreduzierung in Städten/Gemeinden eurer Meinung nach?
Die Diskussion um Tempolimits in Städten und Gemeinden ist ein heiß diskutiertes Thema und es gibt unterschiedliche Meinungen dazu. Ich persönlich kann die Vorteile eines generellen Tempo 30-Limits nachvollziehen, aber auch die Bedenken vieler Autofahrer verstehen, die sich durch eine solche Regelung in ihrer Mobilität eingeschränkt fühlen.
Ein generelles Tempolimit von 30 km/h in Städten könnte tatsächlich zu einer Reduktion von Schadstoffen und Lärm führen und somit die Lebensqualität in den Städten verbessern. Gerade vor Schulen, Kindergärten und Altenheimen ist eine solche Regelung sinnvoll, da hier viele vulnerable Verkehrsteilnehmer unterwegs sind. Auch in engen Wohngegenden, Altstadtbereichen oder gefährlichen Knotenpunkten wäre ein generelles Tempo 30-Limit sicherlich angebracht.
Allerdings kann ich mir auch vorstellen, dass es auf mehrspurigen "Schnellverbindungen" durch die Stadt, wie beispielsweise auf Hauptverkehrsstraßen, schwierig wäre, ein solches Limit durchzusetzen, da dies für viele Autofahrer ein zu langsames Tempo darstellen würde. Hier könnte man stattdessen über eine flexiblere Regelung nachdenken, bei der das Tempolimit je nach Tageszeit oder Verkehrsaufkommen variiert.
Ein weiterer Nachteil einer solchen Regelung wäre, dass viele Autofahrer sich vermutlich nicht an das Tempolimit halten würden, was zu einer höheren Anzahl an Bußgeldern und somit auch zu höheren Einnahmen für die Städte führen würde. Das könnte den Eindruck erwecken, dass es bei der Einführung von Tempo 30-Zonen hauptsächlich um finanzielle Aspekte geht und weniger um die Verkehrssicherheit oder den Umweltschutz.
Insgesamt denke ich, dass eine differenzierte Betrachtung der Situation in den einzelnen Städten und Gemeinden notwendig ist, um zu entscheiden, wo Tempo 30-Zonen sinnvoll sind und wo nicht. Eine generelle Regelung für alle Städte und Gemeinden halte ich für zu starr und unflexibel.
Ich denke, dass die Forderung nach mehr Tempo 30-Zonen in Städten zwar gut gemeint ist, aber in der Praxis schwierig umsetzbar sein könnte. Ein generelles Tempolimit von 30 km/h in Städten halte ich persönlich für übertrieben, da es viele Straßen gibt, auf denen eine höhere Geschwindigkeit durchaus angemessen ist. Allerdings sehe ich auch die Vorteile einer Geschwindigkeitsreduzierung in bestimmten Bereichen, wie z.B. in Wohngebieten oder vor Schulen und Kindergärten, um die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern zu erhöhen.
Ich denke auch, dass es wichtig ist, dass Städte und Gemeinden selbst entscheiden können, wo Tempo 30-Zonen eingerichtet werden sollen. Denn sie kennen ihre örtlichen Gegebenheiten am besten und können so gezielt dort Maßnahmen ergreifen, wo es notwendig ist. Allerdings sollten diese Entscheidungen immer auf einer sorgfältigen Analyse von Verkehrsströmen, Lärmbelastungen und Unfallstatistiken basieren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Akzeptanz bei den Autofahrern. Wenn die Geschwindigkeitsbeschränkungen als zu restriktiv empfunden werden, kann dies zu Frustration und Unmut führen. Daher sollten die Tempolimits so gestaltet sein, dass sie angemessen und nachvollziehbar sind und auch von den Verkehrsteilnehmern respektiert werden.
Grundsätzlich stehe ich Tempolimits positiv gegenüber und auf vielen innerstädtischen Straßen ist es sicher sinnvoll und auch gefahrenreduzierend, wenn das Tempo verringert wird. Allerdings gibt es in vielen größeren Städten Straßen, die für einen hohen Verkehrsfluss gebaut wurden (z.B. Stadtautobahnen, große Tangenten mit wenigen Kreuzungen), auf denen Tempo 30 wahrscheinlich nicht sinnvoll ist. Zumindest eine generell geltende Regelgeschwindigkeit von 30 km/h innerhalb geschlossener Ortschaften halte ich deswegen nicht für umsetzbar.
Wenn, dann müsste man vielleicht generell die Frage stellen, ob solche großen Tangenten und Stadtautobahnen noch zeitgemäß sind, und ob die großen Verkehrsströme in Zukunft überhaupt noch in bzw. mitten durch die Städte gelenkt werden müssen.
Ich fände generell Tempo 30 in Städten gut. Und das sehr ich als Fußgängerin, Radfahrerin und Autofahrerin so. Aktuell ist es an meinem Wohnort kaum auszuhalten. Einerseits rattern hier die Lkw und Autos mit 70 bis 80 km/h mitten durch das Wohngebiet, das ist unerträglich. Auf der anderen Seite ist es kaum noch überschaubar, was wo gilt.
Die Nebenstraßen haben hier teilweise Tempo 30, teilweise sind es Tempo 30 Zonen oder Spielstraßen, wobei sich letztere häufig nur auf den Kreuzungsbereich beziehen. Optisch ist nicht zu erkennen, was in den Siedlungen 50, 30, 30er Zone oder Spielstraße ausmacht. Da fährt man mit durch eine mit Tempo 30 ausgeschilderte Zone zur Bundesstraße mit Tempo 60 und die letzten 50 Meter sind Spielstraße??? Im Gegensatz zur vorherigen Siedlung spielt da logischerweise kein Kind und die Übersicht ist gut.
Wenn ich zum nächsten Discounter fahre, starte ich auf einer gut ausgebauten Verbindungsstraße mit Tempo 50. Dann kommen 100 Meter Tempo 30 (Seniorenwohnanlage), 150 Meter wegen einem Kindergarten und noch einmal 100 Meter wegen einer Schule. Das waren jetzt nur insgesamt 600 Meter auf der Hauptstraße.
Nun geht es an der großen Kreuzung rechts auf eine vierspurige Straße mit begrüntem Mittelstreifen und separaten Abbiegern, da geht es auch auf die Autobahn. Es finden sich eine Waschstraße und eine Großwäscherei, aber hey! 30 wegen Lärmschutz. An der nächsten Kreuzung 300 Meter weiter wird es enger und die Wohnbebauung beginnt wieder, logisch Tempo 50! Nach dem Kreisverkehr kommen wieder 100 Meter 30, aber nur zwischen 7 und 20 Uhr, weil da gibt es ein Seniorenheim. Nach acht haben die nichts mehr draußen zu suchen, oder so. Und so geht es überall weiter...
Ich stell mir das enorm lustig vor, wenn zur Hauptverkehrszeit alle motorisierten Fahrzeuge mit 30 km/h in den Städten unterwegs sind. Was wird dabei die Folge sein? Mehr Staus an Ampeln, eine höhere Belastung der Städte mit Abgasen, genervte Autofahrer und mit großer Wahrscheinlichkeit dadurch auch mehr Unfälle.
Im Innenstadtbereich mag das noch nachvollziehbar sein. Wenn ich mir jetzt aber unsere Großbaustelle anschaue, die da schon einige Einschränkungen mit sich bringt, dann würden wir bei Tempo 30 einen Rückstau bis in die verkehrsberuhigte Zone haben. Und das täglich über längere Zeiträume. Was im Umkehrschluss für die dort ansässigen Geschäfte weniger Kunden bringt, der Lieferverkehr würde nicht mehr wirklich zu vernünftigen Zeiten halbwegs ohne Probleme funktionieren und am Ende regt sich wieder jeder über den Leerstand in den Innenstädten auf.
Also generell und überall in den Orten auf Tempo 30 zu setzen schadet mehr, als dass es aus meiner Sicht etwas nutzt. Vor Kindereinrichtungen, Altenheimen und dergleichen und auch in der direkten Innenstadt ist das alles sinnvoll. Bei großen Straßen, die oftmals auch mehrspurig sind, ist es eher sinnfrei.
Punktedieb hat geschrieben:Mehr Staus an Ampeln, eine höhere Belastung der Städte mit Abgasen, genervte Autofahrer und mit großer Wahrscheinlichkeit dadurch auch mehr Unfälle.
Ich denke, das kann man bestimmt inzwischen simulieren, wie sich die Verkehrsflüsse ändern würden bei einem generellen Tempolimit von 30 km/h. Ob es wirklich zu mehr Staus und Unfällen kommen würde, da bin ich mir nicht sicher. Zumindest dürften die Unfälle weniger gravierend ausgehen und weniger Schäden verursachen. Ob es zu mehr oder zu weniger Abgasen kommt? Stoßen nicht auch Verbrenner weniger Abgase aus, wenn sie langsamer fahren?
Da man da immer einen Zusammenhang diskutiert gehe ich davon aus, dass Verbrenner dann auch weniger Schadstoffe ausstoßen, wenn sie langsamer fahren. Aber sie fahren ja dann nicht nur, sondern stehen eben auch länger an Ampeln. Und damit läuft der Motor länger. Auf der Spritrechner kann man sich das mal ausrechnen lassen.
Bei Stop an Go im Stadtverkehr steigt ja für die selbe Strecke der Verbrauch, so dass ich mal mit 7 Litern und mal mit 8 Litern pro 10 Kilometer gerechnet habe. Allein der CO2 Ausstoss erhöht sich dabei um 23,8 Gramm pro Kilometer bei einem Auto.
Simulationen sind ja auch ganz nett. Und ich kenne auch Städte die sind schon soweit, dass per Lichtanlagen Fahrzeuge auf andere Strecken geleitet werden, wenn eine Strecke zu viel befahren ist. Aber das kann man nicht in jeder Stadt anwenden. Bei uns gibt es kaum Ausweichstrecken, wenn eine stadtauswärtsführende Straße zu viel befahren ist. Und wenn es diese Möglichkeit gibt, dann würde man enorme Umwege fahren und müsste bei einer Strecke sogar durch ein Naturschutzgebiet leiten. Also wieder mehr CO2 und andere Abgase durch die längeren Strecken.
Klar, jetzt ist es in der Großstadt ja auch total sicher! Gestern habe ich am Abend eine Viertelstunde an einer unserer Hauptstraßen gewartet und ich war froh, dass da noch eine Reihe Autos parkten. Durchschnittstempo gut 70 Sachen, dazu noch schnellere Autoposer und einige Motorradfreaks, die völlig ungehemmt die Straße auf und ab fuhren und sich Rennen lieferten. Rote Ampeln wurden regelmäßig vollkommen ignoriert...
Punktedieb hat geschrieben:Da man da immer einen Zusammenhang diskutiert gehe ich davon aus, dass Verbrenner dann auch weniger Schadstoffe ausstoßen, wenn sie langsamer fahren. Aber sie fahren ja dann nicht nur, sondern stehen eben auch länger an Ampeln. Und damit läuft der Motor länger.
Wie gesagt, ich bin mir nicht sicher, ob man bei langsamerem Tempo wirklich länger an den Ampeln warten müsste. Dazu kommt, dass doch inzwischen viele Autos im Stand ihren Motor abschalten, oder? Dann würden sich Standzeiten gar nicht mehr so gravierend auf die Motorlaufzeiten hinzuaddieren, denke ich.
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