Sollte ein Bestatter auch Trauerbegleiter sein?
Ich habe durch meine große Familie auch schon einige Todesfälle in meiner Verwandtschaft mit erlebt und eigentlich war es mehr oder weniger so, dass die Bestatter die Beerdigung organisierten und die Trauerfeier danach. Danach haben sie sich dann mit einer Rechnung verabschiedet. Eine Großtante wohnt weiter weg und sie hat vor kurzem ihren Mann verloren und der Bestatter ist so, dass er auch eine Zeitlang nach der Beerdigung auch den Trauernden noch begleitet.
Er macht Gespräche mit dem Trauernden und empfiehlt auch Selbsthilfegruppen. Er ruft ab und an an und fragt, ob sie Hilfe braucht usw. Sollte ein Bestatter auch Trauerbegleiter sein oder denkt ihr, dass die Aufgabe eines Bestatters nach der Beerdigung erfüllt ist? Was habt ihr diesbezüglich erlebt?
Ich denke nicht, dass man dann noch erwarten kann, das dieser Bestatter dann noch mal anruft, nachfragt und Gespräche führt. Meiner Meinung nach kann man dann noch mal Ansprechpunkt sein, aber es sollte eigentlich mit der Beerdigung beendet sein. Die haben ja auch einiges zu tun und belasten sich seelisch schon sehr. Ich glaube, dass es da nicht gut ist zu viel in diesem Thema zu stehen.
Sagen wir so, erwarten würde ich es nicht je nach Region. Gerade in Großstädten wird ja sehr viel zu tun sein, was Beerdigungen angeht und bei dem ganzen Stress würde ich es nicht voraussetzen, dass ein Bestatter sich dann auch noch mal meldet und nachfragt, wie es geht und wie man mit der Trauerarbeit zurecht kommt.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es viele Bestatter gar nicht interessiert, wie die Angehörigen zurecht kommen. Das ist aber keinesfalls böse gemeint. Ich will damit nur sagen, dass es sicherlich sinnvoll wäre, sich in dem Job ein dickes Fell wachsen zu lassen und das ganze mit Abstand zu betrachten, weil man sonst psychisch kaputt geht, wenn man zu sehr mitfühlt und zu sensibel auf jeden Einzelnen reagiert.
Deswegen könnte ich mir gut vorstellen, dass die meisten Bestatter eine Beerdigung eher ganz emotionslos als "Job" oder "Auftrag" ansehen und die emotionale Komponente eher ausblenden, was ich sehr gut verstehen kann. Ich würde das auch so machen, bevor ich psychischen Schaden dadurch bekomme.
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