Sollte die Staatsangehörigkeit immer genannt werden?
In letzter Zeit werden im öfters bei Artikeln über Kriminalität die Staatsangehörigkeit oder der Migrationshintergrund weggelassen. Dies führt oft zu starken Spekulationen. Schließlich kann man Verbrechen nur richtig bekämpfen, wenn man auch den Hintergrund kennt.
Gerade bei Bandenkriminalität ist dies wichtig. Dort wird eben selten mit anderen Staatsangehörigen kooperiert. Da bleibt man lieber unter sich. Trägt die Nennung der Staatsangehörigkeit oder des Migrationshintergrundes nicht doch zur besseren Einschätzung und Aufklärung bei?
Juri1877 hat geschrieben: Schließlich kann man Verbrechen nur richtig bekämpfen, wenn man auch den Hintergrund kennt.
Meinst du jetzt allen ernstes, dass die Polizei die Nationalität nicht kennt, weil sie die Zeitung nicht mit abgedruckt hat? Oder fühlst du dich in deinem Streben nach Selbstjustiz ausgebremst, wenn dir die Zeitung die Nationalität nicht verrät? Manchmal gibt es schon wirklich merkwürdiges Geschreibsel.
Du hast natürlich recht damit, dass es sicher dazu führen kann, dass das Weglassen von Informationen dazu führt, dass man anfängt sich etwas zurecht zu reimen. Die Frage ist aber ob sich tatsächlich etwas daran ändert, wenn man Informationen wie die Staatsangehörigkeit immer dazu schreibt. Im allgemeinen Tenor gibt es doch sowieso nur nicht kriminelle Ausländer in Deutschland. Statistiken, die belegen, dass es prozentual keinen echten Anstieg der Kriminalität durch Flüchtlinge gegeben hat, werden ja gekonnt ignoriert. Gleiches gilt für die Wahrnehmung der vielen deutschen Straftaten.
Ich persönlich brauche solche Informationen eigentlich nicht. Jede Straftat muss gleich bestraft werden, egal welcher Nationalität. Und für Aufklärung und Strafverfolgung bin ich eh nicht zuständig. Es ändert also nichts, wenn ich durch die Medien jetzt erfahre, ob da nun ein Deutscher, ein Türke, eine Afrikaner oder Syrer oder sonstwas eine Straftat begangen hat. Darum müssen sich die Justizbehörden und die Polizei kümmern und das tun sie auch.
Ebenfalls wäre ich mir nicht sicher, ob es für die aktuelle gesellschaftliche Lage wirklich gut wäre, jetzt gerade bei Bandenkriminalität noch jedes mal explizit die Staatsangehörigkeit dazu zu schreiben. Hierbei geht es ja um einen Aspekt, der eben nicht neu ist und auch mit der aktuellen Flüchtlingsproblematik rein gar nichts zu tun hat. Bei der derzeitig gespaltenenen Gesellschaft kann das dann womöglich nur noch mehr Wut und Hass gegen alle Ausländer und Migranten aufbringen, obwohl es oftmals die gleichen Clans sind, die seit Jahren kriminell agieren.
Ich bin Klemchen sehr dankbar für diese völlig unqualifizierte Antwort. Sie bedeutet in der Realität nur eines: Der Kampf gegen den vermeintlichen Rassismus wird höher bewertet als der Kampf gegen das Verbrechen. Wenn sich die Leute zu viele Sorgen um Einbrüche machen, berichten wir einfach nicht mehr darüber. Dann kommen eben immer weniger Anzeigen und die Leute bekommen so den Eindruck, dass der Staat und die Medien mit diesen Gaunern unter einer Decke stecken. Wer soll eigentlich bestimmen, welche Informationen für uns Normalbürger zugänglich sind und welche nicht?
@Juri: Jetzt ist Klehmchens Antwort nur deswegen unqualifiziert, weil sie nicht mit deiner Meinung konform geht oder was? Im Endeffekt hat Klehmchen doch Recht. Es ist nur relevant, dass die Polizei eben weiß, welcher Nationalität die Kriminellen angehören um dagegen anzugehen. Die Bevölkerung muss das nicht wissen, weil das nur dazu führt, dass der Rassismus und die Vorurteile innerhalb der Bevölkerung zunehmen. Das spaltet im Endeffekt die Gesellschaft und das kann doch nicht wirklich im Interesse der Politik sein.
@ täubchen: Ich habe selten so einen Unsinn gelesen. Was du forderst, ist faktisch ein Zensur. Wir sind hier doch nicht in der DDR. Natürlich soll sich jeder einzelne Bürger ein Bild davon machen. Bei Hartz IV gab es auch eine Reihe von Hasskommentaren und niemand hat darauf geachtet. Warum sollen solche Kommentare jetzt eine Rolle spielen? So wird es übrigens noch viel schlimmer, weil man doch merkt, dass man für dumm verkauft wird.
Und wer bestimmt eigentlich, wer wann was zu lesen bekommt? Man hat auch genug Wohltätergeschichten verbreitet, wenn es um Flüchtlinge ging. Der Erfolg ist nun eine massive Unglaubwürdigkeit. Statt Fachkräfte sind eher Islamisten gekommen und der Fall Sami A. hat gezeigt, dass wir nun Terroristen sogar von ausländischem Boden zu uns holen müssen. Dass hat sich 2015 bei der Forderung nach einer schnellen und unbürokratischen Einreise noch ganz anders angehört. Dafür gibt es jetzt eben die Quittung.
Juri1877 hat geschrieben:Statt Fachkräfte sind eher Islamisten gekommen
Ach Juri, an dir sieht man dann leider eben doch immer wieder, dass Deutschland scheinbar tatsächlich einen Bildungsnotstand hat. Das Problem ist ja nicht mal nur, dass du Falschaussagen verbreitest, sondern dass du offensichtlich nicht einmal lesen kannst, beziehungsweise mit dem Gelesenen schlicht und ergreifend nichts anfangen kannst.
So behauptest du ich würde den Kampf gegen Rassismus höher bewerten als gegen Kriminalität. Zum ersten hat das Berichten über Verbrechen rein gar nichts mit der Bekämpfung von Verbrechen zu tun. Außer vielleicht im jurischen Nationalstaat, bekämpfen Polizei und Justiz auch Verbrechen, die nicht in der Zeitung stehen oder im Fernsehen veröffentlicht werden. Aber wahrscheinlich ist das für dich absolut neu. Und nichts anderes habe ich geschrieben. Ich habe ja nicht einmal geschrieben, dass man nichts über Kriminalität in den Medien verbreiten soll, sondern lediglich, dass es in meinen Augen ausreichend ist, wenn der Fakt, dass ein Verbrechen stattgefunden hat abgedruckt wird. Das man deswegen die Verbrechensbekämpfung seitens Polizei und Justiz einstellen soll, ist da dann lediglich deinen wirren Fantasien und Gedanken entsprungen.
Zweitens behauptest du dass eher Islamisten statt Fachkräfte gekommen sein. Es mag stimmen, dass man bei der Flüchtlingswelle den Anteil der Fachkräfte überschätzt hat. Nichts destotrotz stehen mittlerweile mehr als 300.000 größtenteils sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen von Flüchtlingen zu Buche. Nun zeige du bitte jetzt 300.000 Islamisten in Deutschland. Und dann ziehe auch noch die ab, die schon vorher da war und dann die, die legal eingereist sind. Da wirst du wahrscheinlich im Verhältnis auf eine sehr niedrige einstellige Prozentzahl kommen.
Und jetzt noch davon abgesehen hat gerade die Bandenkriminalität mit der Flüchtlingswelle fast gar nichts zu tun und wird von Banden organisiert, die schon vorher hier waren. Aber auch das hast du beim Lesen wieder nicht verstanden.
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