Sollte die Polygamie wieder in Deutschland erlaubt werden?
Im Iran wird wieder heftig über die Vielehe diskutiert. Angeblich hat Deutschland diese nach den II.Weltkrieg wieder eingeführt, um den Mangel an Männern zu beheben. Allerdings haben wir in letzter Zeit durch die Zuwanderung faktisch diese Lebensform wieder eingeführt. Sollten wir diese dann auch nicht offiziell anerkennen?
Ich finde es gut so wie es ist und finde nicht, dass man daran etwas ändern muss. Immerhin zieht es ja auch einen riesen Rattenschwanz nach sich, mit einer Ehe sind ja auch Verpflichtungen vorhanden, es gibt steuerliche Regelungen und so weiter. Das müsste man dann alles neu gestalten und umdenken. Ich finde außerdem nicht, dass man nun wegen anderen Menschen etwas ändern muss. Was die privat machen geht mich ja auch nichts an. Wie das dann nun vor dem Gesetz hier gehandhabt wird weiß ich auch nicht, weil mich das einfach nicht interessiert. Soll doch jeder so leben wie er mag.
Polygamie war nach dem Zweiten Weltkrieg nicht erlaubt und auch sonst hierzulande nie flächendeckend möglich. Es gab mal eine kurze Phase bei den Wiedertäufern von Münster im 16. Jahrhundert. Das hatte aber rein praktische Gründe, denn es gab einen Frauenüberschuss und Hunger. Die Lebensmittel waren einfacher zu verteilen. Zu ähnlicher Zeit gab es das auch in kleinen Regionen in Süddeutschland, da gab es Frauenüberschüsse nach Kriegen und die armen Wesen mussten versorgt werden. Wäre ja noch schöner, wenn Weibsbilder eigene Entscheidungen treffen und Besitz haben.
Aber was soll die Vielehe denn bitte heute bringen? Es leben nur knapp zwei Millionen Frauen mehr als Männer in Deutschland und der größte Teil des Überschusses besteht aus langlebigen Seniorinnen. Mit deiner Idee gehen viele komplett oder aus. Meinst du, dass das sinnvoll für den sozialen Frieden ist? In Ländern mit Männerüberschuss ist die Zufriedenheit nicht sonderlich hoch.
Das würde ja nicht nur die klassische Mann/Frau Konstellation betreffen. Das würde dann jede polyamore Beziehung betreffen, von denen es ja doch eine ganze Menge zu geben scheint. Also auch homosexuelle und bisexuelle Dreiecksbeziehungen Beziehungen und natürlich auch asexuelle Beziehungen, also wenn zum Beispiel ein Mann mit einem lesbischen Paar ein Kind hat.
Jeder, der jetzt mitgedacht hat und weiß, dass mit einer Ehe ein rechtsgültiger Vertrag geschlossen wird wird jetzt merken, dass das kompliziert wird. Angenommen du hast eine Frau mit zwei Männern und alle drei haben eine Beziehung, das macht dann schon mal drei Verträge, die abgeschlossen werden müssen. Und jetzt denken wir noch einen Schritt weiter und nehmen an, dass die drei gemeinsamen Zugewinn in der Ehe haben und dann einer die Scheidung einreicht. Viel Spaß vor Gericht.
Oder was ist mit einem zweiten Ehepartner, der später dazu kommt? Denn das ist ja bei polyamoren Beziehungen die klassische Konstellation, dass zu einem bestehenden Paar irgendwann noch eine dritte Person dazu kommt. Aber wie würde man das dann vertragsrechtlich alles regeln wollen?
Faktisch haben wir diese Verhältnisse Dank Zuwanderung doch schon. Es geht nur noch darum, sie auch für deutsche Männer legal zu machen. Faktisch zahlen deutsche Männer doch schon dafür, dass Zuwanderer so etwas genießen dürfen. Wir sollten auch in Deutschland die Realität der Mehrehe endlich anerkennen und nicht so um den heißen Brei reden.
Ach verstehe. Es geht dir eigentlich gar nicht um eine faktische Auseinandersetzung mit dem Thema sondern wieder mal nur darum, dass dein Hass getriggert wurde. Wie langweilig. Ich hätte eine sachliche Unterhaltung echt interessant gefunden. Nevermind.
Der Arme muss mit einer Ehefrau auskommen. Himmel, starte eine polygame Beziehung mit so vielen Frauen, wie du willst, und heirate die Damen in einer Zeremonie meinetwegen am Seeufer wie vor einem Iman. Das sollte doch dein Traum sein. Keine rechtlichen Verpflichtungen, keine Scheidungskosten. Warum jammerst du rum?
Da die Vielehe fast ausschließlich in islamischen Ländern erlaubt ist und nahezu alle Vielehen hier in Deutschland dort geschlossen wurden, kann man natürlich wieder einmal sehr einfach von Rassismus reden. Allerdings haben wir hier in Deutschland auch den Grundsatz: Gleiches Recht für alle. Es kann nicht sein, dass Bigamie für einen Teil der Bevölkerung unter Strafe steht, während der andere Teil ihn offen praktiziert.
Bei der Begrifflichkeit „Ehe“ tut mir immer eines weh, wenn es eben um etwas „Offizielles“ geht. Mir tut dabei nicht der Gedanke „weh“, dass hier Mann, Mann und Frau sein wollen, was sie sind, eine polygame Gemeinschaft, sondern der in Deutschland so gravierende Bürokratie-Akt. Denn wenn wir von offiziellen Geschichten reden, das würde für mich doch im Umkehrschluss bedeuten, dass jeder irgendwie vertraglich auch wegen Unterhalt später getrennt voneinander agieren muss oder? Der bürokratische Akt dahinter, muss enorm sein.
Die Vielehe ist im islamischen Recht eben für den Mann auch nur vorbestimmt, sodass wir hier nicht mit denselben Maßen messen dürfen wie es vielleicht hierzulande ist. Ein Mann darf dort, das hatte ich heute noch als Thema mit zwei Muslimen 4 Frauen haben. Wobei ja der Harem auch schon mit 17 Frauen geführt wurde, aber ist das nicht sogar nur den „Obrigkeiten“ gestattet? Ich weiß es nicht.
Die Vielehe im muslimischen Ausland wird also niemals auch für die Damen gültig sein. Das sind dann auch nochmal Dinge, die in unserem Grundgesetz wieder die Diskriminierung in den Vordergrund werfen würden. Wenn wir hier jetzt die Polygamie gestatten würden, gäbe es wohl noch weitere Probleme rundum dieses Thema.
Aber ganz im Ernst, jeder soll generell tun, was und wem man auch immer will. Doch offizielle Geschichten wie die Ehe, das sollte eben nicht machbar sein. Das hat aber für mich eher den bürokratischen Akt. Was ist denn, wenn Frau am Ende für 2 Männer Unterhalt zahlen muss? Oder wer zahlt überhaupt? Gütertrennung, wem gehört rechtlich was, und was ist mit Eheverträgen untereinander? Das stelle ich mir gerade sehr komplex vor, aber vielleicht irre ich da.
Genau das ist ja auch mein Argument. Ein Vertrag mit zwei Vertragspartnern ist deutlich einfacher als ein Vertrag mit drei oder mehr Vertragspartnern, vor allem wenn dann noch die Option dazu kommt, dass ein Vertragspartner aus dem Vertrag aussteigen kann während der Vertrag selber aber bestehen bleiben soll.
Grundsätzlich bin ich schon der Meinung, dass polyamore Beziehungen genauso ihre Daseinsberechtigung haben wie alle anderen Arten der Beziehung unter erwachsenen Menschen auch. Wenn eine Frau eine Beziehung mit zwei Männern haben will und alle Beteiligten das in Ordnung finden ist das ihr Ding. Aber bürokratisch wäre die Gleichstellung mit einer Ehe wahrscheinlich ein Albtraum.
Aber um die sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema geht es dem deutschen Hengst ja nicht. Eigentlich geht es nur darum, dass er sich mal wieder benachteiligt fühlt weil Ausländer irgendwelche vermeintlichen Vorteile genießen. Es ist immer wieder das gleiche, egal welches Thema vorgeschoben wird.
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