Sollte der Schwerbehindertenausweis umbenannt werden?

vom 16.11.2017, 08:28 Uhr

Ich habe von einem sehr interessanten Fall aus Hamburg gelesen. Dort hatte ein Teenager keine Lust mehr auf ihren Schwerbehindertenausweis und schlug den Behörden stattdessen das Wort "Schwer-in-Ordnung-Ausweis" als Alternative vor. Die Behörde will jetzt sogar wirklich ein Dokument mit diesem Namen ausstellen. Weitere behinderte Kinder wollen nun auch einen solchen Ausweis haben.

Was haltet ihr von diesem Namen? Sollte der Schwerbehindertenausweis umbenannt werden? Empfindet ihr diese Bezeichnung als diskriminierend oder sogar abwertend? Sollte man hier für Kinder eine andere Bezeichnung einführen, damit diese wegen dieser Klassifizierung nicht degradiert werden und ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln können? Oder sollten auch Erwachsene profitieren können? Meint ihr, dass dieses Beispiel Schule machen wird und in Zukunft mehr Behörden diesem Beispiel folgen werden?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



In gewisser Weise kann man ja schon nachvollziehen, dass es gerade für Kinder oder junge Erwachsene nicht schön ist, wenn sie immer das Wort Schwerbehindert hören. Daher finde ich schon toll, dass Hamburg nun die Ausweise wirklich umbenennt, für die die das gerne so möchten. Wenn es für die Kinder oder allgemein Betroffenen eine kleine Erleichterung darstellt, sollte das doch möglich sein.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass da nun auch andere Städte oder Bundesländer mitziehen und das auch so einführen. Für mich spricht auch nichts dagegen. Das Dokument bleibt ja das Gleiche, es wird ja nur der Name verändert.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Es ist ja in den beschriebenen Fällen nicht wirklich so, dass das Dokument umbenannt wird, sondern der Schwerbehindertenausweis wird ja weiterhin gebraucht und die Stadt stellt nur ein Zusatzdokument mit diesem Namen aus. Ob dieser Denkanstoß ausreicht, damit dann der wirkliche Schwerbehindertenausweis tatsächlich umbenannt wird, wage ich allerdings zu bezweifeln.

Verstehen kann ich es allerdings, dass vor allem Kinder und Jugendliche mit dem Namen des Ausweises nicht eben glücklich sind und dass sie gerne eine andere Bezeichnung darauf hätten. Aber bis so ein Ausweis dann tatsächlich umbenannt werden könnte, würde es sicher lange dauern und vielleicht würden das auch gar nicht alle Menschen wollen.

Ich finde es daher gut, dass die Behörden in den beschriebenen Fällen so unbürokratisch gehandelt haben, aber ich denke nicht, dass diese Geschichte noch weitergeht und dass es zu einer wirklichen Umbenennung des Ausweises kommt. Aber wenn es doch anders sein sollte, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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