Sollte der Lockdown am Mittwoch verlängert werden?
Am Mittwoch nächster Woche beraten Bund und Länder über weitere Maßnahmen und ggf. über eine Verlängerung des Lockdowns. Aktuell gibt es Meldungen, dass der Lockdown offenbar um zwei Wochen verlängert werden soll. Ich bin für eine Verlängerung des Lockdown, weil ich glaube, dass die Infektionszahlen noch viel zu hoch sind. Es gibt ja noch die britische Mutation und diese ist viel ansteckender. Seid ihr ebenfalls für eine Verlängerung?
Ich plädiere da für eine Schrittweise Lockerung, wie man sie aktuell ab dem 15. Februar in Sachsen plant. Die Menschen brauchen wieder etwas mehr im Leben außer arbeiten, sofern man seinen Job noch hat und eben zu Hause sein. Immerhin geht es da eben auch um wirtschaftliche Fragen.
In Sachsen werden die Lockerungen an der 7 Tage Inzidenz gekoppelt sein. So sind die ersten Schritte geplant, wenn wir den Wert unter 100 haben. Da sind wir fast dran mit heute 100,1. Ich finde diese Vorgehensweise auch richtig, weil man bei kleinen Schritten eher reagieren kann.
Und wie will man in Regionen, die jetzt schon unter 50 liegen noch erklären, warum der Lockdown weiter geht? Das schürt nur die Unzufriedenheit, was wieder Demos und dergleichen nach sich ziehen wird.
Mich nervt insbesondere die nächtliche Ausgangssperre, weil ich eben oft noch spät abends beispielsweise bei meinem Freund bin und dann immer Angst habe, das ich auf dem Heimweg kontrolliert werde. Diese Ausgangssperre ist meiner Meinung nach wirklich unsinnig und sollte weg.
Ansonsten hat sich durch den Lockdown mein Leben nicht verändert. Als Selbstständige darf ich auch weiterhin im Baumarkt einkaufen und fahren wohin ich will und zu wem ich will, man kann ja immer einen geschäftlichen Termin vorschieben und dass die Uni geschlossen hat und ich somit nicht persönlich zu meinem Nebenjob antanzen muss, sondern der nur im Home Office stattfindet, ist mir auch ganz recht. Von mir aus kann der Lockdown daher gern verlängert werden, das ändert für mich nichts.
Am Anfang der Pandemie war ich so ziemlich mit allem einverstanden, was die Regierung unternahm, weil man noch viel zu wenig wusste. Harte Maßnahmen waren da durchaus gerechtfertigt, um die Bevölkerung zu schützen.
Jetzt ist aber ein Jahr vergangen und ich kann nicht verstehen, warum man nicht viel mehr Daten gesammelt hat. Bei unseren momentanen Zahlen muss man zwar immer noch sehr streng darauf achten, dass sich das Virus nicht weiterverbreitet, aber man könnte das doch durchaus differenzierter betrachten. Wenn man bei positiven Tests viel mehr Daten gesammelt hätte, dann wüsste man vielleicht, dass man sich beim Friseur, im Schuhgeschäft, im Kino und woanders nicht ansteckt. Dass private Feiern in einer kleinen Wohnung gefährlicher sind als in großen gut durchlüfteten Sälen von Restaurants und so weiter.
Die Daten kann man ja anonym erfassen. Wer verrät schon gerne seine Freunde, wenn die einen Regelbruch begangen haben. In Zeiten von Big Data muss es doch möglich sein, aus einem sehr umfangreichen Fragebogen herauszufinden, welche Wege das Virus nimmt.
Fazit: Ich bin dafür, dass wegen der fehlenden Daten der Lockdown grundsätzlich verlängert wird. Aber es sollte sofort angefangen werden, auch nachträglich, sehr viele Daten zu erheben und auszuwerten. Dann kann man ganz viel wieder öffnen.
Manche Dinge sind aber auch offensichtlich unsinnig, wie diese Eine-Besucherperson-Regelung. Das würde ich wieder auf einen Haushalt beschränken. Auch die Ausgangssperre könnte man anders handeln. Einzelne Personen, die nachts von einem erlaubten Besuch nach Hause gehen stellen in meinen Augen kein Risiko dar. Manche Leute joggen je nach Arbeitszeit gerne spät abends, auch das sollte zum Beispiel erlaubt sein.
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