Sollte der Alkoholgehalt von Spirituosen reduziert werden?

vom 29.07.2017, 19:10 Uhr

Eine US-Behörde möchte den Nikotingehalt von Zigaretten auf ein Level hin reduzieren, dass das Nikotin nicht mehr abhängig macht. Eine Freundin von mir ist der Ansicht, dass es nur konsequent wäre, wenn man dasselbe dann auch bei Spirituosen machen würde. Also, dass man den Alkoholgehalt in Spirituosen so weit absenkt, dass der Gehalt eben nicht mehr abhängig macht und dass man davon eben nicht mehr alkoholkrank werden kann.

Ich glaube allerdings nicht, dass so ein Gesetz in Bezug auf Alkohol kommen wird, schon gar nicht in Deutschland. Wie seht ihr das? Sollte man den Alkoholgehalt in Spirituosen so weit reduzieren oder würdet ihr das als bevormunden empfinden? Wird es so ein Gesetz eines Tages in den USA geben, nach der Gesetzesänderung in Bezug auf Zigaretten? Oder meint ihr, dass Nikotin etwas ganz anderes ist als Alkohol und dass man da eher was unternehmen sollte?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Da man nicht feststellen kann bei welcher Menge Alkohol pro Getränk man nicht abhängig werden würde, weil das erstens individuell ganz unterschiedlich ist und man zweitens nicht weiß, wie viele Getränke pro Person genau konsumiert werden wäre die einzig logische Maßnahme die Getränke komplett alkoholfrei zu machen.

Das hatten wir schon mal. Das nannte sich Prohibition und die hat so toll funktioniert, dass der Alkoholkonsum sogar gestiegen ist und die Menschen, die den Schwarzmarkt bedient haben, sich eine goldene Nase verdient haben. Man muss gesellschaftliche Experimente nicht noch mal wiederholen wenn unsere Vorfahren schon ausreichend gezeigt haben wie man damit scheitern kann.

Davon abgesehen verstehe ich nicht, was die Aktion bei den Zigaretten jetzt soll. Die Zahl der Raucher nimmt doch jedes Jahr kontinuierlich ab, wir sind doch auf dem besten Weg zu einer Nichtrauchergesellschaft. Warum dann auf diese Weise einen noch größeren Schwarzmarkt für Zigaretten schaffen als wir ihn eh schon haben?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich würde auch sagen, dass es bei Alkohol etwas anderes ist als bei Zigaretten und dass es beim Alkohol eher nichts bringen würde, wenn der Alkoholgehalt reduziert wird. Dann wird davon eben das eine oder andere Glas mehr getrunken und dann kommt man schon auf das Level, das man braucht oder meint zu brauchen. Ich denke also nicht unbedingt, dass das viel bringen würde, um die Zahlen der Abhängigen zu reduzieren.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Da man auch von allergeringsten Mengen Alkohol oder auch von einem sehr geringen Alkoholgehalt abhängig werden kann, sehe ich das ganze als total sinnlos an. Denn ein Alkoholiker ist nicht nur der, der sich Schnaps hinter die Birne kippt, sondern auch jemand der jeden Tag sein Bierchen trinkt kann davon genauso abhängig werden, daran denken viele aber nicht.

Auf welchen Wert soll man also den Alkoholgehalt senken? Der einzige Schwellenwert wäre da logischerweise nur noch null. Damit wären dann alle alkoholischen Getränke abgeschafft. Konsequenterweise müsste man dann auch entsprechende Medikamente abschaffen, in denen Alkohol enthalten ist. Das dies nicht funktionieren wird, das dürfte jedem klar sein.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Nein. Vielmehr sollte Schengen aufgelöst, die Grenzen geschlossen, Polizei und Grenzschutz massiv aufgestockt werden und die Steuern auf Alkoholisches bzw. Nikotinhaltiges drastisch erhöhen. Womit allein der Preis der Ware vom Kauf durch die Masse, insbesondere Kinder und Jugendliche, abhält.

» Yvoyce » Beiträge: 9 » Talkpoints: 1,99 »


Maßgeblich ist doch nur der Alkoholgehalt in Gramm pro Milliliter, diesen berechnet man mit der Formel Menge in ml x (Vol.-% / 100) x 0,8 = Gramm reiner Alkohol. Und 6 halbe Liter Bier mit 4,8% haben mit 115,2 Gramm mehr Alkoholgehalt, als eine halbe Flasche Schnaps mit 40%, also 112 Gramm Alkohol.

Es ist also völlig egal, was sich ein Abhängiger da reinkippt. Zumal der körperlichen Abhängigkeit die psychische voraus geht und die körperliche Sucht erst die letzte Stufe ist. Die Ursachen liegen ganz woanders und da muss man viel früher ansetzen. Selbst wenn das so funktionieren würde, wäre es nur Schadensbegrenzung, aber keine Lösung.

» Paulie » Beiträge: 554 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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