Sollte das Wohngeld automatisch erhöht werden?

vom 28.02.2019, 08:59 Uhr

Laut Medienberichten will das Bundesinnenministerium das Wohngeld zum 1. Januar 2020 erhöhen. so soll das durchschnittliche Wohngeld für einen Zweipersonenhaushalt um 45 Euro auf 190 Euro im Monat angehoben werden. Der Deutsche Mieterbund ist damit so gar nicht einverstanden und findet, dass das Wohngeld automatisch erhöht werden sollte. Auch sollte sich das Wohngeld bei der automatischen Erhöhung an der Teuerungsrate sowie der Preisentwicklung bei Mieten orientieren. Sollte das Wohngeld eurer Ansicht nach automatisch erhöht werden? Oder hätte das eurer Ansicht nach eher Nachteile?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Das Problem ist doch, dass das auch nicht wirklich gerecht ist. So ändert sich damit nichts an der schlimmen Mietlage und letztendlich ist das Geld auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wenn ich mal sehe, was man in der Stadt für eine Wohnung an Miete bezahlt, dann ist das Geld, was man da bekommt ja sicherlich nichts, was einem wirklich etwas bringt und ob das nun automatisch gezahlt werden sollte oder nicht, das mag ich nicht zu entscheiden, aber generell ist es schon in Ordnung, wenn es automatisch läuft.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Hörte einmal von einem Vermieter, dass dieser vor dem Unterschreiben des Mietvertrages danach fragte, ob man Anspruch auf Wohngeld hätte, und wenn ja, dann würde er gleich einen höheren Betrag für die Miete verlangen. Er argumentierte damit, dass ja auch die Gegenfinanzierung nicht aus dem luftleeren Raume käme, zum einen die Kommunen dafür aufkommen müssten, die wiederum ihre Kämmerer dazu veranlassten, die Steuern zu erhöhen, was letztendlich wieder zu Lasten der Vermieter ginge.

Ein Automatismus in Anpassungen könnte diesen Teufelskreis sicher nicht durchbrechen, sondern eher dazu führen, dass sich alle daran gewöhnen würden. So kämen dann sicher Leute auf die Idee, regelmäßig mit der Erhöhung des Wohngeldes auch mehr Miete zu verlangen. Man müsste genau den entgegengesetzten Weg beschreiten. Mieten runter, Wohngeld runter. Wohngeld bis auf Null, weil jeder sich die passende Wohnung aus seinem Lohn finanzieren kann.

Dabei sind wir wieder bei der Frage, wer überhaupt Anspruch auf Wohngeld hat. Das genau zu analysieren, führt oft zur Feststellung, dass die Leute, die es gar nicht brauchten, bekommen. Das Kompetenzgerangel zwischen Wohngeldstelle und Sozialamt sprach da eine beredte Sprache. Steht jemand auf der Schwelle zu H4, pendelt die Diskussion hin und her, erübrigt sich erst, wenn H4 genehmigt wurde, denn erst dann sind die Aufwendungen für Miete von "Sozialwohnungen" mit Berechtigungsschein in den Leistungen enthalten.

» Gorgen_ » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 411,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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