Sollte das deutsche Arbeitszeitgesetz gelockert werden?

Es mehren sich die Forderungen nach einer Lockerung des deutschen Arbeitszeitgesetzes. So könnten Firmen nicht in der neuen digitalisierten Welt bestehen, wenn sie nicht flexibel reagieren und ihre Teams zusammenrufen könnten. Daher wäre es unsinnig die tägliche Arbeitszeit auf nur acht Stunden zu begrenzen, stattdessen sollte man eine maximale Wochenarbeitszeit einführen. Was haltet ihr von diesen Forderungen? Sollte die Politik die Gesetze in diesem Sinne abändern und anpassen? Oder seht ihr bei einer Wochenarbeitszeit mehr Nachteile für die Arbeitnehmer?

Also eine reine Wochenarbeitszeit finde ich an sich nicht schlecht. So kann man sich dich Woche für sich selbst besser einteilen. Wenn man mal einen Termin oder einen Arztbesuch hat, muss man sich nicht großartig kümmern frei zu bekommen, sondern nimmt sich einfach frei. Aber denke genau das könnte auch der Nachteil für den Arbeitgeber sein.

Denn wenn jeder kommt wann er will, weiß ich nicht wie das mit dem Einhalten von Terminen funktionieren soll. Vielleicht müsste dann geregelt sein, das so und so viele Personen auf jeden Fall Montag, Dienstag, Mittwoch da sind und so und so viele Personen den Rest der Woche. Denn wenn ich jetzt wie wild die ersten 3 Tage der Woche arbeite um schon gut Stunden zu kloppen und dann immer Freitag zu Hause bleibe, dann hab ich mir das mit Sicherheit verdient.

Aber ob es im Interesse aller ist und der Chef das so gut findet, na ich weiß ja nicht. Deswegen denke ich das man dort einfach eine gesunde Kombination für beide Seiten finden muss. Dann könnte ich mir gut vorstellen, das dieses Konzept funktioniert.

Daher wäre es unsinnig die tägliche Arbeitszeit auf nur acht Stunden zu begrenzen, stattdessen sollte man eine maximale Wochenarbeitszeit einführen. Was haltet ihr von diesen Forderungen? Sollte die Politik die Gesetze in diesem Sinne abändern und anpassen? Oder seht ihr bei einer Wochenarbeitszeit mehr Nachteile für die Arbeitnehmer?

Ach gähn, da lesen wohl einige das Arbeitszeitgesetz nicht so, wie es wirklich zu verstehen ist oder sie legen es absichtlich falsch aus, damit die eigenen Forderungen zu Lasten der Mitarbeiter auch umgesetzt werden.

§ 3 sagt zwar aus, das die tägliche Arbeitszeit 8 Stunden beträgt, aber sagt auch gleich noch mit aus, das sie auf 10 Stunden täglich verlängert werden kann, wenn innerhalb von 6 Monaten ein Ausgleich erfolgt oder wenn innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt die 8 Stunden Arbeitszeit täglich nicht überschritten werden. Wie sonst sollten wohl Gleitzeit und Überstunden funktionieren? Dann dürfte jemand mit einer 40 Stunden-Woche nie auch nur eine Minute an Überstunden ansammeln, wenn diese 8 Stunden Regelung so fest geschrieben ist. Was fordern da also diese Firmen? Etwas was es schon längst so gibt.

Jedoch und das ist der Haken, es müssen dafür Voraussetzungen geschaffen werden, das die Überschreitungen der täglichen Arbeitszeit sich auch wieder ausgleichen und das auch nachvollziehbar ist und genau dagegen wehren sich die Unternehmen, die solche Forderungen stellen.

Dann sollen diese Firmen eine Zeiterfassung im Unternehmen einführen, ihren Mitarbeitern die Möglichkeit geben, sich auch vor oder nach der regulären Arbeit im Büro von zu Hause aus einzustempeln und wieder auszustempeln und der Mitarbeiter kann diese Zeit dann in Absprache mit dem Vorgesetzten wieder in freie Zeit umwandeln. Aber genau diese Zeiterfassung ist nicht gewünscht, denn dann wäre das ja fair und gerecht für die Arbeitnehmer, der Arbeitgeber hätte vielmehr, das der Arbeitnehmer das zusätzlich macht und zwar ohne Ausgleich. Der Arbeitnehmer soll schön seine Zeit im Büro absitzen und zusätzlich noch zu Hause arbeiten.

Und da hoffe ich einfach, dass da nichts geändert wird. Es gibt genügend Möglichkeiten, Arbeitszeiten auszudehnen, auszuweiten, zu flexibilisieren etc. aber da ist dann auch der Arbeitgeber mal in der Pflicht nicht nur zu fordern, sondern auch zu geben.

Denn wenn jeder kommt wann er will, weiß ich nicht wie das mit dem Einhalten von Terminen funktionieren soll. Vielleicht müsste dann geregelt sein, das so und so viele Personen auf jeden Fall Montag, Dienstag, Mittwoch da sind und so und so viele Personen den Rest der Woche. Denn wenn ich jetzt wie wild die ersten 3 Tage der Woche arbeite um schon gut Stunden zu kloppen und dann immer Freitag zu Hause bleibe, dann hab ich mir das mit Sicherheit verdient.

Traumvorstellung, aber das wäre auch bei den Forderungen keine Option, denn der Arbeitgeber kann dann immer noch vorgeben, das du an 5 Tagen die Woche in der Firma sein musst und hat dann mit dem Weisungsrecht des Arbeitgebers und nichts mit dem Arbeitszeitgesetz zu tun. Davon abgesehen, wären mit so einem Ablauf viele betriebliche Abläufe nicht mehr reibungslos sicherzustellen, zumindest dann nicht, wenn jeder Mitarbeiter macht was er will.

Allerdings kann man auch heute schon, so ein Modell mit dem Arbeitgeber vereinbaren, der muss das nur mitmachen. Wir hatten mal eine Arbeitnehmerin, die nicht mehr in Vollzeit gearbeitet hat und darum gebeten hat pro Tag 8,5 Stunden zu arbeiten, um dann den fünften Tag frei zu haben. Da dann immer der Freitag frei war, konnte sich der Betrieb darauf einstellen und es war in Ordnung. Bei Vollzeit wird das aber schwierig, das wirklich umzusetzen.