Sollen Kirchen gegen den Klimawandel predigen?

vom 26.12.2019, 23:10 Uhr

Die Kirchen werden immer leerer. Die Priester suchen verzweifelt nach Methoden, dies zu ändern. Aktuell zieht Greta mit Hilfe von schulfreien Freitagen die Massen an. Deshalb wollen viele Priester in Zukunft auch gegen den Klimawandel predigen. Überschreitet die Kirche hier nicht ihre Kompetenz?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Was hältst du denn für die Kompetenz der Kirche? Die Bewahrung der Schöpfung, die als Werk Gottes heilig ist, sollte doch wohl zu den Kernkompetenzen des Vereins gehören. Und man fragt sich mal wieder, so du die letzten Jahre verbracht hast und in welcher Blase du so lebst. Umweltschutz haben sich die christlichen Kirchen seit gut 40 Jahren auf die Fahnen geschrieben.

Und mit Greta hat das alles sowieso nur mittelbar zu tun. Denn das die Kirchen die aktuellen gesellschaftlichen Themen aufgreifen, ist seit Jahrhunderten ganz normal.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich bin zwar nicht gläubig, aber bislang habe ich Umweltschutz bzw. Bewahrung der - aus Sicht der Gläubigen von Gott erschaffenen - Natur durchaus als Kernkompetenz des Christentums angesehen. Ich wüsste nicht, warum die Kirchen hier nicht für den Klimaschutz ihre Stimme erheben sollten. Es ist doch begrüßenswert, wenn sie sich nur mit abgehobener Theologie, sondern auch mit konkreten Themen der Zeit beschäftigen.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Natürlich. Wenn man daran glaubt, dass alle Lebewesen von Gott geschaffen sind und der Mensch quasi von "ganz oben" die Aufgabe bekommen hat, alles schön in Ordnung zu halten und sich gut darum zu kümmern, ist es sehr wohl die Aufgabe der Kirchen, Umweltschutz zu predigen und natürlich vor allem zu praktizieren.

Auch wenn die christlichen Kirchen aus verständlichen Gründen nicht gerade großes Ansehen genießen, setzen sie sich doch für viele karitative Zwecke ein, und Umweltschutz zähle ich durchaus auch dazu. Der Kampf gegen den Klimawandel packt schließlich zahllose Übel, die viele Menschen betreffen, direkt an der Wurzel. Und die Kirchen müssen sich schon genug Heuchelei vorwerfen lassen. Da wäre es ja schlimm, wenn sie beispielsweise durch den Klimawandel verursachte Dürren und Ernteausfälle interessiert beobachten, um dann den hungernden Menschen ein paar Säcke Reis hinzuwerfen.

Ich verstehe hier mal wieder das Gejammer nicht. Einerseits wird den Kirchen vorgeworfen, dass ihr Zweck für die Gesellschaft bestenfalls schon lange überlebt ist, aber wenn sich doch mal etwas Sinnvolles in dem verknöcherten Verein tut, heißt es immer gleich: "Verzieht euch und diskutiert wieder über die Unbefleckte Empfängnis Marias oder sonstigen verkopften theologischen Mist!" Und dann wieder jammern, dass die heutige Gesellschaft so "verroht" sei und keine "christlichen Werte" mehr gelten. Also was denn nun?

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Es ist doch immer wieder lustig zu sehen, wie die Realität in der rechten Filterblase zurecht gebogen wird. Selbst als Atheistin ist mir bewusst, dass sich die Kirchen schon immer mit aktuellen Themen, die die Gesellschaft bewegen, beschäftigt haben. Kompetenzen überschreiten? Ich würde sagen, dass ist tatsächlich eine der Kernkompetenzen der christlichen Kirchen.

Fast immer wenn ich irgendwas über eine Predigt des Papstes lese, geht es dabei um aktuelle Themen. Um was soll es denn auch sonst gehen in Predigten? Das sind Veranstaltungen für die breite Masse keine theologischen Vorlesungen.

Wenn man sich mal mit Leuten unterhält, die im Umwelt- und Klimaschutz aktiv sind bekommt man auch relativ schnell mit, dass viele einen christlichen Background haben. Also wirklich an diese Geschichten glauben und christlich-humanistische Werte leben und weitergeben wollen und das nicht nur als Alibi benutzen. Und das ist keine neue Entwicklung, das ist seit den 80ern so.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Es ist doch schön, wenn die Ungläubigen sich so zahlreich zu Wort melden. Aber würde deshalb auch jemand von ihnen in die Kirche gehen? Ich glaube eher nicht. Außerdem ist immer noch unbewiesen, dass der Klimawandel wirklich menschengemacht ist. Wogegen sollen die Kirchen also predigen?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Im Gegensatz zu dir bin ich als "Ungläubige" immerhin gut genug über die Gepflogenheiten in christlichen Kirchen informiert um zu wissen, dass nicht GEGEN irgendwas oder irgendwem gepredigt wird. Du verwechselst echte Christen mit denen, die sich "christliche Werte" auf die Fahnen schreiben und damit ihren Hass rechtfertigen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Wie lächerlich ist das denn? Warum sollte ich an Gott glauben, nur weil sich der Klimawandel vollzieht? Du meinst also, dass ich Glauben heucheln soll, um die Umwelt zu entlasten? :lol: Ich weiß ja nicht, ob es schon in deine Blase vorgedrungen ist, aber es gibt auch genug glaubensneutrale Umweltbewegungen. Die sollten allerdings Christen nicht daran hindern, sich nicht auch in ihrer eigenen Gruppe für die Schöpfung, an die sie nun einmal glauben, einzusetzen.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich rechne mich auch zu den Ungläubigen. Dies habe ich nicht nur auf die anderen bezogen. In einem anderen Thread wollte ich nicht, dass die in Moscheen für den Sieg in Syrien gepredigt wird. Dies muss dann auch für die Kirchen gelten. Meiner Ansicht nach sollte Politik außen vor bleiben.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Und was genau hat Klimawandel mit Politik zu tun? Glaubst du, dass die Gletscher plötzlich aufhören zu schmelzen wenn die blau-braunen an die Macht kommen?

Und du kannst noch so oft nachplappern, dass der menschengemachte Klimawandeln nicht bewiesen sei, aber der wissenschaftliche Konsens sieht trotzdem anders aus. Und nein, wissenschaftlicher Konsens bedeutet nicht, dass sich 100% der Wissenschaftler einig sind. Natürlich findet man immer welche, die vom Konsens abweichen und behaupten, dass es keine Viren gibt, Impfungen zu Autismus führen oder, dass die Erde nur 6000 Jahre alt sei.

Davon abgesehen stellt sich eh die Frage, ob unpolitische Religion in Deutschland überhaupt möglich ist bei den ganzen Verflechtungen, die es zwischen Staat und christlichen Kirchen gibt. Lobbyisten der christlichen Kirchen haben schon massiven Einfluss auf die Gesetzgebung gehabt. Vor allem wenn es um Frauenrechte, Familienpolitik und Ähnliches geht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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