Sollen Botschaften Visa für Flüchtlinge ausstellen?
Diese Forderung hat ein italienischer Generalanwalt gestellt. Sollte der Europäische Gerichtshof eine solche Entscheidung treffen, wären zukünftig wohl alle Länder in der EU verpflichtet, Asylanträge aus dem Ausland durch ihre Botschaften prüfen zu lassen. Damit würden sämtliche Grenzbarrieren brechen und dann würde der Brexit sicher noch viele Nachahmer bekommen. Würdet ihr in einer solchen Entscheidung auch eine Gefahr für die EU sehen?
Dann stellt sich auch die Frage, wie man eine solche Gefährdung überhaupt nachweisen soll. Sonst behauptet bald jeder, dass er bedroht würde. Außerdem fehlt auch das Personal, um solche Anträge überhaupt bearbeiten zu können.
Manchmal frage ich mich wirklich, was du eigentlich möchtest, Juri. Wenn die Leute hierher kommen und erst einmal im Land sind, bleiben sie, bis über den Antrag entschieden worden ist. Danach sind sie selbst bei einer Ablehnung lange vor einer Ausreise geschützt und bekommen die von dir so massiv kritisierten Sozialleistungen. Das alles passt dir gar nicht.
Jetzt gibt es den Antrag, das ganze unter dem Deckmantel der Humanität einfacherer zu regeln. Asylbewerber stellen einen Antrag auf ein humanitäres Visum. Das wird nur gewährt, wenn sehr sicher ist, dass sie Asyl erhalten. Dafür entfällt die gefährliche Reise.
Da es nicht genug Beamte gibt, wird es ewig dauern, überhaupt einen Antrag stellen zu können. Einfach so einreisen und hier einen Antrag stellen ist dann auch nicht mehr möglich. Schließlich können sie sich an die Botschaft wenden. So kommen erheblich weniger Menschen insgesamt und die ganz ohne Chance kommen gar nicht mehr.
Da im Ausland kaum jemand gegen die Entscheidungen der Botschaften vorgehen wird, hält man sich auch stark verfolgte Flüchtlinge erfolgreich vom Hals. Du müsstest eigentlich jubeln, denn das entspricht doch genau deinen Interessen, oder?
Ich bin mir nicht richtig sicher, ob ich das Vorgehen überhaupt richtig kapiert habe. Offenbar ist heute das Denken nicht ganz so meine Stärke. Es geht also darum, dass niemand mehr einfach einreisen, Asyl stellen kann und bei Ablehnung noch hier Jahre verweilt, sondern die Botschaften entsprechend nach Antragsstellung sowie Prüfung die Einreise gestatten oder nicht. Letzteres würde sofort die illegale Einreise bedeuten und stellt einen Strafbestand da oder?
Nun das klingt doch aber vernünftig. Das keine Beamte dafür zu Hauf da sind, ist doch klar. Sind sie aber auch nicht bei der Einreise und das Bamf. So oder so wird ein Schuh raus. Doch so ist es vielleicht endlich mal möglich, das ganze illegale Scheinpack draußen zu halten, die hier sowieso nur kriminelle Machenschaften und mehr im Kopf haben. Die meine ich explizit und nicht die, die hier illegal herkommen und eigentlich nur friedlich leben oder überleben wollen.
Wenn das die Lösung sein sollte, dann ist sie mir allerdings zu spät. Das ändert nichts mehr daran, dass hier seit 2015 ein Flüchtling nach dem Nächsten auffällt. Natürlich auf die Zahl derer die gekommen sind, nur wenige Prozent, aber spielt keine Rolle. Die Prozente hätte es so nicht geben müssen. Hussein K, der Fall jetzt aus Ahaus wo ein Nigerianer mit Asylstatus beschuldigt wird, Anis Amri uvm. Diese minimalen Prozentsätze gibt es zu Hauf und das ändert die erwünschte Lösung wahrscheinlich nicht mehr.
Trotzdem wäre es für die Zukunft doch eine Idee wert, nicht wahr? Solange dadurch verhindert wird, dass hier Hinz und Kunz einfach einwandern, ihr Scheinasyl haben, ihre Leistungen mehrfach abzocken usw - dann ist doch alles in Butter. Seh ich jedenfalls so. Dann könnte man mal mit dem Aufräumen beginnen und alle anderen endlich des Landes verweisen, worum sich dann wiederum andere Institutionen kümmern könnten.
Es gibt genug Arbeitslose. Einfach anlernen und nur für diese spezifischen Fälle ausbilden. Zack gibt es auch ein paar Mitarbeiter mehr. Natürlich ohne rechtsradikales Gedankengut & Co.
Kätzchen14 hat geschrieben:Ich bin mir nicht richtig sicher, ob ich das Vorgehen überhaupt richtig kapiert habe. Offenbar ist heute das Denken nicht ganz so meine Stärke. Es geht also darum, dass niemand mehr einfach einreisen, Asyl stellen kann und bei Ablehnung noch hier Jahre verweilt, sondern die Botschaften entsprechend nach Antragsstellung sowie Prüfung die Einreise gestatten oder nicht. Letzteres würde sofort die illegale Einreise bedeuten und stellt einen Strafbestand da oder?
So wie ich es gelesen habe, ändert sich an den alten Regeln nichts. Auch weiterhin könnte jeder hierher kommen und Asyl beantragen. Zusätzlich können dann in jedem Land, wo sich eine Botschaft eines EU-Staates befindet, die Leute direkt einen Antrag stellen und wesen Antrag genehmigt werden würde, würde dann wahrscheinlich auf Kosten der Steuerzahler des jeweiligen Landes nach Europa gebracht werden!!!
Statt wie bisher irgendwelchen Schleppern Geld zu geben und illegal durch das Land zu reisen und dabei durch mehrere Staaten, die auch Asyl anbieten, einfach durchzureisen, kann man dann zur nächsten deutschen Botschaft gehen und dort Asyl beantragen. Dies wäre dann auch weltweit der Fall.
Im Grunde genommen geht es um einen Gratisflug nach Deutschland. Bisher musste jemand aus Somalia, wofür in Deutschland eine Anerkennungsquote von fast 100 Prozent besteht, den gefährlichen Seeweg über das Mittelmeer nach Deutschland nehmen. In Zukunft geht der einfach zur nächsten deutschen Botschaft und beantragt Asyl. Diesen Weg schaffen nämlich wesentlich mehr.
Du bist ziemlich blauäugig, Juri. Die EU war noch nie nett zu Asylsuchenden und sie wird es auch in Zukunft nicht sein. Bisher gibt es keinen legalen Weg zum Asylantrag. Man muss illegal einreisen. Was glaubst du denn wohl, wie lange man noch illegal einreisen dürfen und um Asyl bitten dürfen wird, wenn es einen legalen Weg gibt?
Und von Gratisflug ist auch keine Rede, Nur weil man ein Visum erhält, erhält man noch lange keine organisierte und bezahlte Reise. Wie gesagt, es entscheidet ein Beamter am Popo der Welt, umschöne Szenen spielen sich dann nicht auf europäischem Boden ab. Und kaum ein abgelehnter Betroffener hat das Geld zu klagen, wenn er denn überhaupt einen Termin ergattert hat und sein Anliegen vorbringen könnte.
Wenn die EU so offen und so fair zu Flüchtlingen wäre, wie du es behauptest, dann gäbe es Mililla nicht. Theoretisch müssten Flüchtlinge dort doch einfach einen Antrag auf Asyl stellen können. Das geht aber nicht, weil sie gar nicht nah genug heran kommen. Meinst du wirklich, dass das in Botschaften im Ausland, die keinen EU-Einwohner interessieren, anders laufen wird?
cooper75 hat geschrieben:Wenn die EU so offen und so fair zu Flüchtlingen wäre, wie du es behauptest, dann gäbe es Mililla nicht. Theoretisch müssten Flüchtlinge dort doch einfach einen Antrag auf Asyl stellen können. Das geht aber nicht, weil sie gar nicht nah genug heran kommen. Meinst du wirklich, dass das in Botschaften im Ausland, die keinen EU-Einwohner interessieren, anders laufen wird?
Tatsächlich glaube ich das, weil es auch hier immer noch genug vollnaive Bahnhofsklatscher, die uns statt qualifizierter Einwanderung nur Terror, Kriminalität und Bürgerkriegspotential ins Land holen. Statt Bürgerkriege zu beenden, sagen wir jedem Diktator, dass er seine unzufriedenen Bewohner einfach zu uns schicken soll.
Das mit dem Geld finde ich auch sehr schön geschrieben. Woher kommen denn die ganzen Geschichten mit 5.000 bis 10.000 Euro für Schlepper.pro Person. Da ist ein einfacher Flug billiger. In Wahrheit zeigt dieses Argument, dass eben auch jetzt schon nicht die wirklich Bedürftigen kommen.
Meiner Ansicht nach fördern wir es, dass eben keine Demokratie entsteht, sondern die Leute zu uns kommen. Warum soll den jemand in Syrien gegen Asad oder den IS kämpfen, wenn er es hier so viel bequemer haben kann. In Wahrheit lockt diese Politik genau die falschen Leute. Gegen eine qualifizierte Zuwanderung wie nach Kanada hätte ich sicher nichts einzuwenden.
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