Soll Einkaufen familienfreundlicher werden?

vom 20.01.2020, 16:26 Uhr

Ich war am Samstag mit meiner Freundin nach langem wieder mal in unserem Einkaufszentrum unterwegs und mir ist aufgefallen, dass sehr vielen Familien mit ihren Kindern unterwegs waren. Wir haben beobachtet, dass die Eltern sehr gestresst wirkten. Einkaufscenter bieten Toiletten mit Wickeltischen an, aber das ist das Einzige was für Familien angeboten wird. Aber was macht man mit den Kindern, die keine Lust haben mit den Eltern von Laden zu Laden rennen?

Früher wo unsere Kinder klein waren, gab es in den größeren Centern die Möglichkeit, die größeren Kinder in einem Kinderzimmer mit Betreuung abzugeben. Diese Kinderbetreuung wird auch in vielen Möbelhäusern noch angeboten und wenn man schaut auch genutzt. Sollten die Einkaufscenter auch solche Kinderbetreuung anbieten, um ein entspannteres Einkaufen zu ermöglichen, dass das Einkaufen für Eltern und Kindern nicht zum Stress ausartet oder welche Möglichkeiten fallen euch noch ein?

» baerbel » Beiträge: 1517 » Talkpoints: 601,73 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also beim uns im größten Einkaufszentrum der Region gibt es so ein Spieleparadies für Kinder. Dort kann man die Kinder für maximal zwei Stunden kostenlos abgeben. Im Prinzip ist das dort wie ein betreuter Indoor-Spielplatz. Wenn ein Kind es dort nicht mehr aushält werden die Eltern mit einem Benachrichtungssystem (leuchtendes Armband) darüber informiert, dass sie ihr Kind abholen sollen. Neben Bällebad & Co. gibt es dort auch verschiedene Spiel- und Bastelaktionen an denen man für einen geringen Unkostenbeitrag teilnehmen kann.

Als Alternative fällt mir eigentlich nur noch ein, als Eltern ohne Kinder shoppen zu gehen und die Kinder bei den Großeltern zu parken oder nur einen Elternteil zum shoppen zu schicken und der andere bleibt mit den Kindern zu Hause.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich würde differenzieren zwischen Einkaufen und "Shoppen". Ersteres ist für mich eine leidige Alltagspflicht, die ich weder als besonders "familienfreundlich" empfinde noch als das Gegenteil. Wenn man die lieben Kleinen durch den Supermarkt oder die Drogerie schleift, gehört das für mich zum Alltag ganz normal dazu und ich sehe es nicht als die Aufgabe von Supermärkten bzw. deren Mitarbeitern an, Kinderbetreuung anzubieten, während die Eltern Pfandflaschen abgeben, Preise vergleichen und Listen abhaken. Wenn ihnen das zu mühsam ist, müssen sie sich selber um Kinderbetreuung kümmern.

Und was "Shopping" als Hobby angeht, frage ich mich sowieso, was in den Leuten vorgeht, die kleine Kinder Samstag nachmittags durch diverse Einkaufstempel zerren. Die Kinder sind meistens fix und fertig, völlig reizüberflutet und überdreht und möchten lieber heim und mit ihren Legosteinen spielen, aber Mama und/oder Papa möchten schaufensterbummeln und hinterher noch einen Cappucchino, ohne Rücksicht auf den völlig platten Nachwuchs.

In diesen Fällen hängt es davon ab, welche Zielgruppe die jeweiligen Unternehmen bedienen. Wenn es wie im Fall von vielen Möbelhäusern, gezielt Familien sind, macht es ja rein ökonomisch Sinn, den Einkauf auch familienfreundlich zu gestalten, damit die Leute ihre Kohle dalassen. Aber beispielsweise bei den ganzen Klamottenläden geht es vielleicht eher um den etwas schickeren Herrn oder junge, hippe Mädels, und da wäre es ein Verlustgeschäft, Kinder zu betreuen, weil die Eltern sowieso nichts kaufen würden. Das ist ja das Schöne am Kapitalismus: Angebot und Nachfrage bestimmen die Regeln und niemand schuldet irgendwem irgendwas wegen persönlicher Lebensentscheidungen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Liegt die Verantwortung da nicht bei den Eltern? Also wenn es mich total stressen würde am Samstag in einem Einkaufszentrum mit Kindern unterwegs zu sein würde ich mir doch erst mal überlegen was ich da in Zukunft ändern kann damit es mir und wahrscheinlich auch den Kindern besser geht.

Muss es unbedingt der Samstag sein, wenn gefühlt die halbe Stadt einkaufen geht? Müssen die Kinder unbedingt mit? Müssen alle Einkäufe in einem Abwasch erledigt werden oder kann man das nicht aufteilen damit man nicht so viel Zeit am Stück mit der Menschenmasse verbringen muss? Und muss es überhaupt unbedingt das überfüllte Einkaufszentrum sein?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Mal abgesehen von Corona, hat sich mein Sohn im IKEA in diesem Spieleparadies auch immer wohlgefühlt und ich denke, dass das schon auch etwas für größere Einkaufszentren wäre. Wobei ich da meine Kinder wohl auch nur im Notfall mitnehmen würde, denn das ist einfach nichts für Kinder. Ich finde es wäre ganz schön, wenn es so etwas neben Kleidungsgeschäften geben würde, dann könnte man die Kinder ein bisschen locken da auch mal besser mitzumachen.

Meinem Großen ist das nämlich völlig schnuppe, was er für Kleidung bekommt und meine Kleine ist so ein richtiges Mädchen und zieht einfach nicht alles gerne an. Die Kombination ist bei Sachen, die man dann doch mal anprobieren muss schon recht stressig und da wäre so etwas dann für danach schon wunderbar.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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