Soll der Eigenanteil bei der Pflege wegfallen?
Wir haben jetzt ewig lang diskutiert und man kann nur feststellen, dass keine sinnvolle Gegenbeiträge kommen. Es gibt keinen Alternativvorschlag zur Bekämpfung der Verarmung im Alter. Warum eigentlich nicht?
Juri1877 hat geschrieben:Es gibt keinen Alternativvorschlag zur Bekämpfung der Verarmung im Alter. Warum eigentlich nicht?
Weil es in diesem Thread ja gar nicht um Verarmung im Alter ging, sondern um Eigenanteile bei der Pflege. Mach einen Thread zur Verarmung im Alter auf und wir können dann dort gerne Vorschläge diskutieren. Das gehört aber nicht hier her.
Ach, jetzt soll es um Verarmung im Alter gehen? Und um die zu verhindern möchtest du die Eigenanteile in der Pflege streichen, die zum größten Teil auf Wohn- und Lebenshaltungskosten bestehen? Das ist aber sehr unfair, oder? Denn warum sollen mit deiner Argumentation pflegebedürftige Senioren für Miete, Lebensmittel und den Hausnotruf zahlen, wenn sie nicht im Heim leben? Warum sollen überhaupt Senioren für Miete und Lebenshaltungskosten aufkommen müssen? Warum gibt es das nicht gleich für alle vom Staat finanziert?
Zunächst noch mal eine gute Nachricht. Die Renter bekommen im Pflegefall Grundsicherung und damit sind die Erben nach Paragraph 10(5) von 10-Jahres-Frist und somit von der Rückzahlung befreit. Doch dies darf nur der Anfang sein.
Ich finde es sehr zynisch, wenn man sich bei der Pflege gegen ein solidarisches System für diejenigen ausspricht, die zumeist ihr Leben lang hat gearbeitet haben. Dies würde uns 20 Milliarden kosten. Dagegen wird jede Kritik an den 50 Milliarden, die wir jährlich für Flüchtlinge ausgeben von den gleichen Personen in die Rassismusecke gestellt. Bei unbekannten Flüchtlingen soll die Allgemeinheit also zahlen, aber unsere Eltern, Onkeln, Tanten und Großeltern werden im Alter noch so gestraft und gedemütigt, weil hier mal wieder angeblich kein Geld da sei.
Wer finanzielle Mittel hat, der muss hierzulande für seinen Lebensunterhalt, insbesondere für Wohnkosten und Lebensmittel selbst aufkommen. Das gilt für jeden, egal ob der Deutscher, EU-Ausländer oder Flüchtling, Arbeitnehmer, Selbstständiger, Privatier oder Rentner ist. Was ist daran bitte ungerecht? Sollen wir alles Geld dem Staat gegen und der finanziert dann einheitlich alles für jeden, oder wie?
Du tust gerade so, als sei es etwas besonderes, wenn Menschen für ihren Lebensunterhalt arbeiten. Willkommen in der Realität, das ist der Normalfall. Dafür gibt es dann Rente, die jeder Mensch für seine Lebenshaltungskosten aufwenden muss. Das ändert sich auch nicht bei Pflegebedürftigen. Wohnen, Essen und einen geringen Anteil Pflege zahlt man selbst. Und es wäre verdammt ungerecht für die Arbeitenden, wenn das nicht so wäre.
Juri1877 hat geschrieben:Bei unbekannten Flüchtlingen soll die Allgemeinheit also zahlen, aber unsere Eltern, Onkeln, Tanten und Großeltern werden im Alter noch so gestraft und gedemütigt, weil hier mal wieder angeblich kein Geld da sei.
Lebst du eigentlich in dem gleichen Deutschland wie wir oder bist du auch schon in einer reichsdeutschen Enklave, in der andere Gesetze gelten?
Wollen wir doch mal bei den in der Bundesrepublik geltenden Fakten bleiben. Wenn du kein eigenes Einkommen und kein Vermögen hast, dann zahlt erst einmal der Staat für deinen Platz, wenn es nichts zu holen gibt. Darüber hinaus gibt es ein Schonvermögen von 5.000 Euro. Auch dürfen Ehepartner in Eigentumswohnungen oder eigenen Häuser wohnen bleiben. Bist du dagegen allein und hast noch ein Haus, was einen Wert von mehreren hundert tausend Euro hat, ist es doch nur selbst verständlich, dass man das dann als Vermögen anrechnet. Was spricht denn da auch dagegen, denn es zeigt ja schon, dass da kein Sozialfall ins Pflegeheim kommt, wenn da soviel zu holen ist.
Gehen wir weiter zu deinen Angehörigen, die du auch immer gleich zum Sozialfall erklärst, wenn Papa oder Mama ins Pflegeheim kommen. Auch da ist es ja seit dem 1.1.2020 so, dass diese erst ab einem Bruttojahreseinkommen von mehr als 100.000 Euro herangezogen werden. Und damit sind wir schon dabei, dass nur noch die absoluten Spitzenverdiener zahlen müssen.
So ganz ehrlich verstehe ich dein Problem damit überhaupt nicht. Was willst du uns jetzt also sagen? Dass wir jetzt die reichen Kinder unterstützen müssen, damit die nicht zu viel abgeben müssen, wenn sie mehr als 100.000 Euro Brutto verdienen oder um was geht es dir?
Ich bezweifle, dass diejenigen, die hier so wohlfeile Sprüche klopfen, überhaupt in der gesetzlichen Versicherung sind und die Sorgen der Normalbürger verstehen. In der Krankenversicherung gibt es doch auch keine Zuzahlung und 2.000 Euro Zuzahlung in der Pflege bei 1.000 Euro Durchschnittsrente sind ein Witz. Selbst der Regelsatz mit Wohnkosten liegt bei 700 Euro.
Juri1877 hat geschrieben:Ich bezweifle, dass diejenigen, die hier so wohlfeile Sprüche klopfen, überhaupt in der gesetzlichen Versicherung sind und die Sorgen der Normalbürger verstehen. In der Krankenversicherung gibt es doch auch keine Zuzahlung und 2.000 Euro Zuzahlung in der Pflege bei 1.000 Euro Durchschnittsrente sind ein Witz. Selbst der Regelsatz mit Wohnkosten liegt bei 700 Euro.
Doch nur verstehst du scheinbar die Fakten nicht. Natürlich kennt auch die gesetzliche Krankenversicherung Zuzahlungen. Was du hier erzählst ist schlicht und einfach gelogen. Bei jedem kleinen Rezept, bei jeder Gehstütze und sonst irgendwelchen banalen Sachen sind Zuzahlungen fällig. Gehst du ins Krankenhaus musst du für jeden Tag bezahlen. Nur wer nachweislich zu wenig Einkommen hat, kann sich von der Zuzahlungspflicht auf Antrag befreien lassen. Völlig weltfremd was du schreibst.
Analog dazu sieht es bei der Pflegeversicherung genau so aus. Auch hier muss man eben erst einmal zuzahlen. Da aber eben nicht für Pflegeleistungen, sondern für die Teile der Kosten, die durch pflegeunabhängige Kosten entstehen, wie Wohnkosten und zum Beispiel Lebensmittelkosten. Kannst du diese Zuzahlung nicht leisten, weil zum Beispiel eine Grundsicherung vorliegt, dann ist man sowieso außen vor und muss nichts bezahlen und nicht einmal die Angehörigen können herangezogen werden.
Hat man noch keine Grundsicherung, sondern einfach zu wenig Einkommen und zu geringes Vermögen um die Kosten zu tragen kann man Hilfe zur Pflege beantragen. Auch dann ist man als Antragsteller wieder fein heraus, nur dass dann die Sozialämter die gezahlten Leistungen von den Angehörigen eintreiben können. Und dann kommen wir zu den oben genannten Grenzen von 100.000 Euro Bruttojahreseinkommen pro Angehörigem.
Und jetzt mal ganz ehrlich, wer im Jahr mehr als 100.000 Euro Brutto verdient, ist nun einmal kein Sozialfall und kann sehr wohl seinen Teil für die Eltern oder Ehepartner leisten. Aber weißt du was? Werde doch einfach Politiker und ändere das. Dann habe auch ich als Gutverdiener etwas davon, weil ich dann meine finanziellen Pflichten in solchen Fällen endlich los bin und doch wieder viermal im Jahr in den Urlaub fliegen kann, statt mit meinem Einkommen meine Eltern unterstützen zu müssen, wenn es zum Pflegefall kommt. Aber bitte erzähle das dann auch vorher ganz ehrlich dem armen Teil der Bevölkerung, was du vor hast als Sozialmessias.
Juri, vielleicht solltest du mal bei der Wahrheit bleiben? Deine vermeintliche Zuzahlung bei der Pflege von 2.000 Euro stimmt doch gar nicht! Du zahlst je nach Bundesland einen unterschiedlichen Eigenanteil, der im Bundesdurchschnitt bei unter 700 Euro liegt. Der Rest deiner Summe betrifft Wohnen, Essen, Wäschepflege, Investitionskosten und Ausbildung. Das hat mit der Pflege gar nichts zu tun und das bezahlen Pflegebedürftige, die in der eigenen Wohnung leben, und Gesunde auch selbst.
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