Sohn Schokolade wegen Pickeln ausreden?

Ich könnte mich mal wieder über meinen Schwager A aufregen. Ich verstehe ihn einfach nicht und ich finde es auch nicht richtig, dass er seinen Sohn nach seinem eigenen Bild formen und zurechtbiegen möchte.

So verzichtet A beispielsweise auf Freunde. Er sagt selbst, dass es keine richtigen Freunde gibt und dass man sich nur auf die Familie verlassen könne. Deswegen versucht er seinem Sohn auch freundschaftliche Kontakte zu Klassenkameraden und dergleichen auszureden, bisher ohne Erfolg.

Jetzt bekam ich an Weihnachten mit, wie sein Sohn Schokolade geschenkt bekommen hat und A seinem Sohn direkt den Konsum von dieser Schokolade ausreden wollte. Man würde davon Pickel bekommen, deswegen soll sein Sohn die nicht essen.

Erstens sind Menschen alle unterschiedlich. So bekommt mein Freund beispielsweise von zu viel Zucker Hautunreinheiten, bei mir hat das jedoch überhaupt keinen Effekt. Also muss das auch nicht zwangsläufig bedeuten, dass sein 15 jähriger Sohn deswegen automatisch auch Pickel bekommt. Sogar in derselben Familie kann das anders ausgeprägt sein. Mein Cousin beispielsweise bekommt von Schokolade tatsächlich mehr Pickel, ich aber nicht.

Zweitens finde ich das absolut asozial, wie man seinem Sohn bei solchen Kleinigkeiten Vorschriften machen möchte. Es ist eine Sache, vorzuschreiben wann das Kind in dem Alter zu Hause sein soll oder welche Hausarbeiten erledigt werden müssen aber eine andere, den Konsum von Schokolade vorzuschreiben.

Würdet ihr eurem Kind Schokolade ausreden, weil es sonst Pickel bekommen könnte? Was sagt das über so einen Vater aus?

Wegen den Pickeln würde ich das sicherlich nicht machen, aber wenn mein Sohn 20 Schokotafeln hat und diese nach und nach isst und mein Essen dann ausschlagen würde, dann würde ich ihm schon vorschreiben, dass das so nicht läuft. Ansonsten finde ich aber, dass man den Konsum in dem Alter schon gut bedenken kann und das auch ruhig mal dem Jugendlichen überlassen kann. Mit 15 ist man ja kein Kleinkind mehr und wenn er dann Pickel bekommt, ist es eben so, das muss er lernen.

Also ein Vater, der dem Kind die Freunde ausreden möchte, weil er selber ein Versager ist und wahrscheinlich niemals Freunde hatte, die ihm nur Gutes wollten, wäre für mich als Sohn kein Vorbild sondern eine Witzfigur. Mir ging es damals ähnlich. Mein Vater war sehr menschenscheu, wenn man das so sagen kann und fand bei jeder meiner Freundschaften immer etwas Negatives.

Er hat mir viele Freunde madig gemacht, weshalb ich dann schon sehr früh ausgezogen bin, weil ich das alles nicht mehr mitmachen wollte. Deshalb denke ich, dass der Sohn deines Schwagers sich wahrscheinlich auch von seinem Vater nicht mehr lange etwas sagen lassen wird. Wenn er es dennoch tut, dann ist er selber schuld. Früher oder später wird auch er den richtigen Weg finden und erkennen, dass sein Vater einfach ein ewiger Schwarzmaler ist und ein pessimistisch eingestellter Mensch.

Es ist sehr schwierig, so einen Vater zu haben und ich verstehe auch nicht, warum da nicht die Mutter einschreitet? Hätte ich so einen Mann, dann würde ich dem einmal schnell die Meinung geigen. Solche Zustände sind ja für ein Kind unzumutbar, so finde ich und können einen Buben oder ein Mädchen sogar ins Unglück treiben.