Sinnvoll Apps für die Überwachung von Nachwuchs zu nutzen?
A ist 14 Jahre alt und hat im Moment eine schwierige Phase. Sie ist wie ausgewechselt und lügt wie gedruckt, was natürlich auch an der Pubertät liegen kann, das bestreite ich gar nicht. Sie schwänzt ohne Wissen der Eltern permanent die Schule, die Noten sacken zum Teil schon ab, sie lügt wohin sie geht und ist in Wirklichkeit woanders.
So hat sie schon mehrfach behauptet, sie würde sich mit ihrer Cousine oder ihrer Freundin aus der Schule treffen, hat sich aber im Endeffekt heimlich mit irgendwelchen Jungs getroffen an Orten, die den Eltern nicht im Traum eingefallen wären, die den Eltern so nicht bekannt war (da A gelogen hat) und wo As Sicherheit gefährdet war. Das sieht A aber natürlich nicht ein und die Lügerei kam auch irgendwann raus und hinterher war das Donnerwetter natürlich groß.
As Eltern sind beide berufstätig und da A auch jüngere Geschwister hat, muss man sich um die natürlich auch kümmern. Es ist also gar nicht möglich, A ständig zu beaufsichtigen und zu überwachen, wobei man in dem Alter auch gewissen Freiraum braucht und nicht immer an Mamas Rockzipfel sein möchte. Jetzt überlegen As Eltern, ob sie A auf dem Handy nicht eine App installieren, womit sie A immer und überall orten können.
Es gibt auch diverse Apps im App-Store. Bei manchen Apps könnte A nicht mal beeinflussen ob ihr Standort weitergeleitet wird oder nicht. As Eltern würden sich während dieser sehr verlogenen Phase viel sicherer fühlen, wenn sie eben nachvollziehen können, ob A wirklich in der Schule ist zum Beispiel, da es ja auch Probleme vom Jugendamt geben kann, wenn sie das nicht unter Kontrolle kriegen. Haltet ihr es für sinnvoll, eine App für die Überwachung von Nachwuchs zu nutzen? Das Vertrauen zu A ist absolut zerstört, weil sie es mit den Lügen einfach übertrieben hat.
Ich finde das ehrlich gesagt zu viel, wenn man so etwas macht. Natürlich wäre es in der Situation leicht und man könnte die Tochter besser überwachen, aber letztendlich ist doch die Frage wo das hinführen soll. Immerhin muss das rebellische Mädchen ja auch erwischen werden und da testet man nun mal alle Grenzen und kostet Nerven, aber das gibt sich auch wieder.
Für mich klingt es ein bisschen so als würde sie Aufmerksamkeit von den Eltern wollen. Vielleicht wäre es mal etwas einen Mamatag mit ihr in der Woche zu machen, an dem man eben ein paar Frauendinge zusammen macht, egal wie schlimm sie in der Woche war. Es kann ja sein, dass sie merkt, dass die Kleineren mehr Aufmerksamkeit bekommen und sie darum buhlt mit dem Verhalten gesehen zu werden.
Abgesehen davon würde ich ihr ruhig erklären, warum das alles so schlimm für die Eltern ist und dann eben noch mal ganz klar machen, dass man so nicht weiterkommt. Ich würde auch versuchen Anreize zu schaffen. Beispielsweise, wenn die Noten besser werden und sie wieder regelmäßig hingeht, dass sie einen Wunsch erfüllt bekommt. Beispielsweise einen Ausflug in einen Freizeitpark oder solche Dinge, eben irgendetwas, was sie gerne haben wollen würde. Zudem muss man ihr anbieten, dass sie eben auch Nachhilfe bekommen kann und die Freunde muss man einfach so hinnehmen. Egal wie schlimm die Freunde sind, man muss damit leben.
Jedes Kind, was die Freunde verboten bekommt, will dann mehr ausbrechen. Man muss hier sicherlich mit mehr Liebe agieren. Das mag doof klingen, aber das ist einfach ein schwieriges Alter und anschreien und anbrüllen funktioniert da einfach auch nicht. Man kann schon sagen, was einen stört, aber ich denke, dass man da ruhiger sein muss.
Überwachung schafft noch mal mehr Distanz und das Kind fühlt sich noch mal mehr in die Ecke gedrängt. Das schafft eher noch mehr Abstand in der Eltern Kind Beziehung. Da muss man eine normale Lösung finden und nicht so einen Mist anfangen. Man muss sich mit ihr einfach mal ruhig hinsetzen, ohne Ärger und Wut im Bauch. Man möchte ja eigentlich nur das beste für sie und deswegen sollte man es einfach mal ruhiger versuchen.
Halte ich in diesem geschilderten Fall für komplett falschen Weg. Denn was soll die App daran ändern, dass A sich woanders aufhält und eben nicht in der Schule? Denn die Eltern sind berufstätig und können dort wohl auch nicht einfach so weg, um ihr Kind dann in die Schule zu schicken oder gar zu beaufsichtigen.
Ich würde es einfach drauf ankommen lassen und A eben im Notfall auch von der Polizei zur Schule bringen lassen, wenn die Schule entsprechend geschwänzt wird. Dazu kann es auch hilfreich sein, wenn man sich damit an die Schule wendet und das ganze dort erklärt, denn diese können auch alles weitere in die Wege leiten.
Auch wenn das Jugendamt negativ behaftet ist, auch diese sind ein Ansprechpartner dafür. Denn die Eltern selbst bekommen die Strafe dafür ab, wenn das Kind nicht zur Schule geht. Zum einen kommen die Bußgelder für das Fernbleiben und hinterher hat das Kind keinen Schulabschluss und liegt den Eltern noch Jahrelang auf der Tasche, da es keinen Job findet. Da muss einfach Konsequent der Riegel vorgeschoben werden.
Auch würde ich den Freiraum für nach der Schule komplett einschränken und entweder mit dem Arbeitgeber verhandeln ob es möglich ist momentan nur Teilzeit zu arbeiten oder eben eine entsprechende Aufsicht beauftragen, das ganze zu Überwachen. Das kann jemand aus der Familie sein, aber auch jemand komplett fremdes. Bei jemand Fremden hätte es den Vorteil, dass das Kind nicht betteln kann und die Verwandten bearbeiten um dann doch seinen Willen zu bekommen. Diese handeln entsprechend nach Anweisung denn dafür werden sie auch bezahlt. Erst wenn sich das wieder bessert, würde das Kind von mir überhaupt wieder einen Freiraum bekommen.
Solange hieße es Kontrolle von A bis Z. Ich würde das Kind selbst in der Schule abliefern und dort auch selbst abholen um es danach direkt an eine Aufsichtsperson zu übergeben, die eben entsprechend Konsequent ist. Wenn das nicht geht, dann eben jemanden damit beauftragen und wenn das Kind immer noch nicht spurt, dann geht es eben mit der Polizei in die Schule.
Dazu kein Ausgehen, kein Internet, kein Fernsehen und kein Taschengeld bis das ganze Lügen und Schwänzen aufgehört hat. Denn so etwas muss man sich verdienen und kann nicht erwarten, dass alles selbstverständlich zu bekommen. Das gehört auch zum Erwachsen werden mit dazu, dass man lernt Verantwortung für sich und sein Handeln zu übernehmen. Von einer 14 Jährigen kann ich es schon erwarten, dass dafür bereits die Grundzüge vorhanden sind.
Eine App ändert daran jedenfalls rein gar nichts, das Kind kann trotzdem machen was es will und den Eltern bringt es auch nichts wenn sie entsprechend nicht eingreifen können, obwohl das Kind sich eben nicht in der Schule befindet sondern ganz woanders. Zudem Kinder auch nicht blöd sind wenn man ein wenig Ahnung von seinem Smartphone hat, dann findet man diese Apps auch und agiert entsprechend und lässt das Handy Zuhause liegen oder deponiert es in der Schule, während man selbst sich woanders herum treibt. Ansonsten einfach abschalten, denn diese Apps funktionieren auch nur bei eingeschaltetem Telefon und wenn das entsprechende Signal stark genug ist, ansonsten gibt es auch kein Ergebnis.
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