Sinn eines gepflasterten Weges mitten im Wald

vom 29.07.2018, 17:56 Uhr

Heute beim Spaziergang habe ich im Wald einen teilweise gepflasterten Weg entdeckt, der aber wohl schon sehr lange dort ist. Es gibt dort nichts Besonderes, also keine Hütte, keinen Jägerstand, keine Waldarbeiten, nur ein paar Holzstapel und ein Maschendrahtzaun. Auch keine alten Bunkeranlagen oder Brunnen. Ich frage mich, welchen Sinn das haben könnte. Habt ihr sowas schon mal gesehen? Warum pflastert man einfach so ein Stück Waldweg?

» ANDi27 » Beiträge: 293 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe so ein Stück mitten im Wald, der selbst kaum für Fußgänger erschlossen ist, aber von Reitern halb legal genutzt wird. Da geht mittendrin ein gepflasterter Weg scheinbar ohne Sinn den Berg runter. Neben dem Weg ist ein breiter, tiefer Einschnitt, der natürlich aussieht und von über 200 Jahre alten Buchen bestanden ist.

Der Weg erscheint besonders sinnlos, weil er an einem Ziegelwerk von 1872 vor einer der ursprünglichen Grenzmauern endet. Da kommt man seit über einhundert Jahren nicht weiter und oben am Berg sind Felder, die seit dem 13. Jahrhundert zum gleichen Bauernhof gehören.

Aber für das Rätsel gibt es eine Lösung. Tatsächlich stammen Weg und Pflaster aus dem 17. Jahrhundert. Da gab es den Bauernhof und die Felder. Aber damals wurde der heute natürlich wirkende Einschnitt gegraben, um von oben das dort sozusagen aus dem Boden ragende Kohleflöz abzugraben. Auf dem Weg ging die Kohle an den Fluss wenige hundert Meter weiter, um die zu transportieren. Da unten am Fluss ist auch noch das Pflaster für die Treidelpferde aus dem 18. Jahrhundert erhalten.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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