Sind Waffen im Alter eine zunehmende Gefahr?

vom 08.02.2017, 17:55 Uhr

Die Menschen werden immer älter. Damit gibt es auch immer mehr demente Mitbürger, die teilweise dann auf einmal sehr aggressiv werden und nicht mehr wissen, was sie tun. Dies kann dann besonders mit scharfen Waffen ein echtes Problem werden. Der ein oder andere denkt gar, er wäre wieder in der Wehrmacht und fängt dann seinen eigenen Krieg gegen osteuropäische Pflegekräfte an, weil er sie für Partisanen hält. Brauchen wir in Deutschland und Österreich neue Regeln zum Waffenbesitz? Werden hier illegale Waffen zum Problem?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es gibt doch immer auch Regeln in einem Heim und ich habe bisher keine Heimordnung gesehen, bei der so etwas erlaubt wäre. Immerhin muss man selber nicht dement sein, es gibt ja auch andere Menschen, die dort sind und da kann eben auch schnell mal etwas schiefgehen. Außerdem schaut das Personal schon, was da im Schrank landet und hilft auch beim Einräumen, damit so etwas nicht passiert. So kenne ich das zumindest.

Ich finde auf jeden Fall, wenn es nicht kontrolliert wird, dass man im Alter mit der Gefahr rechnen muss. Ich habe schon einige demente Leute erlebt, auch Aggressiosphasen wobei ich ehrlich gesagt froh war, dass in dem Heim kontrolliert wurde was mit hineingebracht wurde. Eine Waffe ist bei so einem Menschen extrem deplatziert, auch bei einem Menschen der beispielsweise Diabetes hat, weil da kann man ja durchaus auch mal durcheinander kommen und nicht ganz klar sein. Im Altenheim haben Waffen auf jeden Fall nichts zu suchen.

Ich weiß jetzt nicht, wie das mit den Wagen geregelt ist, kenne keine Gesetzte dazu, aber ich stelle mir die Überprüfung einer Tauglichkeit schon einigermaßen schwierig vor, weil viele die Waffen ja heimlich und nicht angemeldet haben. Das ist einfach noch die Generation, die das nicht angemeldet hat. Wobei ich schon finde, dass das klar geregelt werden muss.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


In dem verlinkten Spiegel-Bericht liest sich das so, als wenn es in Österreich völlig normal ist, dass alte, demenzkranke Menschen Waffen in die Altenheime schmuggeln zu ihrem Schutz. Wenn das wirklich in Einzelfällen vorgekommen ist, dass kranke Menschen sich noch so in Kriegszeiten wähnen, dass sie sich bedroht fühlen, dann sollte die Heimleitung gleich beim Einzug darauf achten, dass keine Waffen in den mitgebrachten Sachen versteckt sind.

Im vergangenen Jahr verhandelten die EU-Innenminister bereits in Luxemburg, die Regeln zum Waffenbesitz zu verschärfen. Eine Einigung wurde noch nicht erzielt. Aber das würde in dem obigen Fall auch nichts ändern.

Was Ramones dazu geschrieben hat, dass beim Einräumen der Sachen in die Schränke darauf geachtet wird, dass keine Waffen mit eingeschleppt werden, finde ich schon richtig. Wenn das in anderen Ländern anders gehandhabt wird, müssen sie mit der Gefahr leben. Aber wie lange könnte diese Gefahr der Erinnerung an Kriegszeiten noch andauern? Nicht mehr lange! Deshalb meine ich, dass diese Gefahr überschaubar ist und man ihr entgegentreten kann.

Aber was ist, wenn es diese Menschen nicht mehr gibt, aber dafür weit größere Gefahren durch solche Menschen, deren Gehirn durch Drogen und Alkohol so mitgenommen wurde, dass sie im Alter im Falle einer Demenz oder Alzheimer Erkrankung viel gefährlicher und aggressiver sein werden. Mit welchen Waffen sie dann auf das Pflegepersonal losgehen, wird sich zeigen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Also ich finde es sehr unwahrscheinlich, dass ein dementer Mitbürger, der ja das Problem hat, dass das Langzeitgedächtnis super funktioniert und der in seinem Kurzzeitgedächtnis eingeschränkt ist, plötzlich aggressiv in der Gegend herum ballert.

Da muss man wohl schon früher bei den Kindern beginnen. Es beginnt oft schon im Kindergartenalter, dass die Kinder Computerspiele spielen, in denen es um das Kämpfen geht. Es gibt sogar schon Eltern, die erlauben ihren Kindern schon während des Kindergartenbesuchs Ego-Shooter.

Genau diese Kinder formen aus allem möglichen Material bei uns dann Waffen. Egal ob aus Papier oder aus Baumaterialien, überall gibt es nur noch Pistolen. Ich denke, wenn sich das im Alter auswirken sollte, dann war es schon so, dass es in der Kindheit schon vorhanden war. Denn wenn die Menschen alt werden, werden sie wieder so wie die Kinder.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Warum muss es im Heim erlaubt sein? Wenn sich der Bewohner an die üblichen Waffengesetze hält und sie entsprechend aufbewahrt, dann ist das gar kein Problem und damit kann auch kein Heim darüber etwas bestimmen und ändern. Denn das Recht steht immer noch über Heimordnungen und entsprechend hat das Heim das dann auch anzunehmen und mal ehrlich, ich denke nicht, dass die Bewohner eine Auflistung ihrer Gegenstände abgeben müssen was sie mitbringen. Schnell ist so etwas dann mal mit im Heim gelandet in der Erinnerungskiste und dort auch nicht gefährlicher, als wenn die Kiste Zuhause im Wohnzimmer steht.

Warum sollte es dort also nicht erlaubt sein und gar deplatziert wie Ramones es nennt? Nur weil andere Zugriff darauf haben könnten? Dann hat der Bewohner seiner Aufsichtspflicht und auch dem Waffengesetz verstoßen und ist entsprechend dafür zu belangen. Eignet sich ein Pfleger die Waffe an und macht damit Blödsinn, dann hat nicht nur der Bewohner etwas falsch gemacht sondern auch die Pflegekraft, da sie es nicht einfach mitnehmen kann und schon gar nicht führen ohne entsprechende Berechtigungskarten.

Hier kommt auch nur wieder auf, dass Waffen böse sind was eine falsche Denkweise ist. Waffen sind neutral, es kommt immer auf die Person darauf an, die diese führt und für welche Zwecke sie eingesetzt werden. Man kann damit in böser Absicht die osteuropäischen Pflegekräfte jagen gehen, man kann das ganze aber auch zur Eigensicherung bei sich haben und gerade im Pflegeheim ist man ohnehin mehr ein Opfer, als noch ein Mensch. Dort ist man von den Launen der Pfleger abhängig, ob diese Lust haben einen zu waschen oder nicht und auch körperliche Gewalt von Pflegekräften zu Bewohnern ist keine Seltenheit mehr. Warum sollte ein Bewohner dann nicht sich wehren dürfen? Die Pfleger sind nicht alle so nett und lieb wie man meint, auch nicht die aus Osteuropa.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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