Sind traditionelle Königinnenwahlen nicht mehr zeitgemäß?

vom 30.01.2018, 05:55 Uhr

Ich las in der Zeitung von einer Debatte um Bayerns Bierkönigin. So soll die Wahl der Bierkönigin in Bayern ein jährliches Event sein. Bisher sind auch nur Frauen zu Wahl aufgestellt worden, aber nun hat sich zum ersten Mal ein Mann schriftlich für diese Wahl beworben.

Meint ihr, dass Königinnenwahlen noch zeitgemäß sind? Sollte man sie nicht eher anpassen und je nach Geschlecht (dritte Geschlechter gibt es ja auch) den Titel einfach an den Wahlsieger anpassen? Meint ihr, dass so eine Neuerung die Gleichberechtigung fördern würde?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wenn man eine Königin sucht, kann man meiner Meinung nach auch nur Frauen oder Transgender nehmen und nicht "reine" Männer. Ich sehe hier eher den Bedarf, dass man vielleicht immer ein Paar bildet, also einen Mann und eine Frau findet. So hat man 2 Repräsentanten und auch faires Verhalten bei den Wahlen. Immerhin benachteiligt man niemanden. Reine Königinnenwahlen sind schon ziemlich altbacken.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde die Wein-, Bier-, Milch-, oder sonstigen Königinnenwahlen auch reichlich altbacken, aber auch wenn ich sonst immer gleich in die Feminismus-Tröte stoße, finde ich es hier eher altmodisch-unterhaltsam, wenn man ein landwirtschaftliches Erzeugnis durch die Wahl einer Königin attraktiv und interessant machen möchte. Das erinnert an Zeiten lange vor dem Internet und modernen Marketingstrategien, sodass es schon wieder nostalgisch wirkt. Genauso gut könnte man darüber jammern, dass das Christkind, das den Nürnberger Weihnachtsmarkt eröffnet, traditionell ein Mädchen ist. Das interessiert letzten Endes auch kaum jemanden.

Ich muss auch zugeben, dass mich das Thema nicht genügend interessiert, um mich auf die Recherche zu begeben, ob und wie viele Könige es in dieser Branche gibt. Aber ein flüchtiger Blick hat ergeben, dass offensichtlich jedes Kaff, welches für ein bestimmtes landwirtschaftliches Produkt bekannt oder darauf spezialisiert ist, eine Königin, und manchmal auch einen König ernennt, um den Ort und das Produkt zu repräsentieren und zu bewerben. Auch wenn auf dem Land die Uhren gerne noch etwas anders gehen, habe ich also schon etliche Könige entdeckt.

Wahrscheinlich kommt es auch darauf an, welche Frau sich den Unsinn heute noch antun möchte, während es sich so mancher Mann vielleicht sogar ganz lustig vorstellt. Und wenn sich ein sympathischer, halbwegs vorzeigbarer männlicher Mensch als Milchkönig bewirbt, muss eine Gemeinde oder ein Verein schon arg rückständig sein um zu schreien: Wir wollen aber lieber ein Mädchen!

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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