Sind Schülerpraktikanten eher unbeliebt?

Bei uns in der Firma wird manchmal ein kleines Büro beauftragt, um bestimmte Wasserproben zu nehmen und analysieren zu lassen. Wir müssen ja auch wissen, ob die Grenzwerte eingehalten werden und keine externe Verschmutzung eingetragen wird. Daher habe ich ab und an auch mit einer Bekannten zu tun, die in diesem Büro arbeitet und mit der ich dann für diesen Zweck zusammenarbeiten muss.

Ab und an bringt diese Bekannte dann eben auch einen Praktikanten mit, der gerade in deren Büro sein Berufspraktikum absolvieren muss. In der Regel sind das auch Studenten, also schon etwas älter. Sie meinte mal zu mir, dass Schülerpraktikanten in ihrem Büro überhaupt nicht gern gesehen wären und dass man diese kategorisch ablehnen würde, weil man doch eh nicht so viel mit diesen "Grünschnäbeln" anfangen könnte.

Habt ihr schon ähnliche Beobachtungen gemacht? Sind Schülerpraktikanten generell unbeliebt? Wie ist das auf eurer Arbeit? Wann würdet ihr Schülerpraktikanten vorziehen bzw. Studentenpraktikanten oder sogar freiwillige Praktikanten, die schon eine abgeschlossene Ausbildung haben? Findet ihr es diskriminierend, manche Gruppen hier kategorisch auszuschließen?

Ich kenne es eher so, dass Praktikanten meistens eher gerne gesehen sind. Gerade, wenn es sich um Schüler handelt. Diese werden dann oft als kostenlose Arbeitskräfte eingesetzt und müssen teilweise schon richtig mitarbeiten. Oftmals bekommen sie dann eben eher unbeliebte Aufgaben, wie etwas putzen oder aufräumen zu müssen. Ich denke, dass gerade Schülerpraktikanten das ohne große Widerrede machen würden.

Ich habe noch nicht erlebt, dass sich jemand über Schülerpraktikanten da irgendwie negativ ausgesprochen hat. Ich denke, dass es sicherlich auch unwissende Studenten gibt. Dabei spielt das Alter sicher nicht immer zwingend eine Rolle.

Ich finde, dass es auf die Person an sich ankommt. Es gibt durchaus Studenten die ich sehr unangenehm empfinde und Schüler die sich als sehr angenehme Zeitgenossen herausgestellt haben. Gerade wenn es auf freiwilliger Basis passiert, sind die Leute doch meistens motivierter bei der Sache als wenn es sich um ein stumpfes Pflichtpraktikum eines Studenten handelt.

Alles in allem habe ich bessere Erfahrungen mit den Schülern gemacht als mit den Studenten, die sich nicht sonderlich motiviert und von ihrer besten Seite gezeigt haben. Aber wahrscheinlich hatte ich auch nur diese eine Sorte von Studenten und das sorgt auch bei mir dafür, wenn mir ein neuer Student angekündigt wird ich die Erwartungen doch sehr tief im Keller ansetze und mir nicht zu viel verspreche, einfach weil die Vergangenheit mir das schon gezeigt hat.

So pauschal kann ich das nicht sagen, aber es ist bei uns im Betrieb schon so, dass eher weniger Schülerpraktikanten eingestellt werden. Wir haben eben auch nicht nur gute Erfahrungen gemacht, was frühere Praktikanten angeht. Eine Praktikantin war richtig gut und interessierte sich für die Arbeit. Eine weitere Praktikantin kam nach einigen Tagen einfach nicht mehr, ohne etwas zu sagen.

Eine andere Praktikantin war angeblich ständig krank, aber komischerweise nur dann, wenn draußen schönes Wetter war. Das war übrigens eine Praktikantin, die nicht von der Schule kam, sondern eigentlich freiwillig in ihren Ferien eine Woche bei uns arbeiten wollte. Auch das ist also nicht zwingend besser als Schulpraktikanten. Einen Praktikanten im Studium hatten wir mal und der war sehr gut. Aber auch das kommt sicher immer auf den einzelnen Menschen an. Aber somit verstehe ich es schon, wenn man in einem Betrieb eher darauf verzichten möchte, Schulpraktikanten einzustellen.