Sind Pflegeroboter bei Demenz vertretbar?

Ist der Einsatz von Pflegerobotern, die oftmals ein lebendiges Tier simulieren, wie z. B. die Robbe Paro, bei der Pflege von Demenzkranken vertretbar? Die Robbe Paro wird schon seit einigen Jahren in deutschen Pflegeheimen eingesetzt. Sie soll die Betroffenen zum Kuscheln animieren und Emotionen freisetzen.

Ein bisschen klingt für mich da mit, dass man mit solchen Hilfsmitteln Personal einsparen möchte. Werden die Kranken auf diese Weise verschaukelt? Was meint ihr dazu?

Diese Pflegeroboter muss man von zwei Seiten sehen. Einmal moralisch, ethisch und einmal von der wirtschaftlichen Seite. Wenn man nun einmal von der wirtschaftlichen Seite anfängt, wird man schnell bemerken, dass diese Pflegeroboter nur in der anfänglichen Demenz wirklich Sinn machen. Später kann der Demenzerkrankte damit nichts mehr anfangen.

Er füllt sich dadurch in der Lage, sich um jemanden zu kümmern. Der Pflegeroboter Paro muss ja umsorgt werden. Durch seine Flauschigkeit erinnert es ja eher auch an ein Kuscheltier. Es muss gekuschelt werden. Die Demenzerkrankten haben einen Sinn, sie haben eine Aufgabe.

In den späteren Phasen kann das Pflegepersonal nicht eingespart werden. Diese Roboter melden sich nur. Sie können aber solche Aufgaben gar nicht übernehmen. Sie können weder Essen machen, noch bei Verrichtungen helfen. Von daher keine Entlastung. Aber es bietet halt Beschäftigung für den Demenzerkrankten.

Sieht man es von der ethischen Sichtweise würde ich schon sehr schnell sagen, dass man hier versucht, den Demenzerkrankten zu veräppeln. Aber es ist nun einmal der Fall, dass Demenzerkrankte auf diese Pflegeroboter anspringen, also sollte man sie doch benutzen, damit der Demenzerkrankte aktiv bleibt und die Demenz so lang wie möglich verschoben wird. Denn durch die Aktivität bleiben ja auch kognitive und körperliche Kräfte erhalten.