Sind Nebenbeschäftigungen bei euch auf Arbeit erlaubt?

vom 03.02.2016, 14:47 Uhr

Bei mir im Nebenjob sind keine Nebenbeschäftigungen erlaubt, wenn gerade nichts los ist und es keine Arbeit gibt. Man darf dann aber trotzdem kein Buch lesen oder etwas anderes machen, da das in der Gastronomie auch nicht wirklich gut ankommen würde. Man muss sich dann einfach die Zeit vertreiben, indem man zum wiederholten Male kehrt oder putzt. Immerhin sieht man dann so aus, als wenn man beschäftigt wäre, so dass das auch besser ankommt.

Hat man einen Bürojob, dann ist es oft so, dass der Chef Nebenbeschäftigungen erlaubt, wenn gerade nicht viel los ist und wenn man nichts zu tun hat. Ich habe schon von Bekannten gehört, dass sie in solchen Fällen im Internet surfen oder ein Buch lesen dürfen. Sind Nebenbeschäftigungen bei euch auf der Arbeit erlaubt, wenn es gerade nichts zu tun gibt? Womit beschäftigt ihr euch dann?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Erlaubt sind Nebenbeschäftigungen bei uns offiziell zwar nicht, de facto ist es aber kein großes Geheimnis, dass es trotzdem fast jeder Mitarbeiter macht. Manche sind im Umgang damit sehr offen und haben keine Hemmungen, vor dem Chef das Handy aus der Tasche zu ziehen oder mitten in der Arbeitszeit kurz in die Stadt zu laufen, um ihre privaten Erledigungen zu machen; andere verhalten sich sehr diskret und gehen ihren Nebentätigkeiten wirklich nur nach, wenn sie alleine oder unter vier Augen mit Kollegen sind, denen sie vertrauen.

Ich handhabe es in der Regel eigentlich so, dass ich Nebenbeschäftigungen beim Job völlig unterlasse. Bei uns gibt es wirklich immer etwas zu tun man muss sich nur umschauen, wo und wem man helfen kann oder welcher Papierkram noch zu erledigen ist. Das erfordert zwar ein gewisses Maß an Eigeninitiative, kommt aber auch entsprechend gut bei Kollegen und Vorgesetzten an.

Abgesehen davon wäre es mir einfach extrem unangenehm und peinlich, am Handy oder mit einem Buch erwischt zu werden, wenn jemand den Raum betritt. Muss ich wirklich einmal einer privaten Verpflichtung nachgehen, die nicht bis nach der Arbeitszeit warten kann, beispielsweise eine Sendung zur Post bringen, einen Gesprächstermin wahrnehmen oder auf einen wichtigen Anruf warten, dann erkläre ich das meinem Vorgesetzten einfach ehrlich und bitte darum, kurz ein paar Minuten von der Arbeit freigestellt zu werden. Das war bislang nie ein großes Problem.

Ich kann aber irgendwo auch verstehen, dass es ebenso Jobs gibt, in denen man wirklich stundenlang nur herumsitzt und auf Arbeit wartet, und dass es in solchen Situationen wirklich stinklangweilig ist, wenn man sich nicht einmal mit einer Zeitschrift oder einem Blick in sein E-Mail-Postfach beschäftigen darf. Ein Bekannter von mir hat so eine Arbeitsstelle und wurde tatsächlich auch von seinem Chef ermahnt, weil er ein paar Mal Nachrichten vom Handy aus verschickt und beantwortet hat, obwohl er in dieser Zeit rein gar nichts anderes hätte tun können.

Es ist meiner Meinung nach auch nicht ganz korrekt, die Mitarbeiter in solchen Phasen dazu zu zwingen, lediglich die Wand anzustarren oder Papierstapel von A nach B zu sortieren, aber andererseits stelle ich es mir auch schwierig vor, private Aktivitäten so zu gestatten, dass sie sich in einem akzeptablen Rahmen halten.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Als ich noch im Institut gearbeitet habe, war das zwar auch nicht offiziell erlaubt, aber es haben trotzdem alle gemacht, also sich nebenher beschäftigen. Aber so dreist, ein Buch zu lesen, war dann doch niemand. Man hat das eher subtil gemacht.

Sogar die Sekretärin des Chefs habe ich ein paar Mal dabei "erwischt", wie sie Online eine Zeitung gelesen hat. Sie hat sich durch mich überhaupt nicht stören lassen und es war ihr total egal, ob man sie dabei beobachtet hatte oder nicht.

Ich habe mir irgendwann dann auch angewöhnt, mich nebenher zu beschäftigen. Ich hatte auch ein separates Büro, sodass das problemlos möglich war. Hatte ich Zeugen da, habe ich das nicht gemacht. Das hätte ich als zu dreist empfunden, wenn ich ehrlich bin. Wenn ich alleine war, habe ich auch mal private Anrufe auf meinem Smartphone entgegen genommen, nebenher Nachrichten bei Whatsapp oder Facebook beantwortet (was eher selten vorkam) oder ich habe private Emails beantwortet oder private Sachen recherchiert.

Ab und zu habe ich auch Beiträge für dieses Forum geschrieben oder nach Ideen für neue Beiträge gesucht. Es kam aber auch vor, dass ich bei Amazon gestöbert oder Sachen bestellt habe. Das aber immer so, dass diese Seiten mit einem Klick verschwunden sind, wenn jemand rein kommt, also ich war da schon sehr subtil.

Das war aber auch irgendwo eine Notsituation. Denn man gab mir zwar Aufgaben, aber der Wissenschaftliche Mitarbeiter, der mir meine Aufgaben geben sollte, war irgendwie viel zu langsam. Ich war mit meinen Aufgaben immer viel schneller fertig als an wöchentlicher Zeit dafür vorgesehen war, sodass ich einmal sogar nach Hause geschickt wurde, weil es nichts mehr zu tun gab. Bei weniger Anwesenheit kriegt man auch weniger Geld und gerade als Student geht so eine Situation gar nicht.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei uns auf der Arbeit wird die Nebenbeschäftigung lediglich geduldet. Der Arbeitgeber wird dies in der Regel nicht verbieten, allerdings hält er davon meist wenig. Die Leute sind meist sehr gestresst und einfach ausgepowert. Außerdem spielt hierbei eine Rolle ob man sich in der Ausbildung befindet oder nicht. Meines Wissens nach ist das bei Auszubildenden noch einmal eine Nummer schwieriger bezüglich des Nebenjobs.

» ChrisDo44379 » Beiträge: 4 » Talkpoints: 1,78 »



In der Ausbildung war mein damaliger Chef gnadenlos. Eine Sekunde ohne Arbeit und der flippte aus. Wir haben ohne fest definierte Pause gearbeitet und wenn man dann zwischendurch einen Kaffee trank oder ein Brötchen aß, wurde man schon schief angeschaut.

Wenn man sich bei wenig Arbeitsaufkommen in eine stille Ecke zurückgezogen hatte, sorgte man immer dafür, etwas griffbereit zu haben, falls man Schritte hört. Als ich im und nach dem Studium dort gearbeitet habe, war es komplett anders. Als erst angehende und dann vollwertige Kollegin war Entspannung erlaubt.

Später in anderen Jobs gab es nie solchen Stress. Da zählten die Ergebnisse und nicht der Weg dahin. Heute bin ich mein eigener Chef und muss mich höchstens selbst zur Arbeit anhalten.

» cooper75 » Beiträge: 13413 » Talkpoints: 516,13 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Hier muss man sehr genau aufpassen, denn wenn ich es an den Arbeitstagen mache, kann mir der Chef es verbieten. Führe ich meine Nebentätigkeit beispielsweise am Wochenende aus geht es ihm nichts an. Wenn ich am Wochenende überhaupt nicht arbeiten muss habe ich Freizeit den ganzen Tag. Dann kann ich machen was ich will.

Anders gestaltet sich die Angelegenheit im Schichtdienst oder bei vermehrter Wochenendarbeit. Bei einer solchen Sachlage darf ich keiner Nebentätigkeit nachgehen, denn der Chef wird es mir auf jeden Fall untersagen.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


ich kenne das nicht, dass Nebenbeschäftigungen ausdrücklich erlaubt sind. Allerdings kenne ich es aus einigen Betrieben, dass nichts gesagt wird, wenn z.B. in einem Callcenter zwischen den Anrufen die Mitarbeiter im Netz surfen. Oft handelt es sich hierbei um informelle Absprachen, die offiziell natürlich nicht zugegeben werden.

» bikabran » Beiträge: 24 » Talkpoints: 8,83 »



Ich habe zuvor in zwei kleineren Gastronomiebetrieben gearbeitet und in beiden war es in Ordnung, sich zu beschäftigen, wenn gerade nichts los was.

Im ersten Betrieb fand es der Chef nicht so gut, wenn man pausenlos auf das Handy gestarrt hat, weshalb er sogar extra einen günstigen Laptop zum Surfen besorgt hatte, den wir uneingeschränkt für Privatsachen nutzen konnten. Auch in einer Zeitschrift blättern war in Ordnung, wir mussten uns nur hinter der Theke befinden und durften nicht sitzen.

Im zweiten Gastronomiejob, einer Art Bar, wollte der Chef natürlich dass wir uns mit den Gästen unterhalten um höheren Umsatz zu erzielen. Wenn aber keiner da war oder die Gäste untereinander in Gespräche vertieft waren durften wir auch lesen, solange alles was zu erledigen war getan war.

In meinem jetzigen Job im Einzelhandel sind so Sachen wie Handys auf der Fläche eigentlich verboten, manche halten sich aber nicht daran. Einige meiner Kollegen surfen auch privat aber das sind dann meistens Seiten, die noch mit der Arbeit in Verbindung gebracht werden könnten. Ein Kollege liest nämlich oft Rezensionen von Spielen oder Filmen was er theoretisch auch für einen Kunden suchen könnte. Aber ausdrücklich erlaubt ist sowas nicht bei uns.

» Plastic93 » Beiträge: 13 » Talkpoints: 2,84 »


Wirklich erlaubt sind solche Nebenbeschäftigungen bei mir bei der Arbeit nicht, aber wenn man wirklich so gar nichts zu tun hat, dann sagt der Chef auch nichts dagegen, wenn man mal ein Buch in die Hand nimmt und einige Seiten liest, bis der nächste Kunde den Laden betritt und man wieder etwas zu tun hat. Als ich noch am Anfang dort war, hat der Chef mir gesagt, dass ich doch am nächsten Tag ein Buch mitbringen soll, damit ich darin lesen kann, wenn wieder so wenig los ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Bei uns auf der Arbeit ist es kein Problem, wenn man sich mit seinem Smartphone privat beschäftigt. Wir haben auch eine WhatsApp-Gruppe, in der alle Kollegen drin sind. So gesehen kann der Chef es ja nie wissen, ob wir privat oder dienstlich mit dem Handy beschäftigt sind.

Wir dürfen aber auch mal privat im Internet surfen, wenn das Arbeitsaufkommen dies zulässt. Vor allem während der Nachtschicht ist sehr wenig zu tun, da gucken wir dann online irgendwelche Filme an. Da wir nachts immer zu zweit sind, darf einer auch für ein oder zwei Stunden schlafen.

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» HeyNow » Beiträge: 72 » Talkpoints: 20,56 »


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