Sind Kiss-and-go-Zonen für überfürsorgliche Eltern sinnvoll?

vom 26.12.2014, 20:27 Uhr

Inzwischen sind aufgrund von überfürsorglichen Eltern in Schulen Kiss-and-go-Zonen bekannt geworden. Da können sich Eltern dann von ihren Kindern verabschieden bevor diese ins Klassenzimmer gehen.

So soll der Unterricht pünktlich starten können ohne dass zum Beispiel der Schulranzen in der Grundschule bis ins Klassenzimmer getragen oder die Jacke abgenommen wird. Die Meinungen sind bei Kiss-and-go-Zonen für Eltern umstritten. Was haltet ihr davon?

» emily erdbeer » Beiträge: 564 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe davon ehrlich gesagt zum ersten Mal gehört. Bei uns dürfen die Eltern die Erstklässler die ersten paar Wochen noch begleiten und ab da haben Eltern im Schulgebäude nichts mehr zu suchen, es sei denn sie haben ein dringendes Anliegen mit der Lehrerin zu besprechen.

Ich finde das total gut, da es so schon ein Gedränge ist und man von Schulkindern auch eine gewisse Selbstständigkeit erwarten kann und sollte. Es gibt auch Eltern die arbeiten müssen und ihre Kinder gar nicht ins Klassenzimmer bringen könnten.

Die Kinder sind heute schon sehr umsorgt und die Eltern teilweise überfürsorglich, mich eingeschlossen, da haben Kinder schon wenig Freiraum. Da sollte wenigstens die Schule Eltern freie Zone sein, um den Kindern die Möglichkeit zu geben, eigene Erfahrungen zu machen.

Denn viele Eltern neigen in solchen Situationen dazu, Probleme mit der Lehrerin oder Mitschülern anzusprechen, obwohl ihre Kinder in der Lage wären, das Problem selber zu lösen.Allgemein mischt man sich automatisch mehr ein, wenn man präsenter ist und mehr mitbekommt.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wenn man teilweise beobachten kann, dass die Eltern am liebsten noch mit dem Auto bis ins Klassenzimmer fahren wollen, dann ist das schon ein guter Weg, der da teilweise eingeschlagen wird. Bei uns an der Grundschule hat in diesem Jahr die eine Klassenlehrerin der ersten Klasse durchgesetzt, dass die Kinder wirklich nur die ersten zwei Wochen bis in die Klasse gebracht werden. Danach ist an der Schultür die Verabschiedung zu machen.

Immerhin sollen wir unsere Kinder zur Selbständigkeit erziehen. Aber wie sollen sie diese lernen, wenn Mama oder Papa nur dann nicht dabei sind, wenn es nicht anders geht? Meiner Meinung nach sollte an allen Schulen an der Tür die Verabschiedung sein. Es ist, vor allem in den Grundschulen, eh schon morgens ein Gewusel in den Fluren. Wenn dann noch von jedem Kind ein Elternteil dabei ist, kann man sich ja kaum mehr bewegen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Bei uns gibt es das generell nicht, weil es bei uns nicht erwünscht ist, dass die Eltern den Kindern bis in die Klasse folgen. Schon in der Grundschule wird bei uns in der Umgebung das Kind zur Selbstständigkeit erzogen. Das beginnt schon bei der Hausübung und hört beim Begleiten auf. Ab dem Schulgebäude haben die Eltern schon nichts mehr verloren, es sei denn, es ist eine Aufführung oder der Elternsprechtag.

Bei uns wäre so eine Kiss-and-Go Zone also komplett sinnlos, weil diese schon der Pausenhof darstellt. Wenn man jetzt nicht ein Gespräch mit einer Lehrperson oder der Direktion führen möchte, dann hat man einfach im Schulgebäude nichts verloren. Auch bei der Aufführung in der Schule war es so, dass die Eltern draußen gewartet haben, erst die Kinder hinein gebeten wurden und dann erst die Eltern nachkommen durften.

So herrschte nicht so ein Durcheinander und es ist ja auch nicht nötig, dass manche Eltern immer noch die Glucke spielen, weil sie denken, dass ihr Kind immer noch ach Gott so klein ist. Ich finde das bei uns hervorragend gelöst und finde es schade, wenn es bei euch in Deutschland solche Zonen braucht.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



In den Grundschulen meiner Kids war es nicht üblich solche Zonen einzurichten. Aber ich weiß von beiden Schulen, dass die Kinder von etlichen Eltern bis hinein zur Schule begleitet wurden und dann auch teilweise gleich einmal die Lehrer zum Gespräch gedrängt wurden.

Zumindest in der Schule meines Sohnes wurde deshalb im letzten Schuljahr dezent darauf hingewiesen, dass die Kinder doch allein in die Schule gehen könnten und bitte auch sollten. Leider haben sich nur wenige Eltern an die Bitte gehalten. Daher könnte es an dieser Schule durchaus sinnvoll sein,eine solche Zone einzurichten.

Allerdings frage ich mich, was das bringen soll. Damit wird das Problem ja nur an einen anderen Ort verlagert. Dann wimmelt es eben in den Kiss-and-Go-Zonen von Eltern, die ihren Nachwuchs umsorgen und hoffen, einen Lehrer zu erhaschen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich kannte solche Zonen bisher gar nicht und halte sie auch für wenig sinnvoll. Meiner Meinung nach muss man da ein Ritual entwickeln, aber spätestens beim Klassenzimmer muss das Elternteil meiner Meinung nach auch draußen bleiben. Das Kind muss ja auch eigenständig werden und so sollte man es nicht noch bis zum Platz bringen.

Bei mir gab es solche Zonen auch nicht. Meine Eltern haben mich auch nur bis maximal unten vor die Schultüre gebracht, meistens auch nur einfach so in die Schule geschickt, weil ich nur wenige Schritte neben der Schule gewohnt habe.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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