Sind jüngere Geschwister wirklich die Spaßvögel der Familie?
Forscher des Meinungsforschungsinstitutes YouGov meinen aufgrund von Studienergebnissen, dass die Reihenfolge der Geburt großen Einfluss darauf haben kann, ob wir unbeschwert oder ernst durchs Leben gehen.
Während das erstgeborene Kind als wissbegierig, strebsam und intelligent gilt, habe man nun herausgefunden, dass besonders die jüngsten Geschwister die Rolle des lustigsten Nachwuchses einnehmen. Demzufolge sollen die individuellen Wesenszüge unter Geschwistern alles andere als rein zufällig sein.
Ältere Geschwister haben ein starkes Verantwortungsgefühl und machen sich mehr Gedanken. Jüngere Kinder fühlten sich freier. Sie fühlen sich für den älteren Bruder oder die ältere Schwester nicht verantwortlich - und haben deshalb mehr Raum für Spaß und Entspannung im Alltag. Die Jüngeren gelten deshalb mit 46 Prozent als lustiger im Vergleich zu ihren älteren Geschwistern.
Im Fall von mir und meinem Bruder war und ist dies tatsächlich der Fall. Mein Bruder ist wirklich der Spaßvogel der Familie und auch die jüngste Cousine steht auf Spaß und geht am unbeschwertesten durchs Leben. Auch in meinem Freundeskreis trifft dies meist zu. Wie ist das bei euch?
Ich habe auch einen älteren Bruder und der ist in manchen Situationen auch abgeklärter als ich, aber das wird dann wohl eher an der größeren Erfahrung liegen und das finde ich ja jetzt auch nicht so erstaunlich. Was den Spaß und den Witz angeht, so nehmen wir uns nach meinem Empfinden nicht sehr viel. Aber wir sind auch 7 Jahre auseinander und dann kommt es wohl auch darauf an, wo und bei wem man witzig herüberkommen will.
Das klingt ja mal wieder wahnsinnig wissenschaftlich. Wie misst man bitteschön "lustig" und "Spaßvogel"? Es kann schon sein, dass die Familiendynamik einen gewissen Einfluss auf die sozialen Rollen hat, die man so spielt, aber dann müsste man ja voraussetzen, dass alle Familien gleich sind, und der Rest sind Klischees aus Vorabendserien. Offensichtlich wird ja beispielsweise vorausgesetzt, dass man nicht intelligent und lustig zugleich sein kann und gerade Grips in der Reihenfolge der Geschwister nur mühsam von oben nach unten durchsickert. Wäre ich nicht die Älteste, würde mich das ganz schön aufregen.
Bei mir in der Familie war es beispielsweise so, dass mein Vater schon bei mir ziemlich alt war und nach der Geburt meiner jüngsten Schwester gesundheitlich in die Knie gegangen ist. Dazu kam noch die Demenz meiner Oma und meine Mutter ist auch krank geworden, als das Nesthäkchen noch im Teenageralter war. Da war für "lustig" wenig Platz und ich würde sogar ganz umgekehrt sagen, dass ich als Älteste am wenigsten Verantwortung und Stress hatte. Und besonders "lustig" bin ich auch nicht geworden, während sich die Intelligenz doch glücklicherweise gleichmäßig verteilt hat.
Meine Eltern freuten sich stets, war ich im Ferienlager. Meine Oma freute sich stets, war ich wieder da. Denn ich erzählte dann stundenlang Witze und meine Oma kriegte sich kaum mehr ein vor Lachen. Sie war stets begeistert und erzählte es immer wieder, dass ich immer mit einem Sack voller Witze und lustiger Geschichten im Gepäck die Heimreise antrat. Blöd nur, dass ich die älteste Tochter war und auch Cousine und Cousin jünger waren. Wir fallen wohl aus dem Rahmen.
Ich war sowohl verantwortungsvoll und umsichtig, allerdings auch der Klassenclown. Tja, wie passt das wohl zusammen. Ich denke einmal, dass Menschen mit Humor nicht den ganzen Tag eine Nase drehen, sondern auch würdevoll durch das Leben schreiten, wie eben ihre weniger humorvollen Mitmenschen auch. So richtig ernst war übrigens keines von uns Kindern. Eher ein bisschen tapsig und ungeschickt, wie mein Bruder, den ich aus so mancher Situation rauskloppen musste.
Wir sind 3 Kinder, ich habe 2 ältere Brüder und bin wenn man so will ein Nachzügler. Die Spaßkanone bin ich aber bei uns ganz sicher nicht. Sicherlich, ich habe meinen Humor und kann auch den ein oder anderen Witz machen, aber generell neige ich eher dazu nachdenklich zu sein, gut zuzuhören und bin jemand mit dem man sich gut austauschen kann. Der Erstgeborene ist in dem Fall der Spaßvogel und auch derjenige, der sich eigentlich die wenigsten Gedanken im Leben macht. Ihm scheint alles irgendwie zuzufliegen und egal wie blöd die Lage ist, letztendlich gewinnt er mit seiner Strategie.
Der Mittlere ist bei uns der Intelligenteste. Das kann man ganz klar so sagen und ich bin auch wirklich Stolz auf seine Arbeit und mit welcher Leidenschaft er das alles angeht. Er ist der analytische Typ, zwar auch zum Humor neigend, aber sein eigener etwas schwarzer Humor. Er ist eher nicht so der gesellige Typ. Bei uns trifft diese Studie also schon mal nicht zu und ich denke, dass das auch bei einigen Familien so sein wird, immerhin ist es nicht in jeder Familie gleich.
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