Sind in eurer Beziehung die Aufgaben klar verteilt?
Oft hört man ja, dass in Beziehungen/ Ehen noch das klassische Modell herrscht. Sprich der Mann geht arbeiten und macht das handwerkliche und die Frau kümmert sich um die Kinder und den Haushalt.
Bei uns ist herrscht es nicht mehr. Wir gehen beide in Vollzeit arbeiten, kümmern uns gemeinsam um die Kinder und den Aufgaben im Haushalt nimmt sich jeder mal an. Das kommt immer darauf an was anfällt und wer daheim ist. Auch das handwerkliche wird nicht mehr rein nur von den Mann gemacht, kleinere Aufgaben werden schon aus Interesse auch von der Frau mal übernommen. Wie ist das bei euch? Herrscht noch klare Trennung der Aufgaben oder Aufgabenverteilung?
Bei uns existiert auch keine klassische Rollenverteilung, und unsere Beziehung ähnelt eher der, die du beschreibst. Wir haben beide Vollzeitjobs und sind entsprechend wenig und teilweise auch nicht gleichzeitig zuhause. Elementare Haushaltsaufgaben wie das Kochen, Putzen und Wäschewaschen übernimmt also derjenige, der gerade die Kapazitäten dazu hat.
Zwar gibt es schon die Tendenz, dass ich mehr Spaß an und Motivation für Arbeiten in der Küche habe, während mein Freund beispielsweise eher mal das Badezimmer putzt, aber das sind keine festen und unveränderlichen Präferenzen. Lange Zeit war ich hauptsächlich zuständig für Einkäufe und Auswärtstermine, da ich die einzige mit Führerschein im Haus war, aber mittlerweile hat mein Freund auch da nachgelegt und kann sich im gleichen Ausmaß beteiligen.
Auch, was die finanzielle Beteiligung an Miete und Lebenshaltungskosten angeht, gibt es bei uns keinen Unterschied. Die Miete wird exakt halbiert, ein Teil der Nebenkosten läuft vertraglich auf mich, der andere auf ihn, und den Einkauf bezahlen wir im Wechsel.
Bei uns sind die Aufgaben genau gegensätzlich zur üblichen Standard-Variante geregelt. Ich beziehe aufgrund einer Muskelerkrankung bereits Erwerbsminderungsrente und meine Partnerin arbeitet Vollzeit. Insofern es mir möglich ist kümmere ich mich um den Haushalt und somit auch um die handwerklichen Aufgaben, um Organisatorisches und um unsere Tochter. Es ist meiner Partnerin aber trotzdem wichtig dass sie auch über organisatorische Dinge Bescheid weiß und dass sie auch hin und wieder mal in handwerkliche Arbeiten eingebunden wird. Sie möchte in diesem Bereich von mir lernen damit sie sich im Notfall auch selbst helfen kann.
Bei uns sind die Aufgaben nicht klar verteilt. Wir machen beide in etwa gleich viel und versuchen, möglichst viel gemeinsam zu machen. Ansonsten wechseln wir uns bei vielen Aufgaben auch ab. Es kann dabei schon sein, dass der eine eine Aufgabe öfter macht als der andere, aber eine feste Regel gibt es da nicht. Es kommt einfach darauf an, worauf man gerade so Lust hat, was sich gerade anbietet und wer grade die Zeit für eine bestimmte Aufgabe hat.
Wir gehen beide arbeiten und arbeiten auch beide in etwa gleich viel. Meistens koche ich am Abend, was aber einfach daran liegt, dass ich das liebe und es mir Spaß macht. Meistens hilft mir mein Freund aber auch dabei. Und manchmal kommt es auch vor, dass ich mich auf die Couch setze und er dann kocht. Beim Abräumen ist es dann auch gleich und das übernehmen wir mehr oder weniger beide.
Ansonsten räumen wir beide eigentlich immer nach uns auf, so dass erst gar kein Chaos entsteht. Glücklicherweise haben wir auch einen Staubsauger-Roboter, so dass dieser diese Aufgabe übernimmt. Und am Wochenende suchen wir uns meistens einen Tag raus und putzen dann gemeinsam. Da entscheiden wir dann aber auch spontan, wer welchen Raum sauber macht und welche Aufgaben erledigt. Und einkaufen gehen wir auch immer gemeinsam,
Mir fällt so spontan tatsächlich kein einziges Paar ein, bei dem irgendwelche klassischen Modelle herrschen. Wenn, dann waren das höchstens auf eine gewisse Zeit beschränkte Arrangements, die aus der Notwendigkeit heraus getroffen wurden. Eine Freundin hat zum Beispiel fast zwei Jahre auf einen KITA Platz warten müssen und bei ihrem Partner war Arbeiten in Teilzeit nicht möglich.
In meiner Beziehung gibt es übrigens sehr wohl einige Aufgaben, die klar verteilt sind und die überhaupt nichts mit klassischen Modellen zu tun haben. Es ist doch normal, dass der Partner nicht die gleichen Vorlieben und Talente hat, also macht es doch Sinn, dass man anfallende Arbeiten so aufteilt, das jeder das abbekommt, was sie oder er am besten kann und am liebsten macht.
Ich arbeite ebenso wie mein Mann. Allerdings bin ich zu Hause, kann mir die Zeit entsprechend einteilen und selber entscheiden wie viel ich machen will. Allerdings habe ich damit automatisch auch mehr mit den Kindern zu tun, da mein Mann in 3 Schichten arbeitet. Im Haushalt macht dann jeder so das was er eben sieht und damit laufen wir ganz gut. Das heißt nun aber nicht, dass sich mein Mann nie um die Kinder kümmert, das macht er auch und wenn er dann mal frei hat auch mehr als ich um mich zu entlasten.
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