Sind Hundezüchter mittlerweile verpöhnt?

vom 24.07.2021, 10:13 Uhr

Mittlerweile habe ich zwei Hunde und bin auch viel in Hundeforen unterwegs und dort bekommt man häufiger den Eindruck, dass es nicht mehr zeitgemäß ist, sich einen Hund vom Züchter zu holen. In den Tierheimen und gerade auch im Ausland warten genug Hunde auf ein Zuhause und dementsprechend habe ich es schon öfters erlebt, dass auf die Angabe, einen Zuchthund zu besitzen, mittlerweile ein regelrechter Kampf ausbricht zwischen den Tierschützern und den Anhängern der Züchter. Auch auf Social Media sehe ich, dass Influencer häufig kritisiert werden, wenn sie einen Hund vom Züchter haben.

Wie steht ihr zu dieser Thematik? Habt ihr ähnliche Beobachtungen machen können? Seid ihr der Meinung, dass man sich für eine der Parteien entscheiden muss oder geht auch beides?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Prinzipiell bin ich völlig bei den Leuten, die sich Hunde aus dem Tierheim holen. Allerdings finde ich es dann auch wichtig, dass das Tier bei einem bleiben kann und das finde ich dann schwierig, wenn man zum Beispiel Kinder hat und dann der Hund vielleicht doch nicht so ganz passt. Da kann eben immer mal etwas sein und dann landet der Hund wieder im Tierheim. Ich denke daher, dass es schon Gründe geben kann, bei einem Züchter zu kaufen. Gerade wenn man eine bestimmte Rasse haben möchte und es im Tierheim keinen entsprechenden Hund gibt oder auch keinen Welpen, dann ist es doch okay zu einem Züchter zu gehen.

Vor allem kann man bei einem Züchter auch immer Tiere erwarten, die gut geimpft wurden, die sozialisiert sind und die im besten Fall gesund sind. Daher sehe ich da schon Vorteile. Auch die Hunde aus dem Ausland sehe ich eher kritisch, denn hier sind die Tierheime ja auch voll und da müsste man wohl eher eine andere Einstellung bei den Leuten in den Ländern schaffen. Man bekommt aber oft vermittelt, dass das so einfach ist, dabei sind das oft Hunde, die schlimme Dinge erlebt haben und wenn man dann einfach nur den Hund vermittelt ohne zu schauen an wen, kann das auch blöd enden. Meiner Meinung nach soll jeder den Hund da holen, wo es für ihn und seine Bedürfnisse passend ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich interessiere mich nicht groß für Hunde und frage mich generell, wieso man eine sauteure Töle aus der Zucht braucht, wenn es so viele nette, gebrauchte Modelle gibt, die auf Herz und Nieren geprüft, gesund und charakterlich einwandfrei sind, aber eben im Tierheim sitzen, obwohl sie niemandem was getan haben. Aber für mich als Beobachterin ist der "Hundewunsch" anscheinend genauso irrational wie der "Kinderwunsch" und überschreibt alle logischen Erwägungen, Einschränkungen und sinnvollen Einwände.

Zumindest kann ich mir es nicht anders erklären, dass immer noch Qualzüchtungen herumhoppeln, Jagdhunde in Stadtwohnungen gepresst werden, Kindersatz-Fiffis völlig neurotisch in ihre Handtaschen pissen und Border Collies keine Schafe hüten, rennen und Spaß haben dürfen, sondern im Schritttempo neben dem Kinderwagen her schlurfen müssen, weil Zweieinhalb-Zentner-Frauchen nicht schneller kann.

Genug Leute kaufen sich ja auch irgendwelche halbtoten Kreaturen irgendwo aus einem Kofferraum, weil sie "Rasse" mögen, aber nicht bereit sind, dafür einen Haufen Kohle abzudrücken. Und wenn das Tier dann eine Tierarztrechnung nach der anderen verursacht oder sich von den Kinderlein nicht widerstandslos ins Maul fassen lässt, ist die Endstation wieder bestenfalls Tierheim. Angesichts von so viel Egoismus und geradezu pathologischer Empathiefreiheit wundert mich nicht mehr viel. Da geht es schon lange nicht mehr um das Wohlergehen einer fühlenden Kreatur, sondern wie so oft nur darum, dass mensch seinen Willen bekommt.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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