Sind Hunde viel gefährlicher als Wölfe für den Menschen?

vom 29.01.2017, 08:22 Uhr

Ich habe mitbekommen, dass kürzlich in der Sendung "Hart aber Fair" über den Wolf diskutiert worden ist. Es stellte sich die Frage, welche Gefahr vom Wolf für den Menschen ausgehen würde und ob es sinnvoll wäre, eine Art Obergrenze für Wölfe in Deutschland einzuführen.

Es wurde dann auch gesagt, dass es nur knapp 46 Rudel Wölfe in Deutschland geben würde und dass doch keinerlei Gefahr für den Menschen von Seiten des Wolfes wäre. Da wären die Hunde für den Menschen doch viel gefährlicher, zumal sie doch in Form von Haustieren viel enger mit dem Menschen zusammenleben würde. Daher wäre eine Obergrenze für Wölfe übertrieben und die Angst vor Wölfen reine Panikmache.

Wie seht ihr das? Kann man wirklich sagen, dass Hunde viel gefährlicher für den Menschen sind als Wölfe es je könnten? Oder ist das zu leicht gedacht? Ich bin ja immer noch der Meinung, dass der Mensch für den Menschen am gefährlichsten ist und wenn das Haustier nicht vernünftig erzogen wird, dann ist es kein Wunder, dass es zur Gefahr wird. Wie seht ihr das?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Das ist sicherlich eine schwierige Frage, aber ich denke, dass es durchaus gefährlich werden könnte, wenn man auf einem Spaziergang einem Wolfsrudel begegnet und vielleicht auch selbst einen Hund dabei hat. Ich denke, dass viele dann gar nicht wissen, wie sie sich richtig verhalten müssen. Allerdings sind solche Begegnungen ja wirklich selten.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass es da eher zu Verletzungen durch den Hund kommt. Immerhin gibt es davon bei uns viel mehr und es kann ja immer sein, dass man da mal gebissen wird. Ich denke, gerade Menschen, die viel mit Hunden arbeiten, wie Tierärzte und Tierarzthelfer sind davon eher betroffen und werden schon mal gebissen oder gekratzt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Natürlich sind Hunde für Menschen gefährlicher als Wölfe. Hunde sind aggressiver, Menschen gegenüber viel territorialer und weniger auf ihre persönliche Unversehrtheit bedacht. So haben wir Hunde gewollt und entsprechend sind sie gezüchtet worden.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Zuallererst ist das ja auch eine Frage der Wahrscheinlichkeit. Ich persönlich habe leider noch nie irgendwo einen wildlebenden Wolf gesehen, dafür stand schon einmal morgens auf dem Weg zum Bus ein herrenloser und knurrender Hund einer großgewachsenen Sorte auf meinem Weg. Wie wahrscheinlich ist es, dass mir das mit einem Wolf passiert wäre? Wie viele Leute sind schon von einem Hund gebissen worden, wie viele von einem Wolf?

Vor einiger Zeit sah ich eine Reportage über Wölfe in einem Naturpark. Und obwohl die Tiere Menschen kannten, weil sie von ihnen gefüttert wurden, waren sie wirklich sehr scheu und trauten sich kaum das Futter zu holen, weil auf einer Brücke in ca. 3 bis 5 Meter Entfernung das Kamerateam stand. Die interviewten Wissenschaftler gaben in besagter Reportage auch zu Auskunft, dass Wölfe in freier Wildbahn eigentlich immer vor dem Menschen flüchten würden und sich schon extrem in die Enge gedrängt sehen müssten für einen Angriff.

» Verbena » Beiträge: 4938 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Natürlich! Wie viele Wölfe begegnen mir auf einem Spaziergang durchs Dorf, und wie viele Hunde? Wie viele Wölfe haben schon dem Briefträger die Hose zerrissen, obwohl er nur seinen Job machen wollte? Wie vielen Leuten ist schon ein unangeleinter Hund begegnet, und wie vielen Leuten ein Wolf? Wir sind ja nicht mehr im Mittelalter, wo allein schon der Fußmarsch zum Milch holen einen sechsstündigen Marsch durch den tiefen Tann bedeutet hat, und hinter jedem Stein ein Raubtier lauerte. :lol:

Rein statistisch gesehen wird den allermeisten von uns in unserem Leben kein Wolf begegnen, und falls das ein oder andere Schaf daran glauben muss, muss man den Besitzer eben entschädigen. Schafhaltung muss sowieso bezuschusst werden, und ich glaube nicht, dass ein Schaf mehr als einen Hunderter kostet. Da würde ich zur Not noch mit der Sammelbüchse losziehen, damit die Dorfbevölkerung keine Wolfsfallen auslegt oder mit Fackeln und Mistgabeln loszieht, die Bestie zu erlegen. :roll: Das Märchen vom "bösen Wolf" sollte doch eigentlich aus den Köpfen der Menschen mittlerweile verschwunden sein.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Wölfe haben grundsätzlich erstmal Angst vor Menschen, Hunde oft nicht. Würde mir also auf einem Spaziergang ein Wolf begegnen, wäre ich tatsächlich eher begeistert, einen wildlebenden Wolf gesehen zu haben, als dass ich Angst hätte. Trotzdem würde ich mich dann aber einfach von ihm entfernen, wenn er nicht ohnehin schon irgendwohin weg von mir verschwunden ist.

Es gibt zwar Fälle, in denen Menschen angegriffen wurden, aber die sind sehr gering, und meist war der Wolf an Tollwut erkrankt. Wikipedia zufolge gab es zwischen 1952 und 2001 ganze neun tödliche Angriffe von Wölfen auf Menschen, und in fünf dieser Fälle war der Wolf tollwütig. Nordamerika von 1970 bis 2002 gab es bei 80 Fällen, in denen ein Wolf einem Menschen mit "wenig Scheu" begegnete, nur 16 Bisse, keiner davon tödlich.

Meine Chancen, nicht gebissen zu werden, falls ich überhaupt einem Wolf begegnen sollte, und falls dieser keine Angst hat, und falls er dann überhaupt aggressiv ist, stehen also relativ gut. Da mach ich mir mehr Sorgen, dass meine Katze mal 'nen schlechten Tag hat.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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