Sind Hausarbeiten und Bachelorarbeiten Glückssache?

Ich habe oftmals das Gefühl, Hausarbeiten seien oft eine reine Glückssache, je nachdem, für welches Thema man sich entscheidet. Vorletztes Semester hatte ich zwei Hausarbeiten und die eine habe ich schnell runterschreiben können. Zu dem Thema gab es viele Bücher und auch Sammlungen von mehreren Autoren, sodass ich aus einem Buch viele Quellen ziehen konnte. So hatte ich die passende Literatur schnell zusammen und das ist ja oft schon die größte Hürde bei Hausarbeiten.

In einer anderen Hausarbeit habe ich unglaublich viel Zeit investiert und drei Monate an 25 Seiten gehangen. Da hatte ich aber großes Pech, denn ich konnte zwar viele Studien finden, doch die waren alle nicht auf Deutsch. Wenn ich aber eine Situation in Deutschland erklären will, kann ich dafür schlecht Studien heranziehen, die bunt zusammengewürfelt sind aus Kanada, England und Australien. Die Dozentin hatte Thema und Inhaltsverzeichnis abgesegnet, sodass ich dachte, es würde sich genug finden oder es sei nicht schlimm, ausländische Studien zu nehmen. Leider hatte ich falsch gedacht, die Dozentin zeigte sich alles andere als zufrieden.

Somit habe ich das Gefühl, die Qualität einer Hausarbeit hängt oft nur vom Glück beim Thema ab. Habt ihr auch das Gefühl, bei solchen Dingen geht es weniger ums Können? Was tut ihr, wenn ihr bei gewissen Themen nicht genug aussagekräftige Literatur findet?

Ich denke, dass besonders ausarbeiten oft Glückssache sind. Denn bei einer Bachelorarbeit kann man sich ja im Vorfeld überlegen, worüber man ungefähr schreiben möchte und man recherchiert ja auch vorher entsprechend die Literatur durch und entwirft eine ungefähre Gliederung basierend auf der Literatur. Erst danach wird die Arbeit irgendwann angemeldet, sodass man ja schon weiß, worauf man sich einlässt finde ich.

Bei einer Hausarbeit ist das aber nicht der Fall. Wenn man in einem Seminar die Wahl bei einem Thema hat, hört man nur den Titel und man weiß nicht, wie viel brauchbare Literatur es zu diesem Thema gibt. Wenn man Pech hat, verteilt der Dozent die Themen und man muss nehmen was man kriegt, egal wie langweilig oder ätzend das Thema auch ist.

So hatte ich mal das Vergnügen, von einem Dozenten ein Thema zugewiesen zu bekommen. Das Thema war so ätzend, das hätte man kaum toppen können. Genau genommen musste ich über ein kurzes Kapitel aus dem Baugesetzbuch schreiben. Da standen nur ein paar Paragraphen und sonst nichts. Ich weiß nicht mehr genau, wie das Thema hieß. Ich weiß nur noch, dass ich kaum Literatur dazu gefunden hatte, weil es so speziell war.

Der Dozent verlangte 12 Seiten Hausarbeit darüber und 10-12 verschiedene Literaturangaben. Problem war nur, dass es abgesehen vom Baugesetzbuch keine wirkliche Quelle zu diesem Thema gab. Ich habe die Universitätsbibliothek damals abgegrast und alles aus dem Internet und Präsenzbibliotheken, selbst durch die Fernleihe konnte man nichts brauchbares auftreiben.

Im Endeffekt war ich eben durchgefallen, was mich auch nicht wundert. Ich habe es einfach nicht geschafft die genannten Quellenanzahl zu erfüllen. Da hatte ich also Pech. Auch die geforderten Seiten konnte ich nicht schreiben, bei so einem kurzen Kapitel aus dem Baugesetzbuch kann man das schlecht auf 12 Seiten ausdehnen, wie viel soll man denn da um den heißen Brei herum reden, um das zu schaffen?