Sind E-Scooter eine Gefahr auf deutschen Straßen geworden?

vom 23.06.2019, 13:23 Uhr

Die Meldungen hier in der Region häufen sich, dass Unfälle mit E-Scootern wieder Opfer forderten. Erst jetzt hat sich wieder ein Mann trotz Schutzhelm lebensgefährliche Verletzungen zugezogen. Die Presse berichtet da nahezu jeden Tag drüber, dass wieder was passiert ist.

Werden die Meldungen einfach nur aufgebauscht oder ist es wirklich so, dass es so viele Unfälle, die auch lebensgefährlich enden oder sogar mit dem Tod enden, gibt? Denkt ihr, dass man diese Teile wieder von den Straßen oder Radwegen verbannen sollte? Sollte es mehr Auflagen geben als "ab 14"?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Was macht ein Autofahrer, wenn der Scooter-Fahrer seine Fahrtrichtung nicht deutlich machen kann, soll er etwa immer im Schritttempo nebenherfahren? Denn der Richtungswechsel kann nicht angezeigt werden, ohne eine Hand vom Lenker zu nehmen. Mir ist unverständlich, wieso nicht eine elektrische Fahrtrichtungsanzeige in die Betriebserlaubnis mit einbezogen worden ist. Hier haben die Genehmigungsbehörden meines Erachtens ganz erheblich geschlampt. Wird nun eine Hand vom Lenker genommen, um dem Verkehrsteilnehmern mitzuteilen, in welche Richtung der Fahrer abbiegen möchte, kann das Fahrzeug in eine instabile Situation kommen.

Vor allem auch deswegen kommt es zu Unfällen, weil im Gegensatz zum Radfahren keine körperliche Anstrengung notwendig ist, wenn man beschleunigen will. Es erfordert eine gewisse Übung, das Gleichgewicht auszutarieren, die Füße in Sicherheit zu bringen, wenn die Fahrtfunktion betätigt wird. Ein Radfahrer spürt das sofort, beim Scooter rast das Ding ohne "Feedback" unter Umständen unkontrolliert los. So manch einer hat sich dabei schon zumindest den Fuß verknackst.

Diese unausgegorenen Ideen, die dem Bundesbürger als Lösungsstrategie für innerstädtische Verkehrsprobleme verkauft wurden, sind höchstwahrscheinlich nur deswegen so schnell durch das Genehmigungsverfahren gepaukt worden, weil in Wirklichkeit die Fahrzeughersteller-Lobby mit ihren Gewinnerwartungen, Umsatzsteigerungen und Eröffnung eines neuen Marktes dahinter steckt.

Nehme an, dass spätestens nach einer Reihe von beklagenswerten Verkehrsopfern für diese fahrbaren Untersätze wieder die Ampeln auf Dauerrot gestellt werden dürften, um es bildlich auszudrücken. Sie schaffen nämlich in der alltäglichen Praxis mehr Probleme als sie diese zu lösen versprechen.

» Gorgen_ » Beiträge: 1151 » Talkpoints: 410,36 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich könnte mir vorstellen, dass die Menschen noch nicht so richtig sensibilisiert sind, was den Umgang mit solchen Fahrern oder Gefährten angeht. Wie schon richtig angemerkt worden ist, haben die E-Scooter keine Blinker oder dergleichen, sodass es da schon zu Missverständnissen durch Unterlassung von Handzeichen kommen kann.

Mir ist schon vor Monaten - auch wenn es damals noch illegal war - in meiner Stadt aufgefallen, dass es illegalerweise Menschen mit solchen E-Scootern gefahren sind - ohne Helm und ohne Handzeichen - wobei ich da selbst mal fast in einen Unfall verwickelt worden wäre, weil der Scooter-Fahrer nicht geschaut und mitten auf der Straße gefahren ist ohne zu signalisieren was er vor hat. Ich hoffe, dass das eher die Ausnahme als die Regel war, alles andere wird nur die Zeit zeigen können.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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